Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Ihrem wundervollen Planeten verbringen.« Er holte eine weitere hohe Banknote aus seiner Tasche. »Sicher können Sie das für uns arrangieren. Wir steigen im Hotel Splendid ab.« Er drückte das Geld dem SOTE-Mann dreist in die Hand und verließ mit Yvette den Raum.
Mit innerem Unbehagen mußten sie feststellen, daß Rixton keinen Versuch machte, das Bestechungsgeld zurückzugeben.
8. KAPITEL
Hinterhalt im Park
Die Stanley-Doktrin. Als eine der wichtigsten Reformen legte Kaiserin Stanley III. als Gesellschaftsordnung jene formale, hierarchische Struktur fest, die noch heute besteht. Von der Tatsache ausgehend, daß Schichtenbildungen in jedem System unvermeidlich seien, entschied sie sich für jene Ordnung, die der Menschheit am längsten gedient hatte – für den erblichen Adel. Ihr logischer Verstand erfaßte, daß es sich eigentlich um ein willkürliches System handelte, und sie reorganisierte, vereinfachte und standardisierte es. Der gesamte bewohnte Raum wurde in 36 Sektoren unterteilt, wobei die Erde als Mittelpunkt der Sphäre vorgesehen war. Jeder Sektor wird von einem Großherzog beherrscht, wobei manche Sektoren Hunderte von Planeten umfassen. Einzelne Planeten werden von Herzögen beherrscht, Markgrafen regieren Kontinente oder deren Äquivalent, Earls herrschen über das, was man ehedem als Staaten oder kleine Nationen bezeichnet hatte. Grafen stehen Grafschaften vor. Barone – der niedrigste Adelstitel -haben Städte oder Distrikte unter sich.
(Stanhope, Elemente des Imperiums, Rolle 2, Nummer 408.)
Das Hotel Splendid war die nobelste und exklusivste Karawanserei auf Algonia. Die Zimmerpreise fingen bei zweihundert Credits pro Nacht an und waren nach oben hin unbegrenzt. Der Chef war im ganzen Sektor drei berühmt, und es war auch nicht ungewöhnlich, daß Mahlzeiten im hervorragenden Restaurant auf siebzig bis achtzig Credits pro Person kamen. Das Hotelgelände erstreckte sich über mehr als vierzig Hektar und bot die Möglichkeit zu jeder nur denkbaren Art erlaubter oder unerlaubter Freizeitgestaltung.
Es gab sogar ein kleines Privatwäldchen für Gäste, die ›mit der Natur eins sein‹ wollten, ohne sich von der Zivilisation zu weit zu entfernen.
Es war also ganz natürlich, daß ein solches Hotel von Carlos und Carmen Velasquez, jenem auffallenden und prächtigen Paar Erdenbürger, als Absteige gewählt wurde. Schon ihre Ankunft verursachte einen kleinen Wirbelsturm der Aktivität, und sie etablierten sich rasch als bevorzugte Gäste bei Management und Personal. Nicht nur, weil sie die Penthouse-Suite bezogen – pro Nacht tausend Credits – und von einem langen Aufenthalt sprachen, nicht nur, weil sie großzügig, gesellig und lustig waren, sondern auch, weil ihnen nicht klar zu sein schien, daß es Geld auch in kleineren Werten als fünfzig Credits gab.
Obwohl sie es sich nach außen nicht anmerken ließen, jagte ihnen ihr Lebensstil einen gelinden Schrecken ein. »Wir könnten hier unsere halbe Familie beherbergen«, sagte Yvette, als sie das erste Mal allein in ihrer Suite waren, »und hätten da drüben in der Ecke noch massenhaft Platz für Springmatten.«
»Es geschieht um einer guten Sache willen«, antwortete Jules und streckte sich auf einem der vier riesigen Vibro-Betten der Suite aus.
»Ich weiß ja, es ist nicht einfach, aber wir müssen uns für eine Zeit damit abfinden, mit dem Luxus zu leben.«
»Ich fürchte nur, daß ich mich daran gewöhnen könnte – das ist es.«
Die zwei Gäste fanden sich schnell in einen gleichmäßigen Rhythmus scheinbar entspannter Aktivität hinein. Sie standen nie vor elf Uhr auf und spielten sodann nach einem leichten Brunch Tennis und Rondola allein oder mit anderen Gästen. Dann folgte ein flottes Schwimmen im Innen-Pool, gefolgt von einem Nachmittagsimbiß. Bis zum Dinner zogen sie sich auf ihre Suite zurück, nach dem Dinner spazierten sie mindestens eine Stunde über die relativ einsamen Pfade des künstlich angelegten Hotelwäldchens. Unverdächtige Aktivitäten für zwei Urlauber, die sich erholen wollen.
Aber die Spaziergänge am späten Abend spielten in ihren Plänen eine wichtige Rolle. Bis jetzt hatten alle SOTE-Agenten, die kriminelle Aktivitäten auf Algonia untersuchten, krampfhaft danach Ausschau gehalten. Natürlich hatten sie sie gefunden, aber Yvettes Theorie lautete dahingehend, daß sie vielleicht nur fanden, was man sie finden ließ. Vielleicht war den d'Alemberts mehr Erfolg beschieden, wenn sie sich von der
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