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Wem die Stunde schlaegt

Wem die Stunde schlaegt

Titel: Wem die Stunde schlaegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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zurück.
 Zwischen den Bäumen sah er Primitivo das Pferd an den Zügeln festhalten und den Fuß des Reiters aus dem Steigbügel lösen. Der Leichnam lag mit dem Gesicht nach unten im Schnee, und Primitivo begann nun die Taschen zu durchsuchen.
 »Vorwärts!« rief Robert Jordan. »Bring das Pferd her!« Als er niederkniete, um seine bastbesohlten Schuhe anzuziehen, fühlte er an seinen Knien Maria, die sich im Schlafsack ankleidete. Jetzt hatte sie keinen Platz in seinem Leben.
 Der Bursche war auf nichts gefaßt, dachte er. Er hat keine Pferdespur verfolgt, er war nicht einmal richtig auf dem Posten, geschweige denn in Alarmbereitschaft. Er hat nicht einmal die Spuren gesehen, die zu dem Wachtposten hinaufführen. Er muß einer Patrouille angehört haben, die in loser Formation durch das Gebirge streift. Sobald seine Kameraden ihn vermissen, werden sie seine Fährte verfolgen. Es sei denn, daß bis dahin der Schnee weggeschmolzen ist, dachte er, oder daß der Patrouille was passiert.
 »Du solltest mal nach unten schauen«, sagte er zu Pablo. Sie standen jetzt alle vor der Höhle, die Karabiner in Händen, die Handgranaten am Gürtel. Pilar hielt Robert Jordan einen Lederbeutel voller Handgranaten hin, und er nahm drei davon und steckte sie in die Tasche. Dann duckte er sich in die Höhle hinein, öffnete den einen Rucksack, in dem das Schnellfeuergewehr steckte, nahm den Lauf und den Kolben heraus, fügte die beiden Teile zusammen, schob ein Magazin in das Gewehr und steckte drei weitere Magazine in die Tasche. Dann versperrte er den Rucksack und ging zur Tür. Jetzt habe ich zwei Taschen voller Eisenkram, dachte er. Hoffentlich halten die Nähte. Er ging zur Höhle hinaus und sagte zu Pablo: »Ich gehe rauf. Versteht Agustín mit dem Maschinengewehr umzugehen?«
 »Ja«, sagte Pablo. Er beobachtete Primitivo, der das Pferd heranführte.
  »¡Mira qué caballo!« sagte er. »Ist das ein Gaul!«
 Der große Graue schwitzte und zitterte ein wenig, und Robert Jordan klopfte ihm mit der flachen Hand auf den Widerrist.
 »Ich werde ihn zu den anderen tun«, sagte Pablo.
 »Nein«, sagte Robert Jordan. »Seine Hufspuren führen hierher, sie müssen auch wieder von hier wegführen.«
 »Richtig«, sagte Pablo. »Ich werde ihn in den Wald reiten und ihn verstecken und ihn hereinholen, wenn der Schnee weggeschmolzen ist. Du hast heute ein kluges Köpfchen, Inglés .«
 »Schick jemand hinunter«, sagte Robert Jordan. »Wir müssen jetzt rauf.«
 »Das ist nicht nötig«, sagte Pablo. »Unten kann kein Reiter vorbei. Aber wir können dort raus, und noch an zwei anderen Stellen. Es ist besser, keine Spuren zu machen, für den Fall, daß Flugzeuge kommen. Gib mir die bota mit dem Wein, Pilar!«
 »Damit du losziehst und dich betrinkst!« sagte Pilar. »Da, nimm das statt dessen!« Er streckte die Hand aus und schob zwei der Handgranaten in die Tasche.
 » Qué va , mich betrinken!« sagte Pablo. »Die Lage ist ernst. Aber gib mir die bota. Das mag ich nicht, solche Geschichten und dabei nur Wasser trinken!«
 Er langte nach den Zügeln und schwang sich in den Sattel. Er grinste und tätschelte das nervöse Pferd. Robert Jordan sah, wie er liebevoll mit seinem Bein die Flanke des Pferdes rieb.
  »¡Qué caballo más bonito!« sagte er und tätschelte wieder den großen grauen Gaul. »¡Qué caballo más hermoso! Vorwärts! Je schneller das von hier wegkommt, desto besser!«
 Er bückte sich, zog das leichte Schnellfeuergewehr, das mit seinem gekühlten Lauf eigentlich ein kleines Maschinengewehr war, für Neun-Millimeter-Pistolenpatronen gebaut, aus dem Sattelfutteral und betrachtete es. »Schau, wie die bewaffnet sind!« sagte er. »Schau, das ist moderne Kavallerie!«
 »Jetzt hat er die moderne Kavallerie in seinem Gesicht!« sagte Robert Jordan. » Vamonos!... Du, Andrés, sattle die Pferde und halte sie bereit. Wenn du schießen hörst, bring sie in den Wald hinauf hinter der Schlucht. Nimm deine Waffen mit und laß die Weiber die Gäule führen. Fernando, sorge dafür, daß auch meine Rucksäcke mitkommen. Vor allem meine Rucksäcke, und äußerst vorsichtig, ja! Auch du paß auf die Rucksäcke auf!« sagte er zu Pilar. »Sieh zu, daß sie mit den Pferden mitkommen. ¡Vámonos!« sagte er. »Gehen wir!«
 »Maria und ich, wir werden alles für den Abmarsch vorbereiten«, sagte Pilar. Dann zu Robert Jordan: »Schau ihn dir an!«, und sie deutete mit einem Kopfnicken auf Pablo, der nach Hirtenart mit

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