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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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festgesetzt, noch bestand er ausschließlich aus Adeligen. Der Kaiser ernannte die Mitglieder, indem er unter den bedeutendsten Menschen seiner Zeit eine Auswahl traf, ohne Rücksicht auf den Rang. Sogar Bürgerliche hatten diesem Rat angehört und sich hervorragende Verdienste erworben, bis hinauf zum exponierten Posten des Ersten Ratgebers. Es hing einzig und allein vom Herrscher ab, ob der Kaiserliche Rat sich vollständig aus Speichelleckern, Gaunern, Mätressen und Scharlatanen zusammensetzte. Ein kluger und fähiger Herrscher aber benutzte sein Vorrecht dazu, intelligente Menschen verschiedener Weltanschauung in diesen Rat zu berufen, um sich vor wichtigen Entscheidungen eingehend und vielseitig informieren zu können. Zwar war das Wort des Kaisers Gesetz, doch das hielt ihn nicht davon ab, auf einen Rat zu hören.
    Unter Stanley X. war der Kaiserliche Rat immer ein Ort lebhaft geführter Debatten, auch wenn es sich um eher unwichtige Probleme handelte. Heute aber ging es um die Ausbreitung des Terrorismus im Imperium, und die emotionellen Wogen gingen hoch. Als Haupt des SOTE gehörte Zander von Wilmenhorst automatisch dem Rat an und erstattete Bericht. Er berichtete von dem Erfolg des Service auf Glasauge, eine Nachricht, die von allen dankbar aufgenommen wurde. Seine Prognose für die Zukunft aber entfachte einen erbitterten Kampf zwischen den zwei Hauptparteien des Rates.
    Als erster Ratgeber fungierte im Moment Herzog Mosi Burruk von Katswabia, ein kleiner dunkler Endfünfziger mit glattrasiertem Schädel und goldgeränderter Brille. Sein schwächliches Aussehen täuschte, denn er war einer der klügsten Köpfe des Imperiums und brachte alle seine Vorschläge mit dem Nachdruck seiner dynamischen Persönlichkeit vor. Leider standen von Wilmenhorst und er sich häufig als Gegner im Rat gegenüber.
    Der Erste Ratgeber verbreitete sich nun über das Thema Terroristen.
    »Wir können diese aggressiven Anschläge gegen die legale Regierung nicht ungestraft hinnehmen. Ein Hinnehmen hieße, sich unserer Verantwortung entledigen, der Anarchie Tür und Tor öffnen und der Rebellion den Weg bereiten. Das Vorgehen des SOTE in diesem speziellen Fall findet meinen Beifall. Es beweist, daß ich immer schon recht hatte, wenn ich sagte, daß ein rasches und kompromißloses Vorgehen das einzige Mittel ist, mit dem wir diesem Unfug ein Ende bereiten können. Diese Terroristen wittern Schwäche wie ein Wolfsrudel. Das einzige, wovor sie Respekt haben, ist Waffengewalt. Uns steht die Macht sehr wohl zur Verfügung, dieses Pack vom Angesicht der Galaxis zu löschen. Ich wünschte, wir würden sie nützen und unsere Muskeln öfter spielen lassen.«
    Herzog Mosi war weit davon entfernt, seine geplante Tirade zu beenden, doch an dieser Stelle machte er aus atemtechnischen und effekthascherischen Gründen eine Pause, die dem Haupt des SOTE Gelegenheit gab, eigene Bemerkungen zu machen.
    »Der Besitz der Macht, mein lieber Mosi, bedeutet unter anderem auch, daß man die Verantwortung für ihren klugen Gebrauch trägt. In manchen Fällen ist es so, daß die Handlungsfähigkeit mit der Zunahme der Macht abnimmt. Die Macht des Kaisers ist absolut, deshalb muß er mehr Zurückhaltung üben, als man für gewöhnlich erwartet. So steht es beispielsweise in seiner Macht, Kinder zum Tode zu verurteilen, weil sie aus einem Laden Süßigkeiten geklaut haben. Würde er wirklich so verfahren, dann wäre es ein Überspannen der Macht.«
    »Wir sprechen nicht von geklauten Süßigkeiten. Es handelt sich um Terroristen, die Menschen töten und Gebäude in die Luft jagen. Sie werden zugeben müssen, daß dies etwas völlig anderes ist.«
    Das Haupt nickte. »Ja, natürlich. Trotzdem meine ich, daß wir ihre Festnahme und Bestrafung den zuständigen örtlichen Behörden überlassen sollten - zumindest nach außen hin, so wie wir es bei gewöhnlichen Mördern und Brandstiftern tun. Lassen wir ihnen eine Sonderbehandlung zuteil werden, geben wir ihnen damit die Anerkennung, die sie ja anstreben. Indem wir sie ignorieren, verhindern wir, daß sie ihr angestrebtes Ziel erreichen.«
    »Zwischen Terroristen und gewöhnlichen Verbrechern besteht ein grundlegender Unterschied«, beharrte Herzog Mosi. »Diese Menschen haben sich den Sturz des Imperiums zum Ziel gesetzt. An Ihrem Service liegt es, dies zu verhindern.«
    »Und genau darauf arbeiten wir hin. Wir werden ihnen nicht jedesmal nachjagen, wenn sie ein Gebäude sprengen - dafür ist die Polizei da -,

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