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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Regeln des Protokolls beizubringen, die verzwickten Feinheiten der innerhalb der Aristokratie gepflogenen Etikette. Im Geiste sah sie schon die ersten Dinner-Partys vor sich und hoffte, Paul würde imstande sein, müßige Konversation mit hohlköpfigen Gräfinnen und angetrunkenen Earls zu machen. Und sie dachte an den großartigen Empfang zur offiziellen Verlobung, und in diesem Zusammenhang fiel ihr ein, daß sie ihren Vater einweihen mußte.
    Sie warf einen Blick auf ihre Ringuhr und stellte fest, daß es drei Uhr morgens, Miami-Zeit, war. Um diese Uhrzeit war nicht einmal ihr Vater wach, den sein Beruf als Chef des Service of the Empire oft lange am Schreibtisch festhielt. Es genügte, wenn er die wunderbare Neuigkeit am Morgen erfuhr. Daß er Einwände erheben würde, glaubte sie nicht. Schließlich war er es gewesen, der sie ermutigt hatte, sich enger an Paul Fortier anzuschließen, indem er ihre Zusammenarbeit als Verbindungsglied zwischen SOTE und Navy-Geheimdienst vorschlug.
    Später sollte sie sich an die Fahrt vom Hauptquartier zu ihrer Wohnung nicht mehr erinnern können. Die jüngste, überraschende Entwicklung hatte sie so verwirrt, daß sie ihre Umgebung nur undeutlich wahrnahm. Ihre Geistesgegenwart reichte eben noch aus, um ihren Wagen an das Verkehrscomputernetz anzuschließen. In ihrem gegenwärtigen euphorischen Zustand wollte sie nicht selbst steuern und womöglich einen Unfall verursachen. So lehnte sie sich einfach zurück und gab sich angenehmen Erinnerungen hin.
    Wie es sich für eine Dame ihres Ranges ziemte, bewohnte Helena eine Penthouse-Suite in einem der exklusiven Hotels von Miami. Sie hatte vier große, kostspielig eingerichtete Räume zur Verfügung, dazu Zimmerservice rund um die Uhr, Schränke voller Modellkleider, eine umfangreiche und dem neuesten Stand entsprechende Buchrollenbibliothek und die allerneuesten automatischen Einrichtungen. Ihre Küche war imstande, ein Bankett für zwanzig Personen zu liefern. Von den anderen drei Räumen war jeder im Geschmack einer bestimmten Epoche eingerichtet, enthielt aber auch Elemente der anderen Räume, so daß die ›Moderne‹ des zwanzigsten Jahrhunderts, japanische Ästhetik und Art deco klar herauskamen und sich geschmackvoll zusammenfügten - der perfekte Rahmen für gepflegte Geselligkeit.
    Alles war vorhanden, was sich eine Frau mit viel Muße wünschen konnte. Ärgerlich war nur, wie sie sich wiederholt bei ihrem Vater beklagte, daß sie alles andere als eine Frau mit viel Muße sei. Die anstrengenden Erfordernisse des Service und die Pflichten des kaiserlichen Hofes nahmen sie sehr in Anspruch. Ihr blieb kaum Zeit, die Vorzüge ihrer Suite zu genießen. Eigentlich betrat sie ihre Wohnung nur, um dort zu schlafen, und auch das ließ sie oft ausfallen. Wenn es besonders viel zu tun gab, mußte sie sich mit kurzen Nickerchen auf der Couch in ihrem Büro begnügen.
    Helena ließ ihr Bodenfahrzeug in der unterirdischen Garage stehen. Sie war noch immer so beschwingt von den Freuden des Abends, daß alle Müdigkeit wie weggeblasen war. Dennoch freute sie sich auf den Abend in den eigenen vier Wänden. Sie wollte sich sofort umziehen und den schicken champagnerfarbigen Anzug im Smokingstil gegen etwas Lässigeres eintauschen, ehe sie den Tag mit einem Bad im heißen Whirlpool beschloß und sich dann auf ihrem exklusiven Wasserbett zur Ruhe begab. Ob sie überhaupt Schlaf finden würde, war zweifelhaft, doch mußte sie wenigstens den Versuch machen. Sicher würde das Schwindelgefühl nachlassen, wenn sie sich hinlegte. Sie benutzte die private Liftröhre zum Penthouse und drückte die Hand gegen die Schlüsselplatte. Der Computer tastete ihren Handabdruck ab, erkannte ihn als passend, und die Tür glitt auf. Helena trat von dem hellerleuchteten Korridor in ihre dunkle Diele.
    Es mochte an der Beschwingtheit des Abends liegen, daß sie einen Augenblick verwirrt innehielt, ehe sie mit Sicherheit erkannte, daß etwas nicht in Ordnung war. Sie blieb wie erstarrt im Eingang stehen, wobei ihre Instinkte ihr eine Botschaft vermittelten, die ihr Verstand sich anzunehmen weigerte. Ein sonderbares Gefühl von Richtungslosigkeit erfaßte sie, so, als betrete sie eine Welt, in der alles fünfundvierzig Grad von der Vertikalen abwiche.
    Dann traf sie voll die Erkenntnis: Das Licht hatte sich nicht eingeschaltet, als sie eintrat. Der Computer war programmiert, die Beleuchtung einzuschalten, wenn sie durch die Tür kam. Aber wenn der Computer bloß eine

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