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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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angesetzt, als wolle man die oberste Leitung in einem falschen Sicherheitsgefühl wiegen. Und bis jetzt hatte diese Taktik gut funktioniert.
    In Jules' und Yvettes Augen schrie die Situation geradezu nach einem Eingreifen, nach einer sofortigen, wirkungsvollen Aktion. Bekam der Service bloß einen Schnupfen, dann wurden Hunderte ferner Planeten von einer doppelseitigen Lungenentzündung bedroht! Denn der Service war das zentrale Nervensystem der Stanleys selbst – er empfing Informationen von den Außensystemen und gab sie an das Gehirn weiter, er half bei der Gestaltung der offiziellen Politik und setzte dann die Muskeln in Bewegung, die sich mit jedem speziellen Problem befaßten. Wenn das Nervensystem irritiert wurde, zitterte und bebte jeder Stern, jede Raumstraße, jeder Planet, jede kosmische Wolke.
    Als sich die Beweise für die Korruption im Inneren häuften, wurde klar, daß zwei Vorgangsweisen möglich waren. Man konnte geduldig und mühsam die Ursachen erforschen, sich durch Berge von Daten durcharbeiten, die Ergebnisse studieren und auf Änderung hoffen – oder man konnte sich in den Brennpunkt des Geschehens stürzen, sich als Köder präsentieren, Leib und Leben aufs Spiel setzen und sich auf Verstand und Muskeln verlassen. Sie hatten die Wahl...
    Aber eigentlich hatten sie keine Wahl – weil sie d'Alemberts waren.
    »Durward ist eine harte Nuß, die sich nicht so leicht knacken läßt«, sagte Jules, als die beiden an Bord der La Comete ihre Strategie besprachen. »Dort sind schon zu viele Agenten ums Leben gekommen, und der Erfolg ist gleich Null.«
    »Das stimmt«, meinte Yvette. »Dort gehen seltsame Dinge vor, und ich meine, wir sollten zunächst an der Aufklärung der Hintergründe arbeiten. Wir können immer noch nach Durward, wenn nötig, zuerst aber müssen wir ein paar Tatsachen in Händen haben.«
    »Außerhalb von Durward sehe ich nur drei lohnende Angriffspunkte: Algonia, Nevander und Aston. Drei gefälschte königliche Dekrete im Abstand weniger Jahre. Drei Planeten, die – wohl kaum zufällig – einen schlechten Ruf in bezug auf Verbrechen und Korruption haben.«
    »Und«, erinnerte Yvette betont, »einundfünfzig Agenten sind allein auf diesen Planeten in Verfolgung dieser Affäre umgekommen.«
    Jules benetzte die Lippen und sagte leise: »Ja, ich weiß. Die meisten waren vermutlich so klug und geübt wie wir – und doch haben sie trotz der Unterstützung der ansässigen SOTE mit dem Leben bezahlen müssen ...« Er machte eine Pause.
    »Vielleicht wegen der Hilfe der SOTE ...«
    »Je höher der Rang in der SOTE, desto größer die Sicherheit. Wenigstens theoretisch. Aber der Verrat im Büro des Chefs – also, wenn du mich fragst.«
    Yvette rümpfte die Nase. »Ich wünschte, wir hätten ihn lebend gefaßt. Ein saftiger Schuß Nitrobarb hätte uns viele interessante Fragen beantwortet.«
    »Jetzt müssen wir die Antworten auf eigene Faust finden. Ich glaube, wir sollten uns im Moment von allen Kontakten mit SOTE fernhalten bis auf die jeweiligen obersten Ränge. Es erhebt sich nun die Frage: Wie sieht unsere beste Tarnung aus?«
    »Man wird uns aufmerksam beobachten, das steht fest«, überlegte Yvette, »wir müssen uns daher etwas aussuchen, das zu unseren hervorstechenden Körperformen paßt...« Sie sah an ihren soliden Formen hinab. »Erdenmenschen können wir nicht abgeben, da halten wir keiner Inspektion stand. Auch keine Delfianer – leider. Ich habe Umhänge und Geheimnistuerei so gern.«
    »Man sieht uns an, daß wir von einem Planeten mit hoher Schwerkraft stammen«, sagte Jules. »Und davon gibt es nicht viele.«
    »Da wäre Purity drüben in – wo nur? Ich glaube Sektor dreiunddreißig.«
    Jules runzelte nachdenklich die Stirn. »Ja, das ist eine Idee. Diese Splittergruppe von Knallköpfen auf Purity! Wir können als Purityaner gehen.«
    »Aber wird das auch klappen?« Yvette nagte nervös an ihrer Unterlippe. »Die wollen doch mit niemandem zu tun haben, außer, wenn es unbedingt nötig ist. Die übrige Menschheit ist ihnen zu mündig. Die erwarten doch jeden Augenblick, daß alle anderen, besonders der Mutterplanet DesPlaines, vom Zorn Gottes pulverisiert werden. Aber es gibt auch eine Anzahl von abtrünnigen Purityanern – Sünder, die das rechtmäßige Leben‹ nicht aushielten.«
    »Genau das meinte ich. Wir tun so, als hätte man uns rausgeworfen, weil wir zu sündig waren. Wir tanzten, spielten Karten, tranken Sekt – gar nicht davon zu reden, daß wir nach

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