Wen das Grab ruft
gingen.
»Dann viel Glück«, sagte der Ire, nahm seine Waffe in die rechte Hand und verschwand.
Auch wir machten uns auf den Weg. Sehr schnell überwanden wir die Entfernung, bauten uns zu beiden Seiten der Eingangstür auf und warteten einige Sekunden ab.
Verdächtige Laute oder Geräusche waren nicht zu hören. Ich dachte an die verdammten Handgranaten. Wenn der Typ tatsächlich Soldat war, konnte er mit den Hölleneiern ausgezeichnet umgehen. Brachte er sie im Haus zur Explosion, war es für uns so gut wie unmöglich, den Dingern auszuweichen.
Suko nickte mir zu. Ich verstand das Zeichen. Er wollte noch warten, während ich als erster das Haus betrat.
Wohl war mir nicht. Nicht einmal Licht brannte in der unteren Etage. Ich hatte das Gefühl, in eine Höhle zu schauen, in der etwas Unheimliches lauerte.
»Los, John!«
Als Suko die Worte sagte, löste ich mich von der Wand, drehte mich und, huschte durch die offene Tür…
Ich kannte die Spielregeln und hatte kaum das Haus betreten, als ich mich fallen ließ und dicht neben der Tür an der linken Flurwand liegen blieb, wobei die Mündung meiner Waffe in die Düsternis des Flurs stach. Nichts rührte sich. Kein Schatten erschien, der eine Granate werfen wollte, so dass auch Suko beruhigt folgen konnte. Er blieb neben mir, schaute mich an, und ich wies auf den Eingang zur Küche. Dort hing die Tür schief. In dem Raum selbst schienen tausend Teufel gewütet zu haben, denn die Einrichtung war auch durch die Explosion einer Handgranate in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Kerl musste verrückt sein. Aus welchem Grund dann wollte er sein Haus zerstören? Wir fanden ihn auch nicht im Wohnraum, dafür hörten wir aus dem Keller Geräusche und huschten auf leisen Sohlen zurück in den Flur. Es waren Schritte! Vorsichtig gesetzt und schleichend tappten sie auf den steinernen Treppenstufen. Hatte unser Gegner den Keller erreicht, als wir draußen in Deckung lagen?
Nein, er war es nicht. Sergeant O'Sullivan kam die Treppe hoch. »Es gab tatsächlich einen zweiten Eingang«, erklärte er flüsternd und nickte uns zu.
»Hier unten ist er auch nicht«, sagte ich.
»Dann kann er sich nur in der oberen Etage aufhalten.«
Der Meinung waren wir ebenfalls und berieten flüsternd, wie wir vorgehen sollten. Einer musste den Anfang machen. Ich wollte es sein. Suko und O'Sullivan gaben mir Rückendeckung. Sie hatten sich vorgenommen, sofort zu schießen, wenn der andere erschien. Ich schlich die Stufen hoch. Dabei hielt ich mich an der linken Seite, wo sich auch das Geländer befand. Mit der Hand glitt ich über den Lauf, in der anderen hielt ich die Beretta. Unangefochten erreichte ich den ersten Absatz, während Suko und der Sergeant im Flur warteten und die Waffen schräg in die Höhe gerichtet hielten.
»Nichts!« zischte ich ihnen zu. »Okay, dann weiter.«
Wieder bewegte ich mich nur auf Zehenspitzen voran. Leider knarrten die Treppenstufen trotzdem, und bei jedem Geräusch rann mir eine Gänsehaut über den Rücken.
Die Motive der an den Wänden hängenden Bilder konnte ich nicht erkennen. Das Licht war einfach zu schlecht, und auch die Stufen sah ich nur mehr als Schatten.
Ich erreichte die erste Etage und damit auch einen schmalen Flur. Hier riskierte ich es und schaltete für einen Moment die Bleistiftleuchte an. Der dünne Strahl wanderte an den Türen vorbei und stieß hinein in die Leere des Korridors.
Sollte sich unser Gegner tatsächlich noch hier oben aufhalten, hielt er sich in einem der Zimmer verborgen. In Frage kamen mehrere. Einen Vorteil sah ich, denn die Türen zu den Räumen standen offen. Ich ging in das erstbeste. Natürlich hatte ich Angst, dass der Kerl plötzlich mit einer scharfen Handgranate vor mir erscheinen konnte und das Höllenei warf, doch diese Sorge war unbegründet, als ich in ein leeres Bad schaute. Die hellen Fliesen sahen in der Dunkelheit grau aus. Mir fiel ein Stein vom Herzen, und mit einem ein wenig besseren Gefühl machte ich mich an die Durchsuchung der anderen Räume. Ich hatte mir die Lage des Hauses genau vorgestellt und wusste auch, wo der Raum lag, der erleuchtet war. Rechts. Zudem ziemlich am Ende des Ganges. Es war die letzte Tür, und ein schmaler Lichtstreifen sickerte unter dem Spalt hervor.
Er war so schwach, dass ich ihn beim Hochsteigen nicht bemerkt hatte. Um die Tür zu erreichen, musste ich die Treppe passieren. Dort standen Suko und der Sergeant.
»Nichts«, hauchte ich.
»Und jetzt?« fragte mein
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