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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der wir standen, lag der Ort des Geschehens.
    »Gut, wir fahren hin!« erklärte Suko.
    Bill, der sonst immer mit dem Mundwerk vorneweg war, hatte diesmal Einwände. »Wir haben doch genügend Ärger am Hals. Was sollen wir uns da noch einmischen?«
    »Vielleicht können wir helfen«, erwiderte ich. »Wenn du es so siehst.«
    Ich startete. Nach London hatten wir fahren wollen. Diesen Weg nahmen wir jetzt nicht, sondern rollten in die entgegengesetzte Richtung davon. Die beiden Scheinwerfer schufen einen hellen Tunnel, der über das flache Land glitt, wobei er geisterhaft an Sträuchern und Baumstämmen vorbeistrich. Die Wege wurden wieder schmaler. Wir rollten zwischen abgeernteten Kornfeldern entlang, über die der kühle Novemberwind strich. Nur noch wenige Blätter hingen an den Bäumen. Nach dem nächsten Sturm würden auch sie gefallen sein, und die Natur fiel zurück in einen saft-und kraftlosen Schlaf, der erst nach dem Ende des Winters unterbrochen wurde.
    Die in der Ferne blinkenden Lichter waren nicht unser Ziel. Sie schienen auch kaum näher zu rücken, aber wir sahen rechts von ihnen ein anderes Licht. Den roten, sich schnell bewegenden Schein einer Drehleuchte auf dem Dach eines Polizeiwagens. Das Heulen der Sirene drang nicht an unsere Ohren, dafür sahen wir das Licht, wie es sich ausbreitete und das Land mit einem unnatürlichen Schein überdeckte, der sehr schnell wanderte.
    Suko hatte sich die Wegbeschreibung des Kollegen gemerkt und gab mir die entsprechenden Anweisungen, wie ich zu fahren hatte. Als ich in einen schmalen Feldweg abbog und wir durchgeschaukelt wurden, drang Skepsis in mir hoch, aber mein Partner bestand darauf, dass es die richtige Strecke war, die zum Ziel führte.
    Und er hatte recht. Wenig später verließen wir den Pfad und befanden uns auf derselben Straße, die auch der Polizeiwagen befuhr. Nur hatte er einen so großen Vorsprung, dass wir ihn nicht mehr einholen konnten. Es war nicht nötig, schon bald tauchte ein Uniformierter am Straßenrand auf, der eine Kelle schwang.
    Dicht vor dem glühenden Auge brachte ich den Bentley zum Stehen und ließ die Seitenscheibe nach unten fahren.
    »Sie können hier nicht durch, Sir.« Der Beamte beugte sich zum Fenster hin und schaute genau auf meinen Ausweis, den ich ihm entgegenhielt. Er wusste Bescheid.
    »Dann sind Sie die Kollegen von Scotland Yard?«
    »Stimmt.«
    »Gut, Sir, fahren Sie bitte weiter.« Er deutete noch mit der Hand in die entsprechende Richtung. »Wo unsere beiden Fahrzeuge stehen, ist der Tatort.«
    »Was ist denn überhaupt geschehen?« wollte Bill Conolly wissen.
    »Bisher schweben wir im luftleeren Raum, was Informationen angeht.«
    »Ich weiß es auch nicht genau, Sir. Es hat Zeugen gegeben. Da wurde von einem Überfall geredet, und man sprach auch von Handgranaten, die angeblich geworfen wurden.« Er hob die Schultern. »Kann ich mir in dieser Gegend schlecht vorstellen.«
    »Wir werden es schon herausfinden«, sagte ich und bedankte mich für die Auskünfte.
    Wesentlich langsamer fuhren wir weiter und waren jetzt gespannt, denn wer Handgranaten warf, gehörte nicht gerade zu den kleinen Fischen unter den Ganoven. Ich dachte auch an Terroristen, die sich unter Umständen hier auf dem flachen Land nahe der Stadt London versteckt hielten.
    Es war nicht einmal ein Dorf, durch das wir rollten. Drei Häuser entdeckten wir. Zwei davon waren beleuchtet, das heißt, hinter einigen Fenstern brannte Licht.
    Das letzte in der Reihe wurde angestrahlt. Durch tragbare Scheinwerfer, die sich stets in den Polizeiwagen befanden und die Polizisten jetzt aufgebaut hatten, so dass die langen Lichtstrahlen die Fassade des Hauses berührten.
    Wir stoppten am ersten Haus. Es stand auf der rechten Seite. Die Tür stand offen. Aus dem Rechteck fiel eine helle Lichtfülle und beleuchtete zwei ältere Menschen sowie einen Polizisten, der neben den beiden stand und sich mit ihnen unterhielt.
    Als wir ausstiegen, wehten uns ihre Stimmen entgegen. Verstehen konnten wir nichts. Gespannt schaute man uns entgegen. Der Polizist ahnte, woher wir kamen.
    »Sind Sie von Scotland Yard?« fragte er.
    »Ja.«
    Er schaute uns der Reihe nach an. »Hier in diesem Haus ist es nicht geschehen, aber in dem weiter vorn.«
    »Das angestrahlt ist?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Dann gehen wir hin«, sagte Bill.
    Da keine unmittelbare Gefahr bestand und wir uns auch nicht in Zeitdruck befanden, wollte ich noch wissen, was geschehen war.
    »Da kann ich Ihnen auch

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