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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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nach dem anderen wiederholte, was sie bereits gehört hatten -daß nämlich Tausende Menschen irgendwie zu existieren aufgehört hatten.
    Die Geschwister hatten nämlich schon längst entdeckt, daß sich ihre Gedanken immer dann klärten, wenn sie einen Fall mündlich besprachen.
    »Sehen wir uns einen typischen Fall an«, sagte Jules. »Sagen wir Iwan und Tatjana Gregorow besuchen Vesa. Sie mieten sich in einem Hotel ein, verbringen ein paar Tage beim Glücksspiel und besuchen ein paar Shows. Kurz vor Ende des Urlaubs ziehen sie aus dem Hotel aus und nehmen sämtliche Habseligkeiten mit. Sie stornieren die Rückfahrt und lassen sich das Geld rückerstatten. Und von diesem Zeitpunkt an bleiben sie verschwunden.«
    »Wohin verschwinden sie?« überlegte Yvette. »Es muß ihnen etwas zustoßen. Auf Vesa können sie nicht bleiben, es sei denn, es gäbe eine geheime unterirdische Stadt, die wir nicht kennen. Vielleicht werden sie als Sklaven in den tiefen dunklen Schächten eines Schatzbergwerkes gehalten.«
    »Vesa hat Minen in Form von Spieltischen«, meinte ihr Bruder darauf. »Dort geht mehr Geld von Hand zu Hand als an der galaktischen Börse. Manchmal geht die Phantasie mit dir durch, Schwesterherz.«
    »Aber wenn die Menschen nicht auf Vesa bleiben, müssen sie wieder weg – und die Logbücher der von dort ausgehenden Schiffe zeigen nichts dergleichen an.«
    »Und damit befinden wir uns in einer unmöglichen Lage. Die Menschen sind nicht da und sie sind nicht weg. Sie sind einfach verschwunden.«
    »Sie könnten ja auch tot sein.«
    »Ja, schließlich läßt sich ein Toter einfacher verstecken als ein Lebender. Aber wo bringt man eine Viertelmillion Tote unter, ohne daß es auffällt?«
    »Da steckt sicher ein System dahinter. Vesa ist ein Mond ohne Atmosphäre. Vielleicht vergräbt man sie in einem Krater an der Oberfläche, wo niemand hinkommt. Vielleicht katapultieren sie die Leichen direkt in ihre Sonne.«
    »Jetzt treibt deine Phantasie wieder wilde Blüten.«
    »Entschuldige! Aber in meinem Kopf jagen sich meine Gehirnzellen, und das macht mich verwirrt.«
    »Wir sprechen von 35 Leichen täglich«, sagte Jules. »Sie auf diese Weise loszuwerden, hätte eine ganze Industrie zur Folge und wäre eine schreckliche Energieverschwendung. Es muß also eine einfachere, wirksamere Methode geben. Verdammt, wenn mir nur etwas einfiele!«
    »Legen wir das Problem kurz beiseite, bevor unser Hirn sich in Wackelpudding verwandelt. Wir wissen nur eines: Hinter der ganzen Aktion steckt System. Ein Geschäft mit so raschem Umsatz muß systematisch vorgehen. Und wenn es ein System gibt, gibt es auch einen Weg, es zu knacken. Das hat Papa uns oft genug gesagt. Wir müssen uns nach Verbindungsgliedern umsehen. Hatten die Vermißten etwas gemeinsames?«
    »Nichts«, sagte Jules kopfschüttelnd. »Die Opfer sind wahllos ausgesucht. Sie kommen aus allen Winkeln der Galaxis. Männer, Frauen, alte, junge, berühmte, unbekannte, sämtliche Rassen und Religionen. Keine Spur von Gemeinsamkeit.«
    »Nur eines«, sagte Yvette nachdenklich. »Sie alle kamen von irgendwoher nach Vesa.« Der mitten in der Kabine schwebende Jules starrte seine Schwester mit offenem Mund an. »Evie, du hast die seltene Gabe, das ohnehin klar Sichtbare zu sehen. Natürlich mußten alle reich sein! Nur die Wohlhabendsten können sich einen Aufenthalt auf Vesa leisten. Und das bedeutet...«
    »Daß Geld dabei eine Rolle spielt«, sagte Yvette und führte den Gedanken ihres Bruders zu Ende. »Diese Menschen wurden getötet und sämtlicher Habseligkeiten beraubt, ehe man sie verschwinden ließ.«
    »Ja!« rief Jules aus. Dann änderte sich seine Miene. »Nein, warte. Das ergibt keinen Sinn. Vesa hat es nicht nötig, Leute töten und berauben zu lassen. Die Kasinos scheffeln so viel Geld, daß sie kaum wissen, wohin damit – ganz zu schweigen von den Hotels, Bars, Theatern und Bordellen, die ebenfalls kräftig absahnen. Was gewinnt man damit, wenn man Menschen umbringt, die einem ohnehin freiwillig und legal ihr Geld geben wollen?«
    »Wie viele Kasinos, Hotels, Bars, Theater und Bordelle gibt es auf Vesa, mon frere? Zweihundert? Dreihundert? Mehr? Vielleicht sogar tausend. Und wie groß ist die Bevölkerung? Etwas über fünfzigtausend, wie ich aus den Unterlagen ersehen kann. Diese legitimen Aktivitäten sichern einer Minderheit von Besitzern den Gewinn, eventuell noch einer größeren Zahl von Leuten, die für sie arbeiten. Bleibt immer noch ein Großteil, der

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