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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine richtige Antwort geben. Es ist jedenfalls schlimm gewesen.«
    »Mit Handgranaten hat derjenige geworfen«, meldete sich der ältere Mann und nickte heftig.
    »Wer?« erkundigte sich Suko.
    »Der da in dem Haus. Ich habe die Frau und die beiden Kinder in Sicherheit gebracht. Haben Sie denn nicht den Krater in der Fahrbahn gesehen?«
    »Nein.«
    »Können Sie auch nicht«, erklärte der Polizist. »Unser Streifenwagen steht davor.«
    »Und ist er noch da?« wollte ich wissen.
    »Natürlich.«
    Es war sinnlos, sich noch weiter zu unterhalten und auf Vermutungen angewiesen zu sein. »Sie halten sich bitte auf alle Fälle zur Verfügung«, bat ich das ältere Ehepaar, und beide waren einverstanden.
    »Sir, ich gebe auf sie acht.« Der Polizist war sich seiner Aufgabe bewusst und streckte die Brust raus, als er entschlossen einatmete.
    »Das hoffen wir.«
    Zu dritt schritten wir die Straße hoch. Ich ging rechts, Bill in der Mitte und Suko links von ihm. Wie Westernhelden kamen wir uns vor, die zum großen Showdown schritten.
    Jemand hatte eine Handgranate geworfen. Das wussten wir inzwischen. Wer das gewesen sein konnte und aus welchem Grund er dies getan hatte, war uns nach wie vor unbekannt.
    Mehrere Polizisten hatten sich um den Streifenwagen versammelt. Mit ihren Blicken verfolgen sie die Bahnen der Scheinwerferstrahlen, wobei sie sich nicht trauten, das Haus zu betreten. Sie schienen regelrecht Angst vor ihm zu haben.
    Ich blieb neben den Männern stehen und stellte mich vor. Auch die Namen meiner Begleiter sagte ich.
    Der Streifenwagenführer kam zu uns. Es war ein Sergeant, der schon einige Dienstjahre auf dem Buckel hatte, aus Irland stammte und O'Sullivan hieß.
    »Er hält sich noch im Haus auf, Sir«, erklärte er uns.
    »Wer, zum Henker?«
    O'Sullivan begann schief zu grinsen. Dabei blickte er zuerst Bill, dann Suko und zum Schluß mir ins Gesicht. »Wenn ich Ihnen das sage, Sir, das glauben Sie mir nicht.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Ein Killer, der sich mit Handgranaten bewaffnet hat. Und die schmeißt er auch.«
    »Wohin?«
    Suko hatte die Frage gestellt. O'Sullivan zeigte uns den Krater jenseits des Wagens.
    Mir kam das alles mehr als komisch vor. Da standen die Polizisten wie Zinnsoldaten, strahlten das Haus an, ansonsten taten sie nichts. So etwas hatte ich auch noch nicht erlebt. Ich wandte mich wieder an den Sergeanten.
    »Hat keiner von Ihnen versucht, mit der Person im Haus Kontakt aufzunehmen?«
    »Nein!«
    »Und der Grund?«
    »Wir hatten von der Zentrale unsere Anweisungen bekommen, auf Sie zu warten, Sir.« Das konnte stimmen, musste aber nicht.
    »Gehen wir mal rein«, schlug Suko vor, wurde jedoch von der Stimme eines weiteren Polizisten unterbrochen. »Da ist er!«
    Wir alle traten einen Schritt vor. Der helle Strahl wurde ein wenig geschwenkt, und im nächsten Augenblick erfasste er voll das Fenster hoch über der Haustür. Es war erleuchtet. Im dunkleren Mauerwerk malte sich das Rechteck deutlich ab, und an der rechten Seite zeigte sich plötzlich ein Schatten.
    Noch stand er still. Ich sah, wie der Sergeant den Mund öffnete. Er hatte dabei die Arme in die Seiten gestemmt, wollte den anderen anrufen, kam aber nicht mehr dazu, denn ein nach hinten gedrückter Arm erschien, und in dessen Hand sahen wir etwas Ovales.
    »Ein Höllenei!« Bill hatte gesprochen, fuhr herum und begann zu laufen, um Deckung zu suchen.
    Auch für uns wurde es höchste Zeit. Zum Glück begriffen auch die Beamten, was die Stunde geschlagen hatte. Sie rannten auf den Straßengraben zu, nur Suko und ich zögerten noch einen Moment. Er warf die Handgranate! Das metallene Höllenei trudelte aus dem Fenster. Es flog seltsam grotesk und war so geworfen worden, dass es zwar die Straße treffen, aber dicht neben dem Polizeiwagen aufschlagen würde. Das war gefährlich.
    Suko und ich lösten uns vom Fleck. Mit einem Hechtsprung landeten wir nebeneinander im Straßengraben und machten es wie die anderen. Unsere Köpfe schützten wir mit den Armen.
    Die Welt ging zwar nicht unter, trotzdem hörte es sich fast so an, als das Höllenei auf der Fahrbahn explodierte. Nach allen Seiten breitete sich die Druckwelle aus. Sie jagte auch auf den Straßengraben zu, fuhr über unsere Köpfe hinweg und bewarf uns einen Moment später mit dem aus der Fahrbahn herausgerissenen Dreck. Wie Regen klatschte das Zeug auf uns nieder.
    Ich hörte Bill fluchen, auch die Polizisten schimpften, wobei ihnen etwas später die Worte im Halse

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