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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Musiker unterhielt und diesen unauffällig nach eventuellen lichtscheuen Machenschaften im Zusammenhang mit dem Nachtklub aushorchte. Aber vom Drogenhandel und einem kleinen Callgirl-Ring abgesehen, wußte der Mann nichts Wichtiges. Jules gab sich mit diesen Hinweisen nicht weiter ab. Er machte Jagd auf weit größere Beute.
    Vonnie nahm ihren Verlobten beiseite und berichtete ihm von Shorkens Besuch. »Ich fragte mich schon, ob dieser Howard nicht ein Hirngespinst ist«, sagte er. »Nun hängt alles davon ab, ob wir ihn ködern können oder nicht.«
    »Wann hatte ich je Schwierigkeiten, das Interesse eines Mannes zu erregen?« fragte Vonnie mit wiegenden Hüften.
    »Nur nicht zu dick auftragen, wenn ich bitten darf«, mahnte Jules und tat so, als müßte er seine Augen beschatten. »Wir wollen nur einen Mann und nicht die ganze Zuschauerschar. Das fehlte noch, daß alle vor Begeisterung die Bühne stürmen.« Er überlegte, wie man die Sache am besten einfädelte, »Könntest du ihn dazu bringen, daß er dich in deinem Hotelzimmer besucht?« fragte er nach einer Weile.
    »Was meinst du – bringe ich die Häschen zum Hüpfen oder nicht? Das wäre mein geringstes Problem. Wichtiger scheint mir die Frage, was wir mit ihm anfangen, wenn ich ihn dorthin bekommen habe.«
    »Das überlaß getrost mir. Du mimst von Anfang bis zum Ende das hilflose Dummchen. Und ich sorge dafür, daß wir die Situation in der Hand behalten.«
    »Das möchte ich mir ausbitten«, sagte Vonnie ernsthaft. »Wenn ich dir schon untreu werden muß, dann möchte ich mir einen Besseren aussuchen als diesen zwielichtigen Howard.«
    An jenem Abend lieferte Vonnie den besten Auftritt ihrer kurzen Karriere. Sie wurde sechsmal vor den Vorhang gerufen und hatte so viel Sex-Appeal verströmt, daß die Männer pfeifend in den Gängen standen und zur Bühne drängten. Wenn Howard sich davon nicht ködern läßt, dann lasse ich mir einen Bart wachsen und rauche Zigarren, dachte sie.
    Wie erhofft kam Howard in ihre Garderobe, kaum daß sie sich umgezogen hatte. Sie faßte sofort eine herzliche Abneigung zu dem großen Kerl.
    In der Vergangenheit hatte sie mit diesem Typ schon zu oft zu tun gehabt, und sie fand die beschämenden Ansichten dieser Kerle über den Umgang mit Frauen einfach widerlich. Aber heute Anarianer hatte sie eine Rolle zu spielen, und sie wollte sie ausfüllen bis in die letzte Pore.
    Nach einem bemerkenswert kurzen Versuch, sich mit allgemeinem Geplauder einzuführen, kam er stracks zur Sache. »Du gefällst mir, Täubchen«, sagte er in einem Ton, als stünde er im Begriff, ihr die Kaiserliche Ehrenmedaille zu verleihen. »Wie war's, wenn wir zusammen essen?«
    »Ach, ich habe schon gegessen, und mein Manager sagt, ich müßte auf mein Gewicht achten, wenn ich in Form bleiben will«, sagte sie ganz Unschuld und Mädchenhaftigkeit. »Außerdem hat er sehr strenge Regeln für mich aufgestellt. Er sagt, ich müßte nach dem Auftritt sofort nach Hause und ins Bett gehen. Damit ich nicht alt und runzlig werde.«
    »Sehr vernünftig«, krächzte Howard. »Hör mal, hat er auch etwas vom Alleinsein gesagt?«
    Vonnie ließ ein kokettes Gekicher ertönen und schenkte ihm ein unschuldiges und zugleich wissendes Lächeln. »Hm, wenn ich es recht überlege, so hat er nichts dergleichen gesagt. Was haben Sie denn im Sinn, Sie Schlimmer?«
    Howard sagte es ihr – so unverblümt wie nur möglich. Vonnie brauchte nicht zu schauspielern, als ihr die Röte in die Wangen kroch, doch wurde ihr Talent auf die Probe gestellt, als sie sich zu einer höflichen und zustimmenden Antwort zwingen mußte. Howard lächelte und hakte im Geiste eine weitere Eroberung ab.
    Gemeinsam verließen sie den Nachtklub und fuhren in seinem von einem Fahrer gesteuerten Wagen direkt in ihr Hotel. Sie saß an ihn geschmiegt auf dem Hintersitz und rang sich ein Lächeln ab, als seine derben Pfoten auf ihrem Körper auf Entdeckungsreise gingen.
    Was man nicht alles aus Loyalität zum Imperium tun muß, dachte sie.
    Ich hoffe nur, daß Jules rasch zur Tat schreitet. Wenn dieser Dreckskerl mich noch länger mit seiner Zudringlichkeit belästigt, wird mir speiübel.
    Im Hotel angekommen, fuhren sie hinauf in den elften Stock, auf ihr Zimmer. Gemeinsam gingen sie den Gang entlang und blieben eine Weile vor ihrer Tür stehen, während sie nach dem Schlüssel kramte. Endlich hatte sie aufgesperrt. Sie traten ein, und sie wollte, das Licht anknipsen, doch er hinderte sie daran. »Das

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