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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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müssen, hätten sie zehn bewußtlose Leiber durch die Hotelhalle geschleift.
    Statt dessen fuhr Jules zur Stadt. Kurz nach ihrer Ankunft auf Algonia hatten sie sich telefonisch bei einem Makler ein Landhaus gemietet – die meisten hätten es allerdings als Herrensitz bezeichnet. Dieses Haus war so abgelegen, daß sie auf dem dazugehörigen Areal einen unerlaubten Raumflughafen hätten einrichten können, ohne daß es die Nachbarn gemerkt hätten.
    Sie schleppten ihre Fracht in das leere Wohnzimmer und machten sich ernsthaft an die Arbeit. Der Mann, den Jules mit dem auf acht eingestellten Betäuber erledigt hatte, war für ihre Zwecke unbrauchbar, aber die anderen neun erwachten eben aus dem von Nitrobarb erzeugten Koma und waren bereit zu sprechen. Unter der eingehenden Befragung der Meisteragenten -und unter dem Einfluß von Nitrobarb unfähig zu lügen oder mit ihrem Wissen zurückzuhalten – enthüllten sie alle Einzelheiten ihres Planes: wie sie den Velasquez auflauern, sie töten und durch eigene Leute ersetzen wollten. Diese Leute sollten sich im Hotel abmelden und Geld und Schmuck mitgehen lassen. Die Operation wäre perfekt gelaufen, wären Carlos und Carmen wirklich das gewesen, wofür man sie angesehen hatte – ein Pech, daß die d'Alemberts keine aufgeblasenen Narren waren.
    Yvette und Jules intensivierten ihre Befragung. Ohne große Mühe erfuhren sie den Namen des unmittelbaren Vorgesetzten dieser Leute – eines angeblich angesehenen Börsenmaklers in einer über tausend Kilometer entfernten Stadt. Aber sie wollten noch mehr erfahren – den Namen des obersten Verbrecherkönigs auf dem gesamten Planeten.
    Nachdem sie die Hierarchie, Schicht um Schicht entblätternd, durchgegangen waren, erhielten die SOTE-Agenten die gewünschten Auskünfte – und sie waren nicht wenig erschrocken.
    Das Haupt der Verbrecher auf diesem Planeten war kein Geringerer als der Baron der Stadt Osberg, der zweitgrößten Stadt auf Algonia.

9. KAPITEL
Die Erstürmung der Burg
    Im Vergleich mit der Verleihung von Titeln entwickelte sich gleichzeitig ein System höfischer Etikette und Reglementierung, wie es das Kennzeichen der oberen Klassen ist. Erbfolgegesetze waren das wichtigste. In dem Bestreben, Streitigkeiten soweit als möglich zu unterdrücken, erließ Kaiserin Stanley III. ein Dekret, demzufolge bei der Erbfolge unbedingt das Recht der Erstgeburt zu gelten hatte – und als Frau bestand sie darauf, daß es ohne Rücksicht auf das Geschlecht des Erstgeborenen anzuwenden war. Der Erbe eines Titels mußte nach den Regeln der Höflichkeit mit dem nächst niedrigeren Titel angesprochen werden – das älteste Kind eines Earls zum Beispiel war als Graf oder Gräfin zu titulieren, bis es den vollen Titel erbte. Jüngere Kinder de»* Adelsfamilien trugen die Ehrentitel ›Lord‹ oder ›Lady‹ ohne weitere Bezeichnung und wurden mit großer Ehrerbietung behandelt. Auch die Ehegesetze waren nicht so streng wie unter den vorhergehenden oligarchischen Systemen. Adelige durften Bürgerliche oder Adelige höheren oder geringeren Ranges heiraten, und die geringer Geborenen des Paares wurden automatisch in den Rang des Ehegatten erhoben.
    (Stanhope, Elemente des Imperiums, Rolle 2. Nummer 409.)
    Die d'Alemberts ließen ihre unfreiwilligen Gäste gefesselt und hilflos in ihrem Landhaus zurück und machten sich auf den Weg nach Osberg, im besonderen zur Burg ›Kräftig‹ , etwa hundertfünfzig Kilometer weit entfernt. Während der Fahrt schüttelte Jules den Kopf, wenn er die Ergebnisse überdachte. »Ich wußte ja, unsere Freunde – wer immer sie waren – würde diese Unmenge Geld reizen. Aber daß ein Adeliger darin verwickelt ist...! Wer hätte gedacht, daß Baren Osberg dahintersteckt!«
    »Du vielleicht, teurer Bruder«, meinte Yvette. »Und vielleicht auch ich. Wir wußten doch zumindest, daß der Hauptverräter eine einflußreiche Position innehaben mußte. Und wir müssen uns wohl daran gewöhnen, daß wir es weiterhin mit dem Adel zu tun haben werden. Ich wette, daß der Urheber dieser Verschwörung innerhalb des Adels einen hohen Rang einnimmt. Banion wird – falls wir ihn finden – sicherlich als Adeliger auftreten oder den Schutz und das Wohlwollen eines Edlen genießen. Jedenfalls müssen wir Vorsicht walten lassen.«
    Die Burg des Barons lag drei Kilometer vor der Stadt. Jules parkte den Wagen gut einen Kilometer vorher am Straßenrand. Den Rest des Weges legten sie zu Fuß zurück. Beide waren mit

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