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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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kommen.
    An dieser Stelle hatte der Kampf eigentlich enden müssen, da die drei Heißsporne außer Gefecht gesetzt waren. Aber aus dem Augenwinkel erhaschte Jules blitzartig eine Bewegung, und er fuhr herum, um sich dem bevorstehenden Angriff der sechs übrigen Chandakhari zu stellen. Diese hatten gesehen, wie er ihren jungen Freund angegriffen hatte, ohne daß ihnen dabei klar wurde, daß er damit verhinderte, daß dem Jungen mit Rasks Schraubenschlüssel der Schädel eingeschlagen wurde. Sie fühlten sich verpflichtet, ihren Landsmann vor seinem Angriff zu schützen.
    Jules hatte schon des öfteren sechs Gegnern gegenübergestanden, unter Umständen sogar einer noch größeren Zahl. Während er beobachtete, wie das halbe Dutzend sich ihm näherte, registrierte sein Hirn besonders den Umstand, daß sich die Leute mit größter Präzision als geschlossene Einheit auf ihn zu bewegten. Normalerweise hätten sechs Männer in einer Situation wie der vorliegenden, sich wie ein ungeordneter Mob verhalten müssen, planlos drauflos schlagend und sich Blößen gebend. Nichts dergleichen trat ein.
    Diese Chandakhari verhielten sich vielmehr wie ein militärisch gedrilltes Team beim Exerzieren. Zwei packten Jules' Knöchel, drückten sie zusammen und hielten ihn fest. Zwei weitere packten seine Handgelenke und hielten seine Arme vom Körper weggestreckt.
    Ein Fünfter packte Jules um die Hüften und hob den DesPlainianer mit Hilfe der anderen vier vom Boden hoch. Der Sechste stemmte den Ellbogen in Jules' Nacken, riß dessen Kopf jäh zurück und legte die Kehle frei.
    An all diesen Körperstellen festgehalten, war Jules völlig machtlos, sich zu wehren. Wäre er nicht so kräftig gewesen, wäre er womöglich auf der Stelle getötet worden. In seiner Lage mußte er jedes Quentchen seiner abnormen Kräfte mobilisieren, um seine Rechte freizubekommen. Dieses Losreißen brachte die Angreifer aus dem Gleichgewicht, und er fiel mit dem Oberkörper zu Boden.
    In blitzschneller Reaktion, wie sie nur den d'Alemberts eigen war, langte Jules mit seiner befreiten Rechten nach den Beinen des Mannes, der seine Hüften umfaßt hielt. Ein kräftiges Anziehen war nötig, um den Mann seiner Standfestigkeit zu berauben. Der ganze Aufbau krachte jetzt zusammen. Jules trat mit Armen und Beinen um sich, als er sich in einem Leibergewirr am Boden befand.
    »Was geht hier vor?« tönte Laz Fizconos Stimme durch den Raum.
    Sämtliche Aktionen erstarrten, als diese Worte in die Köpfe der Anwesenden eindrangen. Wut, aufgestauter Mißmut, Erregung -all das, was sich so explosionsartig Luft gemacht hatte, wurde nun ebenso rasch wieder unterdrückt. Alle in diesem Raum wurden sich plötzlich bewußt, daß der Job auf dem Spiel stand und jetzt Vorsicht geboten war.
    Als er keine Antwort auf seine – ohnehin nur rhetorisch gestellte Frage -bekam, stützte Fizcono die Hände in die Hüften und sah reihum alle durchdringend an. »Sieht mir nach einer Rauferei aus«, fuhr er fort, »und ich kann Raufereien zwischen Männern, die in gefahrvollen Situationen zusammenarbeiten müssen, nun einmal nicht leiden! Ich möchte, daß ihr euch meine Auffassung aneignet. Und um sicherzugehen, daß sich dieses euch auch einprägt, streiche ich allen Beteiligten einen Wochenlohn.«
    »Aber, ich wollte nicht...«, stieß Brownsend hervor. »Du hast mitgemacht«, sagte Fizcono mit Bestimmtheit, »und allein warst du auch nicht. Die anderen übrigens auch nicht. Wir müssen mit diesen Streitereien Schluß machen, ehe es Tote gibt.« Er hielt inne und sah Jules bedeutungsvoll an. »Ein schlechter Anfang, duChamps. Ich hätte Besseres von dir erwartet. Ehrlich, ich bin enttäuscht.«
    Als der Partieführer wieder draußen war, senkte sich verlegenes Schweigen über den Raum. Die Männer vermieden es schuldbewußt, einander anzusehen. Was Jules betraf, blieb er einen Augenblick auf dem Boden sitzen und sann nachdenklich darüber nach, wie methodisch und gekonnt die Chandakhari bei ihrem Angriff auf ihn zu Werke gegangen waren.
     
     

4. KAPITEL
Die Wiederkehr der Carmen Velasquez
    Die beiden d'Alemberts waren übereingekommen, daß Jules die Gesellschaftsschichten auf Vesa von unten nach oben, Yvette von oben nach unten durchleuchten sollten. Sich selbst als Beuteobjekt anzubieten, bedeutete zwar für Yvette, Gefahren auf sich zu nehmen, doch mochte das Leben, das sie dabei führen würde, so manche Entschädigung bieten. Während ihr Bruder die schnellste Flugmöglichkeit

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