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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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sagst du dazu, Jules?« grinste Jules II Jules I an.
    »Das ist wahr und sehr traurig, Jules«, gab Jules I ihm recht, während gerade eine Frau zum Tisch kam, um ihre Bestellungen entgegenzunehmen. »Yvette und ich haben diesen reizvollen Auftrag rechtzeitig bekommen. Unsere morschen und steifen Knochen sind schon reif für die Knochenmühle. Der alte Pfiff ist weg...«
    »Lieber Jules, mein Herz wird gleich brechen«, sagte die Bedienung mit sarkastischem Unterton. Auch diese Frau war eine d'Alembert und hatte vor fünfundzwanzig Jahren eine kleine Rolle bei den Akrobaten gespielt, als Herzog Etienne selbst noch auftrat. Auch wenn jemand von den Familienmitgliedern nicht mehr auftreten konnte, wurde er nicht fallengelassen. Die Bedienung fuhr fort: »Hör auf zu jammern, bevor ich in deine Suppe heule. König und Königin sind tot – und so weiter. Na und? Ihr fangt halt jetzt mit eurem richtigen Beruf an. Soll ich das Übliche bringen?«
    »Nicht ganz«, sagte Yvette. »Bring mir frischen Orangensaft -ich möchte mich darin ertränken. Einen halben Liter bitte, liebe Felice – und dazu das Übliche.«
    »Sich in Orangensaft ertränken ist eine feine Sache«, sagte die jüngere Yvette düster. »Aber ich muß auf meine Figur achten. Ich trinke ein Glas Zitrone ungesüßt und genehmige mir ein Lammkotelett.«
    »Ja, das steckt hinter all den glänzenden Auftritten«, sagte Jules der Ältere. »Aussehen ist alles. Nachdem wir uns jetzt zurückgezogen haben, können Yvette und ich nach Herzenslust essen.« Er strafte sich dennoch selbst Lügen, da er sich ein sehr frugales Essen bestellte. Alle d'Alemberts legten größten Wert auf gesunde Ernährung.
    Nach dem Essen verabschiedeten sich Yvette und Jules, die Älteren, von ihrer Familie und verließen den Zirkus, ohne daß die Außenwelt etwas davon ahnte.
    Nach einer mehrstündigen Fahrt ostwärts über nachtdunkle Autobahnen kam das Paar im Raumhafen Cape Canaveral an, dem interstellaren Terminal des Südostens des nordamerikanischen Kontinents. Die Fahrt verlief ereignislos, und schließlich kamen sie am Flugfeld an. Sie verstauten ihr Fahrzeug in der Rumpfkoje ihres eigenen überschnellen Zwei-Personen-Raumschiffes mit dem Namen ›La Comete Cuivre‹ – der Kupferkomet. Dieses Fahrzeug, ein schlanker Pfeil, betont auf Geschwindigkeit und Antriebsstärke konstruiert, hatten sie vor zwei Jahren von ihrem Vater erhalten als Vorausgabe für den Tag, an dem sie ausgebildete Agenten sein würden und eine eigene Transportmaschine brauchten. Der Anblick dieser aufsehenerregenden Konstruktion unter der hellen Morgensonne Floridas war eine Sehenswürdigkeit.
    Die folgenden zwei Tage verbrachten sie am Flughafen an Bord ihres Schiffes.
    Sie studierten, analysierten und überprüften siebenundvierzig Bänder topgeheimer Daten und schickten sie dann – auf einer sehr komplizierten Route – an den Chef zurück. Sie zeichneten anhand der gewonnenen Informationen Karten, machten statistische Analysen, versuchten in den verwirrenden und einander widersprechenden Tatsachen ein Schema herauszufinden, das sie in die richtige Richtung weisen könnte.
    Als sie damit fertig und zu ein paar wackligen Thesen gelangt waren, konsultierten sie erneut den Chef. Er, seinerseits, machte beim Unschädlichmachen eventuellen »Unkrauts«, das in seiner Organisation wucherte, nur langsame Fortschritte. Er durfte niemanden merken lassen, daß er überwacht wurde. Ein Spion, den man kennt, kann ein As sein, solange seine Seite nicht weiß, daß er entdeckt wurde. Bis jetzt waren drei mögliche Verräter – aus Tausenden der für die SOTE Arbeitenden – entdeckt und beobachtet worden. Aber es gab andere Anzeichen dafür, daß es im Imperium nicht zum besten stand.
    Auf dem Mutterplaneten blühte das Verbrechen. Sicher – auf einem Planeten mit einer Bevölkerung von neun Milliarden mußte man mit einem gewissen Umfang von Kriminalität rechnen, aber die Lage war ernster, als die Statistiken auswiesen. Die Verbrecher waren viel besser organisiert, und ihr Rückhalt in der Bevölkerung war so weitgehend, daß ihre Bekämpfung schwer war. Obwohl der Service mit den gewöhnlichen Verbrechen eigentlich nicht befaßt war, legte er doch Akten über solche Vorgänge an, und die Berichte, die dem Chef vorlagen, waren absichtlich vage und irreführend gehalten. Es sah aus, als wolle jemand an irgendeiner Stelle das wahre Ausmaß des Problems verschleiern. Schadensschätzungen waren meist zu gering

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