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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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mit der linken Faust gegen die Eihülle, so heftig, daß es im stillen Raum widerhallte. »Da ich nicht gewillt bin, diese Ausrede von meinen Untergebenen zu akzeptieren, darf ich sie selbst nicht benutzen. Zufälle gibt es nicht. Es gibt nur schlampige Planung oder nachlässige Ausführung.«
    Plötzlich stand sie auf und entfernte sich ein paar Schritte von ihrem Ei. Ihr Blick war auf den Tri-Schirm gerichtet. Sie wandte Tanya Boros den Rücken zu. »Das vergangene Halbjahr haben wir darauf verwendet, den Fehlschlag zu analysieren; sowohl von unserer Seite aus als auch anhand der Berichte, die wir in den Unterlagen des Imperiums einsehen konnten. Wollte ich unbedingt eine Entschuldigung, dann könnte ich die Schuld diesem Roboter zuschieben, der nun passenderweise zerstört wurde. Er hat nämlich unterlassen, sich vom Tod Commander Fortiers zu überzeugen, ehe er weitermachte. Das war der auslösende Faktor.
    Aber wenn ich ehrlich bin, darf ich darüber hinaus die Planungsirrtümer nicht vergessen, die einen solchen Fehler nicht nur ermöglichen, sondern ihn zum unheilbringenden Faktor werden lassen. Tatsache ist, daß die ganze Organisation zu perfekt geplant war. Wir wollten superklug sein und haben uns damit selbst ausgetrickst. Unsere Kräfte und Mittel hätten ausgereicht, um den Angriff zu einem Erfolg zu machen. Wären wir einfach vorgeprescht und hätten stur weitergemacht, dann hätte es klappen können. Statt dessen waren wir viel zu sehr um Raffinesse bemüht und damit gerieten wir gerade so weit aus dem Gleichgewicht, daß sich die Gegenkräfte erholen konnten. Wir haben bei dieser Katastrophe viel verloren, mehr als nur zwei Drittel unserer Flotte. Ein Fehler, der nicht wieder vorkommen wird - das schwöre ich bei dem Thron, den ich zu besteigen gedenke.«
    In Tanya Boros wuchs das Unbehagen. Lady A war nicht eben bekannt für Selbsterkenntnis oder für die Neigung zum Eingeständnis von Schwächen oder Unvollkommenheiten in Anwesenheit von Untergebenen. Warum benahm sie sich jetzt so ungewöhnlich? Was hatte sie veranlaßt, diese bei ihr unerwartete Seite ihres Charakters zu enthüllen?
    Die Maske der Perfektion war wieder vorgeschoben, als wäre sie nie verrutscht. Lady A wandte dem Tri-Schirm den Rücken zu und setzte sich wieder in ihr Jade-Ei.
    »Das alles ist für Sie natürlich von nebensächlichem Interesse«, sagte sie. »Im Moment brauchen Sie sich mit diesen Dingen nicht zu belasten. Das kommt später, wenn Sie sich wie erhofft weiterentwickeln. In der Zwischenzeit möchte ich wissen, ob Sie bereit wären, langsam die Verantwortung zu übernehmen, die mit Ihrer eigentlichen Rolle in dieser Verschwörung verknüpft ist?«
    »Meine eigentliche Rolle?« Tanya Boros war verwundert. »Ich verstehe wohl nicht ganz. Ich habe stets Ihre Befehle befolgt, seitdem Sie damals auf Gastonia mit mir in Kontakt getreten sind. Zwar hat es mir nicht gepaßt, daß ich dort bleiben mußte, aber der Planet lag tatsächlich günstig abseits und meine Tätigkeit blieb unbeachtet. Was meinen Sie jetzt mit meiner ›eigentlichen‹ Rolle?«
    Lady A bedachte sie mit einem langen Blick. Sie runzelte dabei die Stirn. »Haben Sie denn Ihr Erbe vergessen? Haben Sie vergessen, daß Sie der einzige Nachkomme des ältesten Sohnes von Kaiser Stanley IX. sind? Ihr Anspruch auf den Thron hat viel mehr Gewicht als der dieser albernen kleinen Null, die ihn momentan innehat!«
    Tanya Boros ließ eine Andeutung ihres alten Hochmuts erkennen. Sich kerzengerade aufrichtend sagte sie: »Ich habe es keineswegs vergessen. Aber ich hatte den Eindruck, daß es für alle anderen nebensächlich war.«
    »Für mich nicht«, sagte Lady A mit Nachdruck. »Diese Revolution soll die richtige Ordnung wiederherstellen.«
    »Soll ich zur Kaiserin gemacht werden?« Tanya Boros konnte nicht glauben, daß Lady A dies alles nur auf sich nahm, um ihr auf den Thron zu verhelfen, mochte ihr Ton auch noch so aufrichtig geklungen haben.
    Die Andeutung eines Lächelns umspielte die Mundwinkel von Lady A. »Nun ja, vielleicht noch nicht. Diese Position hatte ich für mich vorgesehen. Ihnen ist eine Ihrem Erbe entsprechende Stellung zugedacht. Ich habe für Sie, meine Liebe, ganz bestimmte Pläne, von denen Sie nicht die Spur einer Ahnung haben.«
    »Und was sagt C dazu?«
    Das Lächeln Lady A's vertiefte sich. »Um Ihnen zu beweisen, wie sehr ich Ihnen vertraue, werde ich Sie in das bestgehütete Geheimnis der Galaxis einweihen. Es gibt keinen C.

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