Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
Zukunft vielleicht vorsichtiger sein und bessere Agenten abgeben.«
Sie schlössen die Eingangstür ab, um vor überraschenden Besuchern sicher zu sein, und schleppten dann die drei Bewußtlosen in einen Büroraum, wo sie sie gekonnt fesselten. Sobald das erledigt war, brachen sie das versperrte Hinterzimmer auf und nahmen die dort gelagerten Waffen an sich. Diese SOTE-Dienststelle war viel spärlicher bestückt als jene auf größeren Planeten. Es gab zwei Kampfanzüge, beide viel zu groß für die d'Alemberts, ein paar Handfeuerwaffen, sechs Strahlwaffen inklusive einem Dutzend Stürmer und einigen Nachfülleinheiten für beide Typen. Es gab keine Hochenergiewaffen oder Feldgeschütze, keine Fluggeräte oder Angriffsfahrzeuge. SOTE hatte auf Islandia offenbar mit wenig Problemen gerechnet - ein Grund, warum die d'Alemberts sich den Planeten als Ziel gewählt hatten. An einer Wand stand eine Subäther-Nachrichtenanlage. Jules zertrümmerte sie mit einer Strahlwaffe. Den d'Alemberts wäre es im Moment noch sehr ungelegen gekommen, wenn man Hilfe von außerhalb hätte herbeiholen können.
Nachdem Stufe eins planmäßig abgewickelt war, fuhren sie zur Polizeistation und nahmen Stufe zwei in Angriff. Die bei den SOTE-Leuten angewandte Taktik bewährte sich auch hier bestens. Statt des Hochverrats mußte etwas anderes herhalten. Jules behauptete, er hätte Nachbarn bei der Planung von Drogenschmuggel belauscht.
Die einzige Schwierigkeit bestand darin, daß sie es hier mit sechs Mann zu tun hatten. Den d'Alemberts glückte es, drei zusammenzubringen, die sich ihre Geschichte anhörten, während die anderen ihren Routineaufgaben im Gebäude nachkamen. Sie mußten sich zunächst mit diesen dreien begnügen. Dann erst machten sie sich auf die Suche nach dem Rest. Die Operation ging in kürzester Zeit über die Bühne. Die Polizeibeamten stammten von Welten mit Standardschwerkraft und konnten sich mit den kräftigeren und gewandteren DesPlainianern nicht messen. Jules und Yvonne setzten die Beamten außer Gefecht, ehe die halbwegs begriffen, was da nicht stimmte.
Die Polizeistation war nun in ihrer Hand. Über die Funkanlage beorderten sie nun die Einsatzfahrzeuge unter verschiedenen Ausreden ins Hauptquartier. Innerhalb von fünf Stunden waren sämtliche diensttuenden Einsatzfahrzeuge plus drei, die eben den Dienst antraten, in der Gewalt der d'Alemberts. Mit minimalem Kraftaufwand hatten die d'Alemberts die gesamte Polizei dieses Planeten ausgeschaltet.
Nun wurden rasch die Gefangenen aus dem SOTE-Büro auf die Polizeistation verfrachtet. Die Verwahrungszellen boten sich als idealer Aufenthalt für die Gefangenen geradezu an. Die Fesseln an Händen und Füßen konnten nun entfernt werden. Während sie ihre Gefangenen in die Zellen brachten, sprachen die d'Alemberts nur wenig, doch behandelten sie die Leute mit so viel Zuvorkommenheit, wie es die Situation erlaubte, und ließen kein rüdes Wort laut werden. Die Leute sollten sich später erinnern, daß man sie höflich behandelt hatte und daß keine Gewalt angewandt worden war.
Während Vonnie auf der Polizeistation zurückblieb, um die Gefangenen im Auge zu behalten und eventuell andere auftauchende Beamte auszuschalten, machte Jules sich allein auf den Weg zu einem Besuch beim Herzog von Islandia.
Herzog Phillip war erst vor acht Monaten vom Kaiser zum Herrscher dieser Welt ernannt worden als Lohn für seine zahlreichen und wertvollen Dienste, die er der Krone erwiesen hatte. Die Arbeit am herzoglichen Palast war noch nicht einmal begonnen worden. Seine offizielle Residenz war ein Haus, wenig größer als alle anderen. Es lag ein Stück außerhalb der Stadt auf einem Grundstück, das nicht einmal zwei Hektar umfaßte und von einer einfachen Steinmauer umgeben war. Drei Leibwächter war alles an Bewachern für den Herzog und seine Familie. Jules d'Alemberts hätte viel weitreichendere Abwehrmaßnahmen mit der linken Hand erledigen können.
Es war noch nicht spät am Abend. Jules wußte, daß die herzogliche Familie zu Hause sein würde. Sicher wurde jetzt gelesen oder man sah die Tri-Nachrichten oder war im Begriff, zu Bett zu gehen. Ein günstiger Zeitpunkt, um sie zu überrumpeln.
Jules ließ sein Fahrzeug in einiger Entfernung vor der Mauer stehen. Er nahm Anlauf und übersprang mit Leichtigkeit das Hindernis. Das Tempo, mit dem er auf das Haus zusprintete, hätte manchen Sportler vor Neid erblassen lassen - für ihn war es das Durchschnittstempo. Sein Atem ging
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