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Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Titel: Wen das Feuer verbrennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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ohnehin schon über das starke Vertrauen, dass man ihr
hier innerhalb kürzester Zeit entgegenbrachte und das sogar soweit
reichte, dass man ihr die Geschäftsbücher des Dukes offen darlegte.
Schließlich war sie erst vor wenigen Wochen auf Manor Garden
angekommen.

    Dass
Ravenna sich so gut auf Manor Garden eingelebt hatte, verdankte sie
vor allem dem alten, sympathischen Butler. Dieser wiederum war so
glücklich über seine künftige Entlastung und sein nahendes
Altenteil, dass er Ravenna freudig unterstützte, wo immer er konnte.
Er stillte ihren Wissensdurst und zeigte ihr auch, wie man sich beim
Personal durchsetzte. Vor allem bei den zudringlichen Küchenmädchen
Kate und Beth. Die beiden drallen Dorfschönheiten lieferten sich
seit Tagen einen regelrechten Wettbewerb um die Gunst des jungen
Baronets und künftigen Gutsverwalters.
    Ihren
herausfordernden Blicken, den tief ausgeschnittenen Blusen und ihren
aufreizenden Hüftschwüngen fühlte sich Ravenna durchaus gewachsen.
Doch eines Abends, als sie mit Johann in der Küche stand und die
Vorräte kontrollierte, spürte sie plötzlich eine fordernde Hand an
ihrem Hosenlatz. Ravenna gelang es in allerletzter Minute einen
hysterischen Schrei zu unterdrücken. Sie schloss die Augen für
einige Sekunden, zählte auf drei bevor sie sich langsam umdrehte und
der Übeltäterin, es war Kate, fest und grimmig in die Augen sah.
    Kate
war eine temperamentvolle Rothaarige, Mitte zwanzig, hatte durch drei
Geburten üppig-ausladende Hüften und Brüste, ihr hübsches Gesicht
war übersät mit Sommersprossen und wenn sie lächelte, wie jetzt,
zeigte sie kleine, braune Stummelzähnchen.
    Kates
stolzer Blick verriet deutlich, dass sie um ihre Anziehungskraft auf
Männer wusste. Ihr Blick ruhte anzüglich auf der Stelle von
Ravennas Kniehose, die sie vor wenigen Minuten noch frech gedrückt
hatte.
    Offenbar
ist das, was sie da gespürt hat zufriedenstellend, dachte Ravenna
mit einem Anflug von Galgenhumor, während sie das Mädchen fest am
Arm nahm und beiseite führte.
    „ Kate“
sagte sie höflich aber bestimmt. Das geschmeichelte Mädchen senkte
verführerisch den Blick, um mit einem gekonnten Augenaufschlag zu
Ravenna aufzusehen. Diese überragte Kate immerhin um Haupteslänge.
    „ Kate,“
setzte Ravenna erneut an „lass' mich das ein für allemal
klarstellen: Wenn ich deine oder die Dienste von Beth benötige,
werde ich mich
an Euch wenden!“ Das Mädchen nickte
hocherfreut, so als hätte Ravenna ihr gerade das größte Kompliment
gemacht. Offenbar hat sie mich nicht richtig verstanden, dachte
Ravenna leicht gereizt. Doch bevor sie es noch einmal erklären
konnte, kam ihr Johann zur Hilfe: „Mach dich vom Acker, Kate. Der
Baronet steht nicht auf Küchenschaben. Weder auf dich noch auf
Beth!“ Das saß. Das hatte auch Kate verstanden. Sie schaute
Ravenna sicherheitshalber nochmal fragend an. Als diese nur
gleichgültig mit den Schultern zuckte, streckte sie Johann verärgert
die Zunge raus, drehte sich mit beleidigtem Hüftschwung um und ging
missgelaunt nach Hause.
    Ravenna
sah Johann dankend an. Dieser winkte wortlos ab und wandte sich
wieder geschäftig der Vorratsliste zu.

    Ravenna
stand jeden Morgen vor einem riesigen Berg Arbeit, aber sie nahm die
Herausforderung an und meisterte sie offenbar ganz gut, denn der Duke
schien mit ihrer Arbeit sehr zufrieden zu sein. Das allabendliche
Abendessen in seinen Räumen war fester Bestandteil des Tagesablaufs
und Ravenna ertappte sich dabei, wie sie sich jeden Tag ein bisschen
mehr auf diesen Tagespunkt freute. Das lag zum einen daran, dass
Johann immer mit am Tisch saß und zu einer entspannten Atmosphäre
beitrug und zum anderen auch daran, dass der Duke einwandfreie
Manieren an den Tag legte. Er verhielt sich Ravenna gegenüber wie es
sich gehörte. Keine Anzüglichkeiten mehr, keine unerwünschten
Körperreaktionen.
    Anfangs
drehte sich das Tischgespräch hauptsächlich um die Belange des
Guts. Aber je weiter der Abend fortschritt und je leerer die Gläser
wurden, desto amüsanter wurde es. Ravenna erkannte schnell, dass
Johann mehr war als nur der Butler des Hauses Eden. Der Duke
behandelte ihn mehr wie einen väterlichen Freund. Sie sprachen offen
über alles, ließen kein Thema aus, nicht einmal den jüngsten
Dorfklatsch und bezogen den jungen Sir Raven wie selbstverständlich
mit ein. Ravenna mochte diese lockeren Abende. Männer unter sich
waren gar nicht soviel anders als Frauen, fand sie. Sie amüsierte
sich

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