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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Menschen pro Planet. Diese Zahl über zwanzig Jahre verteilt, und man kommt auf die Zahl von zehn Personen, die jährlich pro Planeten verschwinden. Keine außergewöhnlich große Zahl. Die gewöhnliche Planetenpolizei hat es mit Tausenden Vermißten pro Jahr zu tun. Wenn jemand auf Vesa verschwindet, dann wird die dortige Polizei routinemäßig verständigt. Die Vesa-Poüzei schüttelt die Anfragen ebenso höflich nichtssagend ab wie bei Kantana. Die interplanetarische Polizei hat weder Zeit noch Mittel zur weiteren Verfolgung des Falles und legt ihn als ungelöst ab. Zehn ungelöste Fälle pro Jahr sind nur ein Tropfen im Eimer, verglichen mit dem Umfang, mit dem sie es zu tun haben.«
    Yvette und Jules saßen wie betäubt da und überdachten, was der Chef ihnen enthüllt hatte. Eine Viertelmillion Menschen hatte den Planeten Vesa besucht und war verschwunden. Ja, noch mehr, sie verschwanden mit einer Rate von 12000 pro Jahr oder fünfunddreißig pro Tag. Was mit ihnen wohl geschehen war?
    »Sie wollen damit andeuten«, sagte Jules bedächtig, »daß die Polizei auf Vesa bei einer möglichen Verschwörung die Hände im Spiel hat?«
    Der Chef legte die gefalteten Hände auf den Usch. »Für diese Behauptung sind unsere Informationen zu spärlich. Es ist überaus wahrscheinlich, daß die Behörden etwas wissen. Egal, wie viele Touristen dort ankommen – ich gebe zu, daß die Zahl erschreckend hoch sein mag -, aber man kann sich kaum vorstellen, daß der Polizei etwas in dieser Größenordnung entgehen konnte. Da ist es schon viel wahrscheinlicher, daß man es absichtlich übersieht.«
    »Und wenn ja«, überlegte Yvette laut, »dann müssen sie von irgendwo ihre Weisungen erhalten. Verdächtig ist vor allem der Höchstverantwortliche. Hm, Vesa ist ein Mond, also müßte es ein Markgraf sein – habe ich recht?«
    »In diesem Fall eine Markgräfin«, sagte der Chef, »Markgräfin Gindri Lohlatt. Im besten Fall ein Wesen ohne Rückgrat. Unser Persörüichkeitspsychogramm zeigt an, daß sie zu einer Verschwörung dieser Art nicht fähig ist. Ihr Wille ist zu schwach entwickelt. Vielleicht ist sie das Werkzeug eines anderen, aber ich bezweifle, ob sogar dafür bei ihr genügend Grips vorhanden ist.«
    »Dann ein Herzog«, sagte Yvette beharrlich. »Vielleicht der Herzog von Chandakha?«
    »Der ist dreizehn Jahre alt«, belehrte sie der Chef. »Seine Mutter ist Regentin, seit er vor zwei Jahren den Titel erbte. Der frühere Herzog wurde von einem unzufriedenen Bauern getötet, nachdem er vierunddreißig Regierungsjahre unauffällig hinter sich gebracht hatte.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Jules, »da diese Aktivität auf Vesa seit zwanzig Jahren unvermindert anhält, dürfte sie mit den Herzogen von Chandakha nicht in Verbindung stehen.«
    Der Chef nickte. »Den zwei Regentschaften fehlt es zwar an grundlegender Kontinuität, doch die Berichte zeigen an, daß die Vermißtenmeldungen um den Zeitpunkt des Todes des Herzogs nicht abnahmen.«
    »Dann liegt die Antwort mit Sicherheit auf Vesa.« Yvettes Worte waren einer Feststellung ähnlicher als einer Frage.
    »Ja, da die Urlaubszentren auf Vesa gut über neunzig Prozent des Einkommens von Chandakha ausmachen, waren die Herzöge von Chandakha der Markgrafschaft Vesa immer sehr geneigt. Die brauchen die Steuereinnahmen nämlich dringend zum Überleben.«
    »Auch auf die Gefahr hin, Bekanntes zu wiederholen«, sagte Yvette, »nehme ich an, daß es unsere Aufgabe ist, herauszufinden, was diesen Vermißten zustieß. Außerdem sollen wir diesen Machenschaften ein Ende bereiten.«
    »Genau.« Der Chef ließ die Kiefermuskeln spielen. In seinen Augen flammte es auf. »Der Gedanke, daß sich eine so große Verschwörung so lange vor unseren Nasen halten konnte, ist mir unerträglich. Bei Banion wußten wir wenigstens, daß er existierte, auch wenn wir seine Spur nicht finden konnten. Aber hier ...« Er breitete die Hände aus. »Es ist, als würden sie uns die Augen verbinden und mit uns Blindekuh spielen. Ich mag nicht, wenn man mir die Sicht nimmt und mich zum Narren hält.« Der Chef stand auf. Seine Miene war in jedem Zug von Entschlossenheit geprägt.
    »Deswegen sollt ihr, meine zwei besten Agenten, den Fall übernehmen. Ich möchte, daß diese Bedrohung ausgelöscht wird, und zwar rasch!«
    An Bord ihres eigenen Schiffes, frei in einer Umlaufbahn um Mutter Erde umschwebend, studierten die zwei d'Alemberts die Bänder, die ihnen der Chef mitgegeben hatte. Ein Dokument

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