Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
nicht
mehr!“ seufzte Ravenna desillusioniert.
„Soso,“ grinste die
Alte wissend: „Dabei knistert so ein starkes Feuer zwischen Euch
...!“
Erschrocken schaute
Ravenna auf. Wußte Gwyneth etwa von der vergangenen Nacht?
Die Alte lachte als sie
Ravennas entsetztes Gesicht sah. Sie sammelte das leere Geschirr ein
und ging geheimnisvoll grinsend zur Tür.
„Schöne Träume, Sir
Raven!“ wünschte sie zwinkernd. Ihr meckerndes Lachen klang noch
lange in Ravennas Ohren nach.
„Was riecht hier so
gut!“ erschrocken fuhr Ravenna herum. Der Duke hatte die Augen
aufgeschlagen und sprach mit glasklarer Stimme. Verflucht, hatte er
etwas von dem Gespräch zwischen ihr und der Alten mitbekommen?
„Wie geht es Euch,
Mylord?“
„Abgesehen von diesen
Höllenschmerzen in meinem Arm und dem hungrigen Wolf in meinem
Bauch, ganz gut!“
„Gwyneth hat etwas
Suppe und Brot gebracht. Könnt Ihr Euch aufsetzen!“ Der Duke
verzog das Gesicht, konnte sich aber mit eigenen Kräften aufsetzen.
Ravenna nahm den Teller und den Löffel und ging damit zu Nicolas
hinüber.
„Ich glaube nicht, dass
ihr mit Eurem verletzten Arm selbst essen könnt, Mylord.“
„Ihr wollt mich füttern
wie ein Baby?“ Es war ihm anzuhören, dass ihm das gar nicht
gefiel. Ravenna wartete schweigend ab.
„Macht schon, ich habe
fürchterlichen Hunger!“ brummte er ungeduldig.
Ravenna setzte sich mit
Teller und Löffel bewaffnet neben ihn. Er sah grimmig aus. Ravenna
musste unwillkürlich lächeln.
„Was gibt’s da zu
lachen!“ fragte er unwirsch.
„Ich lache nicht, ich
lächle, Mylord!“ sagte Ravenna und bemühte sich um mehr Haltung.
Sie konnte kaum die Augen von ihm lassen. Er sah einfach verteufelt
gut aus. Seine zerzausten Haare und dieser dunkle Bartschatten ließen
ihn so verwegen aussehen ….... Ravenna war hingerissen von seiner
rauhen Natürlichkeit.
„Sinclair! Ich habe
Hunger!“ Erschrocken ergriff Ravenna einen Löffel Suppe und führte
ihn zitternd zu seinem Mund. Was für wunderschöne Augen.....
„Aua!“ schrie der
Duke plötzlich „Verflucht Sinclair, wollt Ihr mich zu allem
Unglück auch noch verbrühen!“ Ravenna sah entsetzt, dass die
heiße Suppe nicht in seinem Mund, sondern auf seiner nackten Brust
gelandet war. Sie hatte sich von seinen Augen ablenken lassen.
„Gebt den Löffel und
den Teller her. Ich esse mit links!“ Ravenna gab ihm schweigend den
Löffel und strich das Laken über seinem Schoß glatt, um den Teller
einigermaßen gerade daraufstellen zu können. Das war jedoch gar
nicht so einfach.
„Sinclair!“ die
Stimme des Dukes klang gereizt. „Wenn Ihr das noch eine Weile
macht, kriege ich einen anderen Hunger..... !“ In seinen Augen
glitzerte es dunkel. Schnell nahm Ravenna ihre Hand von seinem Schoß
und ging zum Tisch zurück.
Sie sah wie er etwas
unbeholfen, aber hungrig, Suppe und Brot in sich hineinschaufelte. Er
aß den gesamten Topf leer, den Gwyneth dagelassen hatte. Ein gutes
Zeichen, freute sich Ravenna, während sie das Geschirr wieder
abräumte.
Der Duke lehnte sich
zurück, während seine Hand zu dem Verband an seiner Schulter
wanderte. Er rieb vorsichtig daran, so als ob ihn die Stelle sehr
schmerzen würde, sagte aber nichts.
„Ihr solltet wieder
etwas von der Medizin trinken, die Euch Gwyneth zusammengemischt
hat!“ sagte Ravenna. Sie goss eine Tasse voll und reichte sie ihm.
Er nahm die Tasse und roch daran. Nachdenklich sagte er: „Dieses
Gebräu schmeckt abscheulich.......aber es macht fantastische
Träume!“ Er trank die Tasse in einem Zug leer und reichte sie ihr
wieder. Ravenna horchte interessiert auf: „Fantastische Träume?“
fragte sie beiläufig.
Der Duke antwortete nicht
gleich. Er schien völlig in Gedanken. Selbstvergessen strich er sich
mit der Hand über seine Brust. „Verboten schöne Träume. Und so
real!“ Er schüttelte den Kopf, als könnte er es selbst nicht
glauben.
„Wollt Ihr mir den
Traum erzählen?“ fragte Ravenna. Sie brannte geradezu vor Neugier,
während ihr Blick sehnsüchtig über seinen Körper wanderte. Diese
breiten Schultern, diese schmale Taille.......!
„Ich weiß nicht, ob er Euch gefallen würde, Sinclair......!“ schmunzelte der Duke.
„Wieso?“
„Er handelte von einer
Frau........einer Frau mit viel nackter Haut!“ Er hatte ein
breites, glückliches Grinsen im Gesicht.
„Ach, so ein
Traum!“
„Ja, so ein
Traum! Soll ich fortfahren, Sinclair?“ Ravenna zuckte scheinbar
gleichgültig mit den
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