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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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kriminellen Aktivität finden ließen.
    An den ersten Abenden dienten ihre Wanderungen mehr der Erkundung. Aber nach einiger Zeit stießen sie auf einen Weg, der ihnen besonders zusagte, und den benutzten sie von jetzt an unentwegt.
    Jeden Abend pflegten sie ihren Mietwagen zu nehmen und an den Waldrand zu fahren. Sie parkten und begannen ihre sechs Kilometer lange Wanderung entlang eines dunklen, dicht mit Bäumen bewachsenen, hügeligen und felsigen Geländes. Es war eine Route, auf der sie niemandem begegneten, eine Route, die fünf für einen Hinterhalt geeignete Stellen enthielt, eine Route, die bekanntzumachen sie sich alle Mühe gaben.
    Sechs Abende lang trotteten sie mit acht Kilometer Geschwindigkeit den bewußten Weg in völliger Stille.
    Völlige Stille? Ja. Ihre auffallenden, aber robusten Stiefel verursachten auf dem weichen Boden nicht das leiseste Geräusch. Keines ihrer zahlreichen Schmuckstücke klimperte oder klirrte oder raschelte – alles war eigens so entworfen worden. Sie konnten hören, blieben selbst aber ungehört. Falls ihnen jemand auflauerte, mußte er sie zu sehen bekommen, ehe er zur Tat schritt -und die d'Alemberts selbst hatten das scharfe Gehör und die guten Augen von Akrobaten.
    Als sie eine Lichtung erreichten, auf der eine Gefahr nicht wahrscheinlich war, fragte Yvette: »Glaubst du nicht, Jules, daß wir uns selbst zu Narren machen?«
    »Glaube ich nicht. Ich habe gelernt, mich auf meine Intuition zu verlassen. Ich glaube, die anderen brauchen Zeit für die Planung ihrer Operationen. Überleg mal: Senor und Senora Velasquez können sich nicht einfach in Luft auflösen – das würde zu viele Fragen aufwerfen. Jeder weiß auch, daß wir neben dem Schmuck noch so viel Kapital im Hotelsafe haben, daß wir damit eine Bank eröffnen könnten. Das werden sie sich nicht entgehen lassen wollen. Ich glaube, die wollen Doppelgänger für uns heranschaffen, nachdem sie uns aus dem Weg geräumt haben – und dazu bedarf es gründlicher Planung. Wir haben zwar unsere halbnackte Aufmachung nicht entworfen, um unsere Nachbildung zu erschweren, aber sie ist dann wohl so geraten. Es gibt nicht allzu viele, die sich in diesem Aufzug sehen lassen könnten.«
    »Richtig. Die müßten dann aus dem Splendid ausziehen, vor den Augen des gesamten Personals, das uns wegen unserer Trinkgelder gut kennt, und das aus dem Safe geraubte Geld fortbringen. Aber sie könnten unsere Erscheinung nur nachahmen, wenn sich dazu zwei andere DesPlainianer oder Ex-Purityaner finden oder eben Menschen von irgendeiner anderen Welt mit großer Schwerkraft.«
    Jules nickte. »Und die müssen sie erst mal heranschaffen. Schwere Gravitätstypen wie wir reisen nicht so ohne weiteres zu Planeten mit geringer Schwerkraft. Das ist, wie wir beide wissen, nicht sehr angenehm. Tatsächlich werden wir nach einem Monat ohne Training bei hoher Schwerkraft schwammig sein wie zwei Töpfe gekochter Nudeln.«
    »Hoffen wir, daß es keinen ganzen Monat dauert. Aber ein paar Tage müssen wir ihnen noch Zeit lassen. Wenn jemand glaubt, er könnte uns überfallen, dann müssen wir ihm die Chance eines Versuches geben.«
    Fünf weitere Ausflüge erwiesen sich als ergebnislos, und die beiden ließen beinahe den Mut sinken. Aber am sechsten Abend nach dieser Unterhaltung kamen sie an eine Stelle, an welcher der Weg zwischen einer dichten Baumgruppe und undurchdringlichem Unterholz verlief. Ihre angestrengt lauschenden Ohren vernahmen ein Rascheln. Sie bemerkten auch die Andeutung einer Bewegung.
    »Achtung«, flüsterte Yvette ihrem Bruder zu, und Jules nickte. Beide waren gewappnet.
    Die Stelle, welche die Angreifer gewählt hatten, war ideal -von der Art, wie es sich die d'Alemberts vorgestellt hatten. Um zum Angriff zu schreiten, mußten sich die Gauner nun einmal bewegen – und da sie einer relativ niederen Stufe der Verbrecherhierarchie angehörten, waren sie nicht imstande, geeignete Vorkehrungen gegen ihre Entdeckung zu treffen. Sie wußten auch nicht, wie flink ihre Beute in Wirklichkeit war.
    Nach dem ersten Anzeichen von Aktivität verwandelten sich Yvette und Jules zu leibhaftigen Blitzen. Jules' Hut und Spazierstock fielen fast gleichzeitig zu Boden, und Yvettes Diadem lag sofort daneben. Ihre muskulösen Beine gestatteten ihnen einen elastischen Absprung nach beiden Seiten des Weges hin.
    Jules, der das Gebüsch durchbrach, fand sich plötzlich inmitten einer Gruppe von fünf Männern. Vier standen eng beieinander, der fünfte in

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