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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Und dazu mußte dieses Informationsmaterial hundertprozentig vor feindlichem Zugriff abgesichert sein, damit das Imperium nicht einer seiner wichtigsten Stützen beraubt und quasi unregierbar wurde. Und vor allem mußten diese Informationen überaus präzise sein.
    Der Komplex wurde wenige Jahre vor dem Tod Kaiser Stanleys IX. erbaut und in Betrieb genommen. Ein fünfundzwanzig Kilometer im Durchmesser messender Asteroid wurde aus seiner Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter gebracht und in eine Bahn um die Erde umgesteuert. Dank sorgfältig geplanter und berechneter Kernexplosionen hatte man das Innere ausgehöhlt und sodann mit Blei ausgekleidet, um spätere radioaktive Verseuchung auszuschließen. Im Inneren dieses gewaltigen hohlen Planetoiden wurde sodann der größte und umfassendste je von Menschen geschaffene Computer installiert. Mehrere Expertenteams hatten den letzten technologischen Wissensstand dabei zur Anwendung gebracht. Auch jetzt noch, rund fünfzig Jahre nach seiner Fertigstellung, hieß es allgemein, es gäbe niemanden, der das Funktionieren des Riesencomputers voll und ganz begreife.
    Die Außenhülle des Asteroiden strotzte vor Waffen, die sämtlich vom Computer aus gesteuert wurden. Im Falle eines feindlichen Angriffs würde der Computer mit den wirkungsvollsten Waffensystemen zurückschlagen, die der Mensch je geschaffen hatte. Und für den Fall, daß sich ein Kampf als unmöglich erweisen sollte, war vorgesehen, daß der Computer-Asteroid die Flucht ergriff. Die nuklear angetriebenen Motoren und der SubRaum-Antrieb verliehen ihm hervorragende Flugeigenschaften. Der Zugang zu den Computer-Anlagen unterlag strikten Kontrollen, um eine Sabotage von innen her zu verhindern.
    Es hieß allgemein, der Hauptcomputerkomplex sei der sicherste Ort des ganzen Imperiums, den kaiserlichen Palast miteingeschlossen.
    Eine Woche war vergangen, seitdem Pias Bavol den letzten Teil des Tausend-Punkte-Tests bestanden hatte. Gleich darauf hatten er und Yvette ihre wohlverdienten Ferien auf Newforest angetreten. Jules d'Alembert hatte inzwischen einen anderen Auftrag bearbeitet.
    Nicht einmal ein guter Freund hätte den Agenten vom Planeten DesPlaines erkannt. Seine zerknitterten und schlechtsitzenden Kleider waren wattiert, um ihn um zwanzig Kilo gewichtiger aussehen zu lassen. Geschicktes Makeup machte ihn um fünfzehn Jahre älter. Unter den Augen lagen Tränensäcke und Ringe, die hohe Stirn – in Wirklichkeit eine raffinierte Perücke -zierten Sorgenfalten. Die vorderen Schneidezähne standen leicht vor, und als Tupfen auf dem I trug er starke goldgeränderte Brillen. Sein Gang war nicht der eines jungen Mannes in hervorragender körperlicher Verfassung, sondern das Dahinschlurfen eines Greises, der sich über Ziel und Absichten nicht im klaren ist.
    Er stieg aus dem Transportfahrzeug aus, das ihn und ein Dutzend andere von der Erde zum Computer-Komplex gebracht hatte und wartete geduldig in der Schlange, bis er an die Reihe kam und kontrolliert wurde. Schließlich war es soweit. Er trat vor den Schalter und reichte dem Beamten seinen Identitätsausweis. Der nahm das Dokument, steckte es in das Kontrollgerät und stellte dieselben Routinefragen, die er Jules seit einer Woche täglich stellte. »Name?«
    »Pierre Abelard.«
    »Beruf?«
    »Bibliothekar.«
    »Aus welchem Grund benutzen Sie die Computer-Einrichtung?«
    »Forschungsprojekt 1557-FA-724G.«
    Jules' Stimme wurde von einem Mikrofon aufgenommen und die Stimmaufzeichnung mit der ›vorliegenden‹ Stimmaufzeichnung des fiktiven Pierre Abelard verglichen. Beim Aufleuchten des grünen Lichtes, das die Übereinstimmung anzeigte, führte der Beamte Jules' Identitätskarte in ein Retinaskop, ein Gerät zum Vergleichen der Netzhaut, ein. »Bitte, sehen Sie hier durch.«
    Jules befolgte die Anweisung, und der Beamte verglich sein Netzhautmuster mit dem auf der Karte abgebildeten. Abermals Übereinstimmung. »Geht in Ordnung, melden Sie sich bei Checkpoint B-16. Hier, nehmen Sie Ihre Karte. Da drüben steht ein Wagen.«
    Jules nahm sein Kärtchen in Empfang, durchschritt das Tor und ging zu dem kleinen automatischen Gefährt, das ihm der Beamte gezeigt hatte. Er drückte die Zielbestimmung in die Steuerbox ein und lehnte sich zurück, als der Karren losrollte und ihn zu dem bestimmten Bereich beförderte. Beim Durchfahren der endlosen Korridore spürte er fast körperlich die fieberhafte Aktivität, die in dem gesamten Komplex herrschte. Ein stetiger Datenfluß

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