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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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und Vonnie wären im Gefängnis gelandet und vor Ablauf einer Woche auf den Verbannungsplaneten abgeschoben worden. Es wäre der einfachste, schnellste und angenehmste Weg gewesen, um an ihr Ziel zu gelangen.
    Jules hatte diese Methode bereits auf dem Planeten Chandakha angewandt, als er es darauf anlegte, im Gefängnis zu landen, um einer Verbrecherbande auf die Schliche zu kommen, die jährlich Tausende von Menschen ermordete. Aber damals hatte er es mit einer kleineren örtlich begrenzten Organisation zu tun gehabt, die keine Möglichkeit gehabt hätte, die Unterlagen von SOTE zu überprüfen, um sich zu vergewissern, ob die Unterlagen über ihn auch hieb- und stichfest waren. Die Verschwörung der Lady A war viel weitreichender und umfaßte vielleicht sogar die gesamte Galaxis, überdies war sie viel besser durchorganisiert, als der Verschwörerring auf Chandakha es sich je träumen lassen konnte.
    Es gab wenig Zweifel daran, daß C und Lady A eine Informationsquelle innerhalb der höchsten Ebene von SOTE besaßen. Sie wußten, wer der Chef war, und sie waren mit den innersten Vorgängen der Organisation vertraut. Der Chef hatte in den vergangenen Monaten erfolglos versucht, das Leck innerhalb des Geheimdienstes auszumachen. Aber in der Zwischenzeit konnten sich Jules und Vonnie nicht darauf verlassen, daß die eigene Seite dichthielt.
    Bei ihrem letzten Auftrag hatten sie SOTE gebeten, sie mit falschen Dokumenten auszustatten, um die Verschwörung zu täuschen. Sie hatten damit gerechnet, daß die Verräter nach einer oder zwei Wochen dahinterkommen würden, aber es dauerte nur einen Tag, und dieser Fehler kostete die d'Alemberts fast das Leben. Diesmal würden sie nicht den Fehler begehen, den Gegner zu unterschätzen. Sie wollten auf eigene Faust einen Weg ausfindig machen, ohne Hilfe des SOTE nach Gastonia zu gelangen.
    Es gab nur eine Möglichkeit, auf den Planeten Gastonia geschickt zu werden: man mußte Hochverrat begehen und deswegen verurteilt werden.
    Natürlich war das alles etwas komplizierter. Die ärgsten Verräter wurden nicht verbannt, sondern hingerichtet. Dies war das Schicksal, das C und Lady A erwartete, sobald man sie gefaßt und der Gerichtsbarkeit überantwortet hätte. Nur die kleinen Verräter wurden auf das unwirtliche Gastonia verbannt.
    Die Praxis hatte sich unter der kurzen, unglücklichen Regierung von Kaiserin Stanley V.. besser bekannt als die ›Irre Stephanie‹ eingebürgert. Ob die Dame verrückter war als einige andere Herrscher aus dem Geschlecht der Stanley, gilt als strittig. Ihren Spitznamen hatte sie ihrer fanatischen Angst vor Hochverrat zu verdanken. Überall hatte sie Hochverrat gewittert. Diese Besessenheit hatte allerdings eine reale Grundlage: als sie sechsunddreißig war, hatte ihr jüngerer Bruder Edward nach dem Thron gestrebt, ihren Vater (den damaligen Kaiser Stanley IV.) getötet und beinahe auch sie. Nur die Ergebenheit der Navy, verkörpert durch die Person von Flottenadmiral Simms, hatte die Revolte vereitelt. Nach einigen unruhigen Wochen mußten sich die Rebellen geschlagen geben, und Stephanie bestieg rachedurstig den Thron.
    Prinz Edmund und Großherzog Gaspard von Sektor Neunzehn, die führenden Köpfe der Revolution, wurden öffentlich gefoltert und hingerichtet. Siebenhundertachtundzwanzig Offiziere der Navy kamen vors Kriegsgericht und wurden erschossen. Stephanie säuberte den gesamten Adel. Jeder Aristokrat, der seine unerschütterliche Loyalität nicht beweisen konnte, sah sich einer Anklage wegen Hochverrats gegenüber, und da Stephanies Wille oberstes Gesetz war, stellte ein Prozeß bloß das Vorspiel zum Tod dar.
    Als Stephanie auch nach einem Jahr keine Anstalten machte, die Säuberungsaktionen zu beenden, fing das gesamte Imperium, ihre engsten Ratgeber mit eingeschlossen, an, sich Sorgen zu machen.
    Bei dem Tempo, das sie vorlegte, stand zu befürchten, daß der Adel sehr bald ausgerottet sein würde - und sie fing bereits an, die einflußreicheren Bürgerlichen ebenfalls zu verdächtigen. Um ein weiteres Blutbad zu verhindern, überredeten die Kaiserlichen Ratgeber ihre Herrscherin schließlich, die kleineren Sünder auf den eben entdeckten Planeten Gastonia, der an der äußersten Grenze von Sektor zwanzig lag, zu verbannen. Die Todesstrafe, die noch immer auf Hochverrat stand, war nur denen vorbehalten, die die Monarchie in größerem Umfang bedrohten. In Stephanies Augen gab es derer noch sehr viele - doch Tausende Menschen entgingen

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