Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
rauchige Stimme des Baronet. Er atmete tief
ein und versuchte sich zu erinnern. Für einen Moment blitzte ein
Bild vor seinem inneren Auge auf: Er sah zwei innig ineinander
verschlungene Körper..... doch bevor er sich näher damit befassen
konnte, war das Bild schon wieder verschwunden. Der Duke schüttelte
verwirrt den Kopf. Es war so real gewesen......
„Mylord, könnt Ihr
Euch noch erinnern?“ holte ihn die Stimme des Baronet zurück.
„Ja“ sagte er
unwirsch. „Einer dieser Halunken hat mir eine Kugel verpasst!“
„Ihr habt ein
walnußgrosses Loch in Eurer Schulter. Gwyneth wird Euch wieder
hinbekommen. Es wird nur ein paar Tage dauern!“
„Ein paar Tage?“
knurrte der Duke ungeduldig. Der Schmerz in seiner Schulter hatte auf
wundersame Weise nachgelassen.
Erneut schob sich ein
winziger Erinnerungsfetzen vor seine Augen. Eine wunderschöne Frau
mit blondem Haarkranz, zerwühlte Laken, aufregend grüne Augen.....
! Wieder war das Bild weg, bevor er es richtig fassen konnte.
„Etwa ein Woche.
Vielleicht auch länger. Das hängt davon ab, wie schnell Ihr wieder
auf die Beine kommt!“
„Eine Woche?.....Ich
fühle mich schon viel besser!“ sagte der Duke mit langsamer
Stimme.
„Das liegt an den
starken Schmerzmitteln, Mylord. Sie beschleunigen den Heilungsprozess
und halten Euch für eine Weile ruhig!“
„So, so...... halten
mich ruhig!“ Wieder lüftete sich der Nebel für einen winzigen
Augenblick und gab den Blick frei auf.... zwei Liebende, eine blonde
Frau und......... das bin ich! Nicolas schluckte. Das Bild kam in
Begleitung eines unglaublichen Glücksgefühls daher.....!
„Ich wechsle den
Verband. Danach könnt Ihr den Duke waschen!“ hörte Nicolas die
alte Gwyneth klar und deutlich sagen.
Es fiel ihm schwer seine
Gedanken zu ordnen. Sie waren da und im gleichen Augenblick
verflüchtigten sie sich bereits wieder. Bilder tauchten auf und wenn
er sie festhalten wollte, verschwanden sie im grauen Nebel..... Er
fühlte sich leicht und schwerelos. Ihm war als schwebe er unter der
Zimmerdecke. Wieder tauchte ein wunderschönes Bild vor seinem Auge
auf.... Dieses mal unternahm er nicht den Versuch es festhalten zu
wollen..... Er fühlte sich umgeben von unglaublich hellem, warmem
Licht. Es durchdrang jede Faser seines Körpers...... er spürte in
sich das Gefühl unendlicher Freude!
Wieder tauchte das Bild
der beiden Liebenden auf....... er schwebte direkt über ihnen und
hatte das unwirkliche Gefühl, alles schon einmal erlebt zu haben.
Er schaute hinunter auf
das zerwühlte Bett und die beiden Menschen, die innig miteinander
verbunden waren. Sein Blick fiel auf den Mann unter sich und er
stockte bei seinem Anblick: Das war er selbst! Wie konnte er
gleichzeitig auf dieser wunderschönen Frau liegen und sich dabei
selbst von oben betrachten? Es war, als ob er sich außerhalb seines
Körpers befände. Sein Blick wanderte umher. Er befand sich in einem
ihm unbekannten Raum. Dieser war recht karg eingerichtet. Schränke,
Tisch, Stühle, Sessel, eine kleines Kaminsofa und ein große
zerwühltes Bett auf dem er und eine zarte, junge Frau lagen. Ihre
blonden, dicken Locken wirkten wie ein goldener Strahlenkranz.
Verblüfft stellte der Duke fest, dass er Farben sehen konnte. Dass
er überhaupt alles scharf und deutlich sehen konnte!
Wieder wanderten seine
Augen zu der aufregend schönen Frau. Sie hatte ihre schlanken Beine
um seine Hüften geschlungen und streichelte zärtlich seinen Rücken.
Der Duke konnte sich an ihren Rundungen und ihrer zarten Haut nicht
satt sehen. Sein Blick glitt liebkosend über ihre vollen Brüste,
ihren zarten Hals und blieb fasziniert an ihrem Mund hängen. Er
hatte eine vollendete Form. Die Lippen waren leicht geöffnet und
hatten noch einen feuchten Schimmer. Der Lippenschwung war weicher
und schöner als bei den berühmtem Engeln von Boticelli. Es war der
perfekte Kußmund. Sein Blick glitt über ihre anmutig geschwungene
Nase bis hinauf zu ihren Augen. Diese Frau zog ihn magisch an. Da war
dieses unwiderstehliche Gefühl, dass ihn zu ihr hinzog, seltsam
vertraut und doch......Er kannte diese Frau nicht! Lass mich deine
Augen sehen, dachte er unwillkürlich! Lass mich in den Spiegel
deiner Seele sehen! Ihre Augen waren geschlossen; ein
halbmondförmiger Kranz dunkler Wimpern warf kleine Schatten auf ihre
Wangen. Zu gerne würde er wissen, was für eine Farbe ihre Augen
hatten. Schwerelos schwebte er näher, um sich das zarte Gesicht aus
der Nähe zu
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