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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Zutritt gewährt. Lady A war viel zu gründlich, um sich von einem ungebetenen Eindringling überrumpeln zu lassen.
    Das Netzhautmuster entsprach dem auf ihrem Ausweis, der ihr automatisch wieder ausgehändigt wurde. Jetzt schwang die massive Tür langsam auf, und Lady A sagte: »Treten Sie ein, ich habe Sie erwartet.« Tanya Boros kam der Aufforderung nach.
    Im Gegensatz zum hellen Korridor wirkte der Raum ziemlich trist, weil er nur unzulänglich beleuchtet war. Drei Wände trugen eine Bespannung aus cremefarbiger Rohseide, waren ansonsten aber kahl. Die vierte Wand, jene, die der Tür gegenüber lag, wurde von einem großen Tri-Schirm eingenommen, auf dem ein von Nebelschwaden überlagerter Flußlauf zu sehen war, der zwischen Urgesteinbergen dahinbrauste.
    Der harte, schwarze Boden war blankpoliert und eisglatt. Jeder Schritt widerhallte laut, ein schnelleres Gehen war ohne auszugleiten unmöglich. Zwei schwarze Lackstühle, von denen keiner sehr bequem war, und ein schwarzes Lacktischchen dazwischen waren die einzigen Zugeständnisse an die Bequemlichkeit der Besucher.
    Am entgegengesetzten Ende des Raumes nahe der linken Ecke stand ein großes, grünleuchtendes, eiförmiges Gebilde. Aus Jadestein geschnitten, erglühte es pulsierend von innen her. Als das Ei sich leicht drehte, konnte Tanya Boros einen Computerterminal und Tastenreihen sehen. Das ganze Innere war in Sesselform gestaltet, so daß man bequem darin sitzen konnte. Man munkelte, daß das Computerterminal sofortigen Zugang zu allen Datenbänken der Verschwörung ermöglichte und gleichzeitig die direkte Telecom-Verbindung zu der nur als C bekannten geheimnisvollen Persönlichkeit darstellte. Dieses Riesenherz aus Jade war also das Herz der Verschwörung - und in diesem Ei saß kerzengerade Lady A, deren Miene erkennen ließ, daß sie sich bereits als Beherrscherin des Universums fühlte.
    Die Frau, die die größte Verschwörung der Menschheitsgeschichte inszenierte, war nur mittelgroß - doch das war das einzig Mittelmäßige an ihr. In Gegenwart dieser Persönlichkeit fühlte sich die keineswegs zu Minderwertigkeitskomplexen neigende und für ihre Schönheit berühmte Tanya Boros ziemlich unansehnlich. Gesicht und Figur von klassischem Ebenmaß, reif, aber faltenlos, verströmten Eiseskälte und Unnahbarkeit. Lady A trug ein hautenges Kleid aus jadegrüner Seide, eine Spur dunkler als das Ei, in dem sie saß, auf Schultern und Armein mit goldenen und silbernen Phönixen bestickt. Das tiefschwarze Haar, im Nacken zusammengefaßt, fiel ihr als üppige seidige Flut über die linke Schulter. Die unter geschwungenen dunklen Brauen liegenden grünen Augen sahen die Besucherin mit geradezu schmerzhafter Eindringlichkeit an.
    Während sich die Tür hinter ihr lautlos schloß, blieb Tanya Boros in Gegenwart dieser einschüchternden Persönlichkeit wortlos stehen, weil sie nicht wußte, was sie sagen sollte.
    Obwohl sie den oberen Rängen galaktischen Adels entstammte, war sie noch nie jemandem begegnet, der so furchteinflößend wirkte wie Lady A.
    »Kind, stehen Sie nicht so da«, sagte Lady A. »Nehmen Sie Platz.« Sie deutete mit ihrer perfekt manikürten Hand auf einen der zwei schwarzen Lackstühle.
    »Danke«, sagte Tanya Boros und setzte sich auf den angebotenen Platz. Nun trat wieder längeres Schweigen ein. Tanya Boros wurde es unter der kritischen Musterung, der sie unterzogen wurde, immer unbehaglicher. Sie bekam das Gefühl, Lady A wolle ihre Seele abwägen, um festzustellen, ob sie ihren Perfektionsansprüchen genüge.
    »In letzter Zeit hatten wir nicht viel Gelegenheit zu einem Gespräch«, brach Lady A schließlich das nahezu unerträgliche Schweigen.
    »Nein, Lady A.«
    »Eigentlich schon seit Gastorüa nicht mehr.«
    Tanyas Augen weiteten sich schreckhaft. »Das war nicht mein Fehler. Ich habe alles getan, was von mir verlangt wurde ...«
    Lady A brachte sie mit einer gebieterischen Handbewegung zum Schweigen. »Niemand möchte Ihnen eine Schuld anlasten. Suchen Sie nicht krampfhaft nach Ausflüchten, wo gar keine erforderlich sind. Das ist schlechter Stil. Nein, auf Gastonia selbst ist alles wie am Schnürchen gelaufen. Sie haben grandios gearbeitet. Die Ursache des Fehlschlags lag anderswo.«
    Sie lehnte sich in ihrem leuchtenden Ei zurück, entspannter wirkte ihr Körper aber nicht. »Offen gesagt war es meine Schuld.«
    »Nein, nein«, beeilte sich die Boros zu sagen. »Es war ein purer Zufall...«
    »Nein.« Lady A schlug

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