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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Die Polizeistation wurde ihr Hauptquartier, das sie niemals verließen. Die Ehefrauen der Polizisten mußten für sie und die Gefangenen das Essen bringen, damit sichergestellt war, daß alle ausreichend ernährt wurden. Auf diese Weise sollte die Außenwelt auch erfahren, daß man die Gefangenen gut behandelte, daß es keine Verletzten gegeben hatte und daß alle trotz der unangenehmen Lage guter Dinge seien.
    Die d'Alemberts führten viele höfliche, ja sogar freundliche Gespräche mit ihren Gefangenen. Jules bestellte einen Schneider auf die Polizeistation und ließ sich für eine Uniform Maß nehmen, die nach seinem eigenen schreiend geschmacklosen Entwurf angefertigt werden sollte. Hin und wieder bekam er Lust, Erlässe als ›Herzog Ernst‹ zu unterzeichnen, und gab sie an die Meute von Reportern weiter, die sich vor dem Gebäude zusammengefunden hatten und auch auf die kleinste Nachricht warteten. So erklärte Ernst seinen und den Geburtstag seiner Frau zu öffentlichen Feiertagen, er schaffte Steuern ab, hob das Tempolimit für Bodenfahrzeuge an, führte eine Ausgangssperre ein, schrieb ganze Kapitel der öffentlichen Ordnung neu. Er besaß nicht die Macht, etwas durchzusetzen, wollte aber den Eindruck erwecken, als wäre es Herzog Ernst mit dem Regieren ernst.
    Die Belagerung dauerte drei Tage. Vonnie, die Funksprüche über die Polizeianlage abgehört hatte, schloß aus gewissen Äußerungen, daß eine Spezialabteilung von SOTE vom nahen Planeten Appeny unterwegs wäre. Nach so vielen Tagen erzwungener Muße waren die d'Alemberts froh, daß sich endlich etwas tun würde.
    Als die Reporter vor dem Gebäude den Platz räumten, wußten die d'Alemberts, daß der Zeitpunkt gekommen war. Die übliche Vorgehensweise der SOTE bei der Einnahme eines besetzten Gebäudes bestand darin, zunächst einmal Tirascaline anzuwenden. Tirascaline gehörte zu den stärksten Narkosegasen, die je entwickelt worden waren. Es würde Übeltäter und Geiseln gleichermaßen außer Gefecht setzen, so daß SOTE friedlich eindringen und säubern konnte. Die d'Alemberts hätten die auf der Station vorhandenen Gasmasken aufsetzen können, machten sich aber nicht die Mühe. Sie hätten gegen eine kleine Armee eine Weile Widerstand leisten können, doch das hätte keinen Sinn gehabt. Sie wollten festgenommen werden, und je weniger Mühe dies kostete, desto besser.
    In der Eingangshalle harrten sie der Dinge, die da kommen sollten. »In der nächsten Zeit werden wir nicht viel voneinander zu sehen bekommen«, sagte Jules. »Ich brauche etwas als Überbrückungshilfe.«
    Bis ihnen der ekelerregend süßliche Geruch von Tirascaline in die Nase stieg, tauschten sie minutenlang leidenschaftliche Küsse. In Sekundenschnelle lagen sie bewußtlos auf dem Boden.
    Sie erwachten im Gefängnis, in Einzelzellen. Ihr Aufenthalt dort sollte nicht lange dauern. Die Regierung ließ es sich angelegen sein, Verräter sehr rasch abzuurteilen und den Prozeß als großes Spektakel ablaufen zu lassen, um potentielle Verräter abzuschrecken. Der Fall Ernst und Florence Brecht war ohnehin klar, und der Anklagevertreter war in einem Tag damit fertig.
    Jules bestand darauf, sich und seine Frau selbst zu verteidigen. Er versuchte erst gar nicht, die Tatsachen zu leugnen, und seine abschließenden Ausführungen waren im Grunde genommen eine überhebliche Rechtfertigung seines Griffes nach der Herzogwürde und eine Schmähung des Kaisers als alten Trottel, der längst nicht mehr befähigt sei, eine Galaxis zu regieren, und auf den man nicht mehr hören dürfe. Die Rede stellte keine Entschuldigung dar und räumte alle Zweifel am Urteil aus.
    Die Brechts wurden des Hochverrats für schuldig befunden. Damit war automatisch die Todesstrafe verbunden, doch ließ man in diesem Fall als Milderungsgrund die gute Behandlung der Gefangenen gelten. Die Angeklagten wurden lebenslänglich nach Gastonia verbannt.
    Die d'Alemberts, die nach außen hin wie versteinert wirkten, waren insgeheim sehr erleichtert. Sie hatten den leichteren Teil ihrer Mission hinter sich, auch wenn es die Übernahme eines ganzen Planeten gewesen war. Von ihnen lag der schwierige Teil- auf dem kalten unwirtlichen Exilplaneten Gastonia.
     
4.
Die Paradise
    Pias und Yvette Bavol standen vor einem anderen Problem. Sie mußten sich in die Piratenbasis einschmuggeln, ohne daß man ihre Absichten erkannte. Pias rückte dem Problem mit seinem üblichen Humor zu Leibe.
    »Wie wird ein ehrenwerter Bürger Pirat?«

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