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Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Titel: Wen das Feuer verbrennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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Maskerade aufflog? Ihr Körper sang jetzt noch sein
verräterisches Lied, obwohl es bereits eine halbe Stunde her war,
dass sie den Duke verlassen hatte.
    Gütiger
Gott, wie sollte sie sich in der Nähe dieses faszinierenden Mannes
unauffällig verhalten, wenn sie in seiner Gegenwart keinen klaren
Gedanken fassen konnte, ihre Knie weich wurden und ihr Herz bis zum
Hals pochte?
    Ravenna
schloss die Augen und dachte an den Moment zurück, als sie Nicolas
Eden beim Abendessen zum ersten Mal bei Licht gesehen hatte.
    Wie
unglaublich attraktiv dieser Mann war! Er entsprach überhaupt nicht
dem modischen Männerbild ihrer Zeit. Er trug weder diese
schrecklichen Perücken noch die aufgeplusterte Dandy-Kleidung, noch
hatte er diese affektierten Manieren. Im Gegenteil. In seiner
einfachen und bequemen Kleidung sah er einfach hinreißend aus, durch
und durch männlich!
    Das
simple, weiße Baumwollhemd umspannte seine breiten Schultern und war
über der Brust nur nachlässig mit einer Kordel gebunden. Ravenna
musste immer wieder auf den offenherzigen Ausschnitt mit dem
goldbraun gelockten Brusthaar starren. Er hatte schon wieder nur
diese locker sitzenden Kniehosen getragen, die seine schmalen Hüften
und die muskulösen Oberschenkel betonten und ihre Phantasie
ungewollt anregten. Seine langen Beine steckten in weichen, kniehohen
Lederstiefeln.
    Es
schien, als sei er sich seiner ungeheuren männlichen Ausstrahlung in
keinster Weise bewusst. Ravenna war es indessen umso mehr. Ihr wurde
heiß ums Herz. Sie war unglaublich froh, dass er sie nicht sehen
konnte. So blieben ihre heißen Wangen unentdeckt und sie konnte ihn
ungeniert mustern.
    Ihr
Blicke waren zu seinem markanten Gesicht gewandert. Er war kein
schöner Mann im klassischen Sinne. Dafür waren seine Züge zu grob.
Seine gebräunte Haut und die vielen Fältchen um die Augen zeugten
davon, dass er ein Mann war, der sich täglich im Freien aufhielt und
gerne lachte. Sein dunkelblondes, halblanges Haar war achtlos nach
hinten gekämmt, noch leicht feucht vom Schwimmen und kräuselte sich
im Nacken. Seine graublauen Augen schauten klar und durchdringend.
Die Nase hatte er sich offenbar schon einmal gebrochen – jedenfalls
war sie etwas schief; sie gab seinem Gesicht aber etwas Verwegenes.
Dunkle Bartschatten auf Wangen und Kinn umrahmten den sinnlichsten
Mund, den Ravenna je gesehen hatte. Die Lippen wirkten hart und fest
und doch lag ein leichter Hauch von Verletzlichkeit und Melancholie
um seinen Mund. Ravenna verspürte den unwillkürlichen Drang mit dem
Finger tröstend über diese empfindsamen Lippen zu streichen.

    Die
ursprüngliche Aura, die diesen großen, starken Mann umgab, war
überwältigend. Ravenna hatte Mühe sich auf das zu konzentrieren
was sie sagte. Sie ertappte sich dabei, wie sie - völlig unmännlich
- drauflos plapperte, um die knisternde Spannung, die zwischen ihnen
herrschte, zu überspielen.
    Sie
war heilfroh, als der Duke sein Glas umstieß und sie bat ihm neuen
Wein einzuschenken. So konnte sie wenigstens ihre nervösen Hände
für kurze Zeit mit etwas Sinnvollem beschäftigen. Doch sie hatte
sich zu früh gefreut. Als sie ihm das Glas reichte berührten sich
ihre Hände für eine winzige Ewigkeit. Ein heißer Funke schoss
durch ihren Körper und brachte ihr Blut in Wallung. Entsetzt zog sie
ihre Hand zurück und verschüttete dabei etwas Wein über Nicolas
Edens Hose. Instinktiv wollte sie das Malheur rückgängig machen.
Sie hatte die Hand schon ausgestreckt, um den Wein von seiner Hose zu
reiben und war danach zur Salzsäule erstarrt. Ihr Blick war magisch
von seiner Körpermitte und der unübersehbaren Beule zwischen seinen
muskulösen Schenkeln angezogen worden. Ravenna schluckte trocken.
Sie fühlte einen leichten Schwindel aufsteigen und griff sich an den
Kopf. Dieser Mann war in ihrer Gegenwart schon wieder völlig
unschicklich erregt.....!
    Nicolas
Eden nahm die peinliche Situation völlig gelassen hin. Scheinbar
störte es ihn überhaupt nicht, dass er eine Erektion hatte und das in Gegenwart und wegen eines Mannes! Hatte er keine
Angst für..... für abartig gehalten zu werden, fragte sich Ravenna
verwundert? Sie hatte schon gehört, dass es Männer gab, die sich
lieber heimlich mit Männern als mit Frauen trafen...... Gehörte
Nicolas Eden vielleicht auch dazu?
    Nein,
gab sie sich selbst die Antwort. Gestern im Baderaum hatte er sie
ganz klar für eine Frau gehalten und auch so reagiert. Aber was war
das dann heute? Er weiß doch

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