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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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um 17 Uhr 30 zur Arbeit melden.
    Die üblichen Formulare mußten noch ausgefüllt werden, und dann nahm man bei Jules Maß für einen Raumanzug. Zum Glück hatte vor einigen Jahren hier ein anderer DesPlainianer gearbeitet. Es war also ein Anzug vorhanden, der den geringfügigen, aber wichtigen Eigenheiten der DesPlainianischen Körperform Rechnung trug. Als diese banalen Notwendigkeiten erledigt waren, führte die Personalsekretärin Jules einen Gang entlang zu seinem neuen Boß.
    Der Vorarbeiter der Gruppe war ein Riese namens Laz Fizcono. Über zwei Meter groß, hundertzehn Kilo schwer, mit einem Körper, der im Leben an keinem Arbeitstag ausgesetzt hatte. Die rote Löwenmähne umgab ein rundes Mondgesicht mit buschigen, roten Brauen und einem schütteten Bart. Mit lebhaften, glitzernden Augen schätzte er Jules ab.
    »Na, was haben wir denn da?« dröhnte er, als Jules zu ihm hereingeführt wurde. »Einen Zwerg?« Er streckte seinem neuen Helfer eine fleischige Hand entgegen.
    Jules blieb gelassen stehen, als der große Mann näher kam. Er faßte die Beleidigung als gutmütige Herausforderung auf, die dazu dienen sollte, sich über seine Persönlichkeit klarzuwerden. Als Partieführer wollte Fizcono offenbar möglichst rasch herausfinden, welche Sorte Mensch dieser neue Kollege war – ob er etwa jähzornig war, unter einer Belastung vielleicht in die Luft ging und ähnliches. Als Vorgesetzter mußte er ja die Eigenschaften seiner Untergebenen kennen.
    Statt auf die Bemerkung zu reagieren, beschränkte sich Jules auf ein Lächeln und erklärte: »DesPlaines ist ein Planet mit einer gewaltigen, unzugänglichen Bergwelt«, sagte er mit Gelassenheit. »Trotzdem betreiben wir dort Bergbau. Es bedarf daher schon mehr als nur eines Riesen, um mich klein zu nennen.«
    Er faßte herzhaft nach der entgegengestreckten Hand des Vormannes. Fizcono drückte sie mit aller Kraft, die seine Bärenpranke aufbringen konnte. Jules ließ dies ohne Wimpernzucken über sich ergehen, und als der Vorarbeiter sein Pulver verschossen hatte, drückte Jules nun seinerseits zurück. Fizcono zog erstaunt die Brauen hoch, als er merkte, daß die Körperkraft des kleinen Mannes die seine sogar übertraf. Jules fuhr fort, zu dem um dreißig Zentimeter größeren Mann hinaufzustarren und lächelte unbefangen.
    Und dann tat Fizcono etwas Unerwartetes – er brach in Lachen aus, in ein gewaltiges Bellen, das die Wände des kleinen Büros erbeben ließ. »Sie gefallen mir, Kleiner«, brüllte er. »Sie geben wohl keinen Millimeter nach, wie? Ja, er wird sich gut machen«, sagte er zu der Sekretärin, die nun Jules verließ und mit einem Lächeln in ihr Büro zurückkehrte.
    Jules entdeckte bei sich Sympathien für Fizcono. Der Große besaß eine ungezwungene Freundlichkeit, die einen guten und kameradschaftlichen Kollegen erwarten ließ. Als Vorgesetzter war er sicher hart, im Grunde seines Wesens aber keinesfalls bösartig.
    »Komm«, sagte jetzt der Vormann und führte Jules hinaus. »Die Schicht beginnt gleich. Sicher möchtest du deine Kumpels kennenlernen.«
    Sie stiegen durch ein Gewirr von Gängen hinunter, und Fizcono versicherte Jules, daß er sich nach kurzer Zeit zurechtfinden werde. Schließlich waren sie im Umkleideraum angelangt. Zehn Mann waren bereits da, und in den nächsten Minuten kamen weitere zwölf dazu. Die Männer waren ausnahmslos größer als Jules, und er mußte sich manchen gutmütigen Spott gefallen lassen, als Fizcono ihn als ›tüchtigen Knirps‹ vorstellte. Aber dabei schimmerte Fizconos Achtung vor ihm durch, und die Männer zogen daraus ihre Schlüsse. Wenn er die Achtung des Bosses besaß, dann mußte er gut sein.
    Die Leute stammten aus allen Winkeln der Galaxis – das war nicht weiter verwunderlich, da Vesa ein kosmopolitisches Zentrum war. Ein Magnet, der Menschen von überallher anzog. Doch Jules bemerkte bald, daß eine Gruppe von sieben Mann besonders zusammenhielt. Sie waren dunkelhäutiger als die anderen, auch die Augen dunkler und finsterer. Gegenüber den anderen Kameraden verhielten sie sich mißtrauisch und zurückhaltend, standen ihnen vielleicht sogar ablehnend gegenüber. Was diese Leute bewegte, konnte Jules nur schwer deuten, es war aber klar, daß etwas in der Luft lag.
    Einer der anderen Männer, ein glattrasierter Mann namens Rask, bemerkte, daß Jules die sich abseits haltende Gruppe beäugte.
    »Hast du noch nie Chandies gesehen?« fragte er.
    »Was sind Chandies?« Jules gefiel der

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