Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
wagen sich dann
die armen Leute hierher?“
„Der Zweck heiligt die
Mittel. Sie waschen hier ihre Wäsche. Allerdings nur bei Tag!“ Der
Duke hatte lässig ein Bein aufgestellt und seinen Arm darüber
gelegt.
Ravenna seufzte
enttäuscht. Was hatte das Leben nur gegen sie, dass sich ihre Träume
immer so schnell in Luft auflösten? Timbergrove war eine Brandruine
und die Badewanne hier, die bis eben noch ein wunderbares Erlebnis
gewesen war, war als die Badewanne des Teufels bekannt! Ihr Blick
fiel unwillkürlich auf den völlig entspannt in sich ruhenden Duke.
Viel schlimmer noch, dachte Ravenna erschrocken. Womöglich saß ihr
der Teufel höchstpersönlich gegenüber! Ihr Blick fiel auf das
markante Gesicht des Dukes. Er war so verlockend schön, so
gefährlich verführerisch! Für einen Moment lief Ravenna ein
ängstlicher Schauer über den Rücken. Dann verscheuchte sie diesen
Gedanken energisch. Das war Nicolas Eden, der Duke of Avalon, der
hier in Baronet Sir Raven Sinclair Byams Badewanne saß! Bei diesem
Gedanken musste Ravenna unwillkürlich laut lachen. Es war aber auch
zu komisch. Damit wären sie nun ja quitt.
Als sie den fragenden
Blick des Dukes sah, stand sie mutig auf, machte eine ausladende
Geste mit der Hand und sagte lachend: „Mylord, ich freue mich Euch
dieses Mal in meiner Badewanne begrüßen zu dürfen! Herzlich
willkommen!“ Der Duke konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Ravenna lag in ihrem Bett
und dachte nochmals über diesen wunderschönen Abend nach. Sie
bedauerte es zutiefst das Rennen gewonnen zu haben.
Wie schön es wohl wäre,
jeden Tag mit dem Duke schwimmen zu gehen? Im warmen Wasser zu liegen
und mit dieser knisternden Spannung zu spielen, die ohne Zweifel
zwischen ihnen beiden bestand. Ravenna seufzte sehnsüchtig. Langsam
verfluchte sie ihre Maskerade. Ihr Verlangen nach dem Duke wurde von
Tag zu Tag größer. Die Gefahr entlarvt und entdeckt zu werden
erhöhte den Reiz des Spiels nur noch. Wieder einmal dachte sie über
ihn nach.
Sie mochte wie er lachte!
Sie ärgerte sich über seine manchmal gönnerhafte Art. Sie sah die
Silhouette seines durchtrainierten Körpers vor dem glitzernden See;
sein straffes Gesäß, als er auf dem Weg zur Teufelswanne vor ihr
ging - und dann dieses Gefühl als er auf ihr lag....... ! Ravenna
zog ihre Laken bis hoch ans Kinn und kuschelte sich darin ein. Noch
nie hatte sie sich derart gut gefühlt. Dieses Gefühl war geradezu
berauschend! Sie wollte mehr davon, koste es was es wolle. Sie wollte
den Duke, mit Haut und Haaren. Sie musste einen Weg zu ihm finden.
Irgendwie, aber unbedingt. Mit diesem felsenfesten Entschluss schlief
sie schlussendlich ein.
Kapitel
11
„Mein Gott, jetzt weiß
ich warum Johann auf diese Reise nur allzu gerne verzichtet!“
stöhnte Ravenna verhalten, als sie in London aus der engen Kutsche
stieg und sich unauffällig streckte, um ihre völlig zerschlagenen
Knochen zu sortieren. Verstohlen schielte sie auf den Duke, der ruhig
und völlig entspannt neben ihr stand.
„Ihr hättet mein
Angebot für das Morgentraining annehmen sollen, Sinclair“ sagte
der er mitleidslos während er auf das hübsche Haus in der Regent
Street zuschritt. Zu seinem Kutscher und seinem Hausburschen gewandt
sagte er: „Webbster, Ihr versorgt die Pferde. William du bringst
unsere Sachen nach oben!“
Steifbeinig und etwas
mürrisch folgte Ravenna dem Duke. Seit dem Morgengrauen waren sie
nun schon unterwegs. 'Jedes dieser verdammten Schlaglöcher hat einen
blauen Fleck auf meinem Hintern hinterlassen', schimpfte Ravenna
lautlos vor sich hin. Äußerlich versuchte sie ebenso aufrecht und
federnd zu gehen wie der Duke. Diesem schien weder das Geschaukel
noch die Enge der Kutsche etwas ausgemacht zu haben. Er hatte die
meiste Zeit ja auch in einer Art Halbschlaf verbracht. Ravenna hätte
zu gerne auch ein Auge zugemacht. Anfangs konnte sie sich einfach
nicht entspannen. Sie und der Duke waren schließlich auf engstem
Raum zusammengepfercht – konnte das gutgehen? Der Duke schien damit
keine Probleme zu haben. Im Gegenteil sobald sich die Kutsche in
Bewegung gesetzt hatte, zog er seine Schuhe aus, legte sich auf die
schmale Bank und streckte seine langen Beine aus, so gut es ging.
Er bedeutete Ravenna
dasselbe zu tun: „Ihr tut gut daran meinem Beispiel zu folgen. Die
Reise wird lang und ungemütlich!“ forderte er sie auf.
Ravenna tat wie ihr
geheißen. Sie zog ihre Schnallenschuhe aus und stellte fest, dass
ihr Po und
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