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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Gold, Platin, Diamanten und Smaragden schürften und damit einen schwunghaften Schmuggel mit der Erde betrieben, womit wir unser Leben in der Welt des Fleisches finanzierten. Und auf diese Weise sind wir auch zu Geld gekommen – ja?«
    Yvette lachte. »Verstehe! Aber ich muß damals wohl in die andere Richtung geguckt haben – aber du kannst mich ja mit Einzelheiten versorgen. Tatsächlich hat man viele aus diesen Gründen aus Purity rausgeworfen – und wegen viel kleinerer Vergehen. Los – das klingt immer besser.«
    Jules lief in der Vorderkabine auf und ab. »Wie war's damit? Wir verschaffen uns Papiere, die uns als Ex-Purityaner und jetzige Bürger der Erde ausweisen – das kriegt der Chef schon hin. Du weißt doch, wie die ›Irdischen‹ sich aufführen, wenn sie die Kolonien besuchen: Nase hoch und ganz den Snob herausgekehrt!«
    »Und wir übertreiben das noch gehörig«, lachte Yvette. »Das gefällt mir.«
    »Tarnung durch Verdächtigmachen«, nickte der Bruder. »Aber wie wir wissen, ist nur wenigen bekannt, daß Purity große Schwerkraft hat. Wir müssen uns verkleiden – besonders du. Es gibt zwar viele kleine, untersetzte Menschen, aber du siehst in einer Welt mit geringer Schwerkraft doch irgendwie fehl am Platz aus.«
    »Dann machen wir es mit größter Auffälligkeit«, sagte Yvette. »Wir paradieren wie zwei Pfaue, und wehe, sie machen Bemerkungen.«
    »Genau so.« Jules betrachtete sich und versuchte sich eine Verkleidung vorzustellen. »Bloße Arme und Beine – sollen die doch die Muskeln sehen. Was hältst du von schulterlangem Haar, aufgedonnert und gewellt, daß es ärger gar nicht mehr geht? Und ein Schnurrbart, propellergroß, gewichst und gezwirbelt? Kleidung aus ärmellosen goldenen Jersey, mit Ausschnitt bis zum Gürtel. Knappe Shorts – in Blau?«
    Yvette schüttelte den Kopf. »Zu gewöhnlich. Purpur ist besser.«
    »Ja, Purpur, die Farbe der Könige. Das nehmen wir als Leitmotiv – Purpur und Gold. Goldene Stiefel bis zum halben Schenkel, dazu, über den ganzen Körper verteilt, Gold- und Amethystschmuck im Wert von einer Million Credits. Wenn ich einen Raum betrete, werden alle geblendet die Augen schließen.«
    »Das tun sie ohnehin.«
    »Sei still, ich muß nachdenken. Ich brauche noch etwas, das ich in der Hand halten und den Leuten ins Gesicht schwenken kann – einen Stock, einen großen, schweren, mit einer Schußwaffe an einem und einem Betäuber am anderen Ende. Was hältst du davon?«
    Yvette überdachte die Zusammenstellung. »Dein Kopf ist noch unbedeckt.«
    »Stimmt. Ich brauche einen Hut – einen großen, flattrigen, purpurnen mit breiter Krempe und Goldfedern von einem halben Meter Länge. Voilä – das komplette Ensemble für den gutangezogenen Geheimagenten.«
    »In dieser Aufmachung wird niemand einen SOTE-Agenten in dir vermuten, das muß ich sagen. Du wirst es schwer haben, dich als normales menschliches Wesen durchzuschlagen. Neben dir könnte ich mit einer Tasche des Service einhertrotten, und keinem würde es auffallen.«
    »Na – das würde ich dir gerade nicht raten ...«
    Yvette lachte. »Ich habe nicht die Absicht, glaube mir. Aber wenn du glaubst, ich trete neben dir prächtigem Gockel als kleines, braunes Hühnchen auf, dann stimmt es bei dir im Kleinhirn nicht mehr. Ich werde ein Kostüm für mich entwerfen, eine ganze Garderobe, weil die Sache sicher länger dauert – bei deren Anblick allen die Augen übergehen werden. Was ich mir um den Leib wickle, würde keine Bewohnerin von DesPlaines auch nur in ihren kühnsten Träumen anziehen.«
    »Das sieht meiner lieben Schwester ähnlich.«
    »Es wird richtig komisch werden. Aber bis dein Haar auf Schulterlänge wächst, vergehen Monate oder ein Jahr. Perücke?«
    »Hm – nein«, meinte Jules mit einem Kopfschütteln. »Zu gefährlich. Perücken fallen auf und machen neugierig. Ich dachte an künstlichen Haarwuchs. Das dauert zwar zwei Monate, aber wir haben Zeit. SOTE arbeitet jahrzehntelang an diesem Fall, und Banion – oder wer immer hinter der Sache steckt – scheint keine Eile zu haben. Warum auch – er weiß über uns alles, und wir wissen von ihm nichts. Ich glaube nicht, daß zwei Monate über Erfolg und Mißerfolg entscheiden. Und außerdem werden wir in der Zwischenzeit nicht in der Nase bohren.«
    »Richtig. Wir können die Unterlagen noch einige Male durchgehen, unsere Annäherung planen, das ganze Vorgehen genau ausarbeiten – und ich muß meine ganze Garderobe entwerfen. Alors!

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