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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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geschulte Tätigkeit kann man von einer Handvoll Bauern und Landtölpeln nicht erwarten.«
    Jules behielt die Chandakhari sorgsam im Auge. Sie waren aufgebracht, dabei aber redlich bemüht, die Sticheleien zu überhören – offensichtlich hatten sie sich daran gewöhnt. Aber einem unter ihnen schien es näherzugehen. Er war noch jung, keine zwanzig Erdenjahre. Das lange, glatte Haar hing ihm fast in die Augen. Ein schütterer Schnurrbart kämpfte als dünner schwarzer Strich ums Überleben. Jules konnte sich um nichts in der Welt an den Namen des Jungen erinnern – aber das war auch nicht wichtig. Weit wichtiger war die Tatsache, daß der Junge knapp daran war, vor Wut über die beiden Quälgeister zu explodieren.
    In der Hoffnung, eine unliebsame Szene verhindern zu können, trat Jules vor Rask und Brownsend. »Die Arbeit auf dem Land erfordert mehr Geschick, als man allgemein glaubt«, sagte er beschwichtigend. »Ich versuchte es einmal, als ich jünger war, und mußte es aufgeben. Glaubt mir, es ist viel einfacher, mit Kisten zu jonglieren, als eine Landwirtschaft zu führen.«
    Brownsend sah Jules von oben bis unten an und war im Zweifel, wie er sich in dieser geänderten Situation verhalten solle. Schließlich rang er sich zu der Auffassung durch, daß er dem Neuankömmling jedenfalls an Größe überlegen wäre und er es sich daher leisten könne, ihn in seine Litanei des Spottes einzubeziehen. »Wundert mich gar nicht, daß es dir schwerfiel. Dem Kleinsten des Wurfes bleibt es also überlassen, die Ehre dieser strohdummen Landtölpel zu verteidigen.«
    Jules rang mit aller Kraft um Fassung und bemerkte gar nicht, daß der junge Chandakhar einen Satz durch den Raum machte und Brownsend mit mordlustigem Blick ansprang. Die langsameren Bewegungsabläufe bei den geringeren Schwerkraftverhältnissen im Raum ließen Jules jedoch noch Zeit, sich darüber klarzuwerden, was hier vor sich ging und sich auf ein Eingreifen vorzubereiten, während der Junge noch in der Luft war. Nach Jules' Auffassung schwebte der Körper des jungen Mannes mit geradezu quälender Langsamkeit. Als geschulter SOTE-Agent behielt er dabei die anderen Anwesenden im Auge und richtete sich auf den bevorstehenden Kampf ein.
    Brownsend, dessen Reflexe nicht so rasch waren wie die Jules', wurde von dem unerwarteten Angriff überrascht. Ihm blieb kaum Zeit, die Arme abwehrend hochzuheben, als der fünfundsiebzig Kilo schwere Körper geradewegs gegen ihn prallte und * ihn rücklings zu Boden warf. Er schlug mit dumpfen Anprall auf und mußte hinnehmen, daß der Chandakhar ihn mit festem Würgegriff an der Kehle gefaßt hielt und ihm für immer die Luft abschneiden wollte.
    Die anderen Chandakhari waren von dieser plötzlichen Attacke ebenso überrascht wie Brownsend und leisteten sich den Bruchteil einer Sekunde des Zögerns. Nicht aber Rask, der so aussah, als hätte er auf den Kampf nur gewartet. In seinem Gürtel steckte ein Schraubenschlüssel, eines der vielen Werkzeuge, die er bei der Arbeit brauchte. Er hatte ihn sofort zur Hand und hob den Arm zum Schlag, der dem jungen Mann den Schädel zerschmettert hätte.
    An diesem Punkt entschloß sich Jules zum Eingreifen. Als Rasks Arm hochfuhr, packte Jules dessen Gelenk mit unüberwindlichem Griff und riß den Arm des Mannes mit aller Kraft nach hinten. Rask, der auf einen Angriff aus der anderen Richtung nicht gefaßt war, wurde nach rückwärts geschleudert. Er wirbelte so langsam durch die Luft, daß Jules ausreichend Zeit blieb, sein Knie hochzubringen und dem Mann genau unter die Rippen einen kräftigen Stoß zu versetzen. Rask war bewußtlos, noch ehe er auf dem Boden landete.
    Ohne innezuhalten, um das Ergebnis seiner Aktion zu begutachten, wandte Jules seine Aufmerksamkeit den zwei auf dem Boden ringenden Körpern zu. Brownsend drehte und wand sich, um den jungen Mann abzuschütteln, der sich an seine Kehle klammerte. Jules wandte sich den Ringenden zu und ließ den rechten Arm in einer weitausholenden, lockeren Bewegung niedersausen. Obgleich seine Bewegung ganz lässig ausgesehen hatte, gab es ein lautes Krachen, als seine Faust den Kopf des Chandakhari seitlich traf. Der Junge wurde beiseite geschleudert und ließ dabei Brownsends Kehle los. Der Ältere lag reglos auf dem Boden und sog keuchend Luft in die unter Sauerstoffmangel leidenden Lungen ein, während der Jüngere jetzt benommen am Boden kniete und den Kopf nach dem betäubenden Schlag schüttelte, um wieder zu sich zu

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