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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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kaum schneller, als er das Haus erreichte und sich sofort daranmachte, die einfache Diebstahlssicherung, die der Herzog hatte anbringen lassen, außer Betrieb zu setzen.
    Durch das Fenster, das er aufbrach, drang Jules ins Haus ein. Er landete in einem dunklen Raum im Erdgeschoß. Von dort schlich er zur Eingangstür und fing an, mit dem Stürmer in der Hand das Haus systematisch zu erkunden. Es war nicht groß, und es verging kaum eine Minute, als er auch schon die erste Begegnung hatte. Es war die halbwüchsige Tochter des Herzogs. Das Mädchen bekam einen Vorgeschmack von Jules' Stürmer, ehe sie lautlos zu Boden sank und Jules seinen Schleichgang durchs Haus fortsetzen konnte.
    Er stieß auf einzelne Menschen, auf kleine, nie größere Gruppen, so daß er sie rasch und wirkungsvoll ausschalten konnte. Familienmitglieder, Angestellte und Leibwächter gingen zu Boden, als sein Stürmer summte. Schließlich stand Jules dem Herzog in dessen Arbeitszimmer persönlich gegenüber. Ein Leibwächter war zugegen, es war der letzte. Jules betäubte den Kerl und wandte sich dem Herzog zu. Der Mann zitterte sichtlich um sein Leben, bewahrte aber trotz seiner Angst Haltung.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Herzog Phillip.
    »Ihren Job«, gab Jules trocken zurück. »Ich habe mir immer schon gewünscht, Herzog zu sein, und bin der Meinung, daß ich ebensoviel Anrecht auf den Titel habe wie Sie, weil keiner von uns von Geburt Aristokrat ist.« In Wahrheit hatte Jules d'Alembert die weitaus edlere Ahnenreihe aufzuweisen als sein Gegenüber. Sein Vater, Etienne d'Alembert, war der gegenwärtig regierende Herzog von DesPlaines, und Jules stand in der Erbfolge an sechster Stelle nach seinem älteren Bruder Robert, Roberts drei Kindern und seiner Schwester Yvette.
    Jetzt aber sprach er als Ernst Brecht und nicht als junger Edelmann von DesPlaines. Herzog Phillip, der die Mündung des Sturmers auf sich gerichtet sah, mochte zwar Angst haben, doch ließ er sich nicht so leicht einschüchtern. »Damit kommen Sie nicht weit«, sagte er. »Die Polizei... SOTE ...«
    »Interessant, daß Sie davon sprechen«, meinte Jules mit einem Lächeln. »Um diese Einzelheiten habe ich mich gekümmert, ehe ich hierherkam. Die werden mir keine Schwierigkeiten machen.«
    »Glauben Sie denn, der Kaiser wird ruhig mit ansehen ...«
    Jules tat den Einwand mit einer Handbewegung ab. »Der Kaiser ist alt, und er ist weit vom Schuß. Den wird es kaum kümmern, was sich auf einer fernen kleinen Kolonie tut. Was geht es ihn an, wer hier Herzog spielt, solange er seine Steuergelder bekommt?« Er hielt dem Herzog wieder die Mündung unter die Nase. »Und jetzt werden Sie so freundlich sein und Ihre Abdankungserklärung schreiben. Ich werde sie Ihnen diktieren.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann muß ich Sie betäuben und die Erklärung selbst fälschen. Nur ein gewiefter Historiker würde die Fälschung erkennen, und dann wird es zu spät sein.«
    Der Herzog reckte kampflustig das Kinn. »Sie würden mich ja doch töten, auch wenn ich die Erklärung schreibe. Warum sollte ich Ihnen die Befriedigung verschaffen?«
    »Aber ich bitte Sie, ich bin nicht blutrünstig. Bis jetzt hat es keine Verletzten gegeben, und wenn Sie sich anständig benehmen, wird es auch weiterhin keine geben. Sie haben mein herzogliches Wort.« Jules lächelte. »Wenn Sie mir den Planeten überschreiben, besteht für mich keine Notwendigkeit mehr, Sie zu töten. Ich werde Sie vielleicht für ein paar Monate einsperren müssen, bis die Bevölkerung sich an die Vorstellung gewöhnt hat, daß ich die Herrschaft übernommen habe, aber sobald dies der Fall sein wird, sind Sie ein freier Mensch. Ich habe gegen Sie persönlich überhaupt nichts - Sie besitzen bloß zufällig genau das, was ich haben möchte. Und jetzt schreiben Sie, was ich diktiere.«
    Herzog Phillip besah sich diesen Unbekannten, der ihn da mit der Waffe in Schach hielt, gründlich, und versuchte ihn einzuschätzen. Jules hatte unbeirrbare Höflichkeit an den Tag gelegt, hatte sich aber von seiner Idee nicht abbringen lassen. Vielleicht bloß ein Irrer. Vielleicht würde er sein Wort halten. Herzog Phillip sah jedenfalls im Moment keine andere Alternative, als sich zu fügen und darauf zu bauen, daß die Zukunft die Situation wieder berichtigen würde. Bedächtig holte er einen Briefbogen aus einer Schreibtischlade und machte sich bereit, die Erklärung nach Diktat zu schreiben.
    Jules stolzierte großartig auf und ab,

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