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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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ins Haus bat.
    »Ich wäre ein Idiot, wenn ich das nicht getan hätte. Und in der Firma konnte ich nicht reden, obwohl allein die Tatsache, dass ich mir den Nachmittag freigenommen habe, die Gerüchteküche wahrscheinlich wochenlang am Brodeln halten wird.« Khans elitärer Oxbridge-Akzent hatte sich ein wenig verflüchtigt, und sein Ton war frei von der Feindseligkeit, die Kincaid bei ihrer ersten Begegnung im Auktionslokal herausgehört hatte. Khans Miene war allerdings immer noch angespannt. »Kommen Sie, wir wollen uns doch nicht zwischen Tür und Angel unterhalten.« Er packte das Baby auf seiner Hüfte fester und rief nach oben: »Soph!«
    Flinke Schritte waren zu hören, und dann tauchte eine Frau am oberen Treppenabsatz auf, die ebenfalls ein Kind auf dem Arm trug – ein Mädchen von vielleicht zwei Jahren mit verschlafenen Augen, das am Daumen nuckelte. »Gerade frisch gewickelt«, sagte sie und schenkte ihnen ein fröhliches Lächeln.
    Sie war ein hellhäutiger Typ mit einem sympathischen Gesicht und einer Fülle brauner Korkenzieherlocken. »Hallo. Ich bin Sophie. Und die junge Dame hier«, sagte sie und wippte das
Kind auf ihrer Hüfte, das sofort das Gesicht an der Brust seiner Mutter barg, »ist Isabella, und das«, fügte sie mit einem Nicken in Richtung des Babys hinzu, »ist Adrianna, wie Ka Ihnen wahrscheinlich zu sagen vergessen hat. Und Sie müssen von der Polizei sein.«
    »Ka?«, wiederholte Kincaid. Er hatte das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben, war sich aber nicht ganz sicher, was.
    »Sorry«, sagte Sophie Khan. »Alberner Spitzname von der Uni. Er mag es gar nicht, wenn ich ihn in der Öffentlichkeit so nenne, aber das hier ist ja nicht unbedingt eine öffentliche Situation, oder?«
    »Kannst du das Baby nehmen, Soph?«, fragte Khan, der nur gelinde verärgert klang.
    »Warum setzt du sie nicht in ihren Hochstuhl in der Küche? Dann könnt ihr raus in den Garten gehen, wo ihr eure Ruhe habt, und ich bringe euch was zu trinken.«
    Sie folgten Khan und seiner Frau durch ein Wohnzimmer, dessen Ambiente bei flüchtigem Hinsehen mehr von IKEA als von Antiquitäten zu haben schien, und weiter in die Küche. Hier blieb Khan kurz stehen, um das Baby in einen Stuhl zu verfrachten, der an einem stabilen Kacheltisch fixiert war.
    Die Glastür führte auf eine geflieste Terrasse, hinter der sich ein langer, schmaler Garten erstreckte, mit gepflegten Rabatten und einem Rasen, der noch in frühlingshaftem Smaragdgrün leuchtete. Genau in der Mitte prangte eine rot-blaue Plastikschaukel.
    »Furchtbar, nicht wahr?«, meinte Khan, während er sich auf einen Stuhl im Schatten sinken ließ. »Ich habe einen Bausatz für eine richtige Schaukel im Lagerschuppen. Bin nur noch nicht dazu gekommen, sie zu bauen.Vielleicht, wenn das alles vorbei ist …«
    »Wovon sprechen Sie eigentlich, Mr. Khan?«, fragte Kincaid, nunmehr vollkommen ratlos.

    Khan starrte ihn an, offensichtlich nicht minder verwirrt. »Wollen Sie etwa sagen, dass man Sie nicht informiert hat?«
    »Wer soll mich worüber informiert haben?«
    »Ich glaub’s einfach nicht.« Khan schloss die Augen und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, die von der Hitze schon feucht war. »Reden Sie denn nicht miteinander in Ihrem Laden? SO6 – das Betrugsdezernat, oder wie immer die Jungs sich heutzutage nennen.«
    » Ich habe mit dem Betrugsdezernat gesprochen«, erwiderte Cullen, der sich offenbar angegriffen fühlte. »Die Kollegen sagten, es läge nichts Konkretes gegen Harrowby’s vor.«
    »Ja, noch nicht.« Khan beugte sich vor und legte die Hände auf die Knie. »Hören Sie, was mit Kristin Cahill passiert ist, tut mir wirklich leid. Sie war ein nettes Mädchen, und ich habe mein Bestes getan, um sie aus der Sache herauszuhalten.
    Aber kommen Sie bitte, bitte nicht« – er unterstrich seine Worte mit einer energischen Handbewegung – »hier angetrampelt wie eine Herde Elefanten im Porzellanladen und machen alles kaputt, woran ich die letzten drei Jahre gearbeitet habe. Ich weiß nicht, auf was Sie da gestoßen sind, aber es hat keinen Bezug zu dem, was bei Harrowby’s vorgeht.«
    »Was meinen Sie damit – ›was bei Harrowby’s vorgeht‹?«, fragte Cullen. »Und was soll das heißen, dass Sie versucht hätten, Kristin Cahill aus der Sache herauszuhalten?«
    Aber bei Kincaid war der Groschen gefallen. »Sie haben versucht, Miss Cahill so weit zu bringen, dass sie kündigt, habe ich recht? Giles Oliver sagt, sie hätte Sie beim Kopieren von

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