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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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geschätzt hatte. Sie hatte nichts falsch gemacht – jedenfalls nichts, was nicht schon Tausende Angestellte von Auktionshäusern vor ihr getan hätten. Aber jetzt wusste sie, dass es sie treffen würde, sollten irgendwelche Unregelmäßigkeiten ans Licht kommen.
    Ihr Handy begann zu vibrieren, und sie musste nicht erst nachsehen, um zu wissen, wer es war. Sie warf Giles einen strengen Blick zu und wartete dann, bis er gegangen war, ehe sie den Anruf annahm.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht im Büro anrufen«, zischte sie ins Telefon. Sie fragte sich, ob er das Haus von der Straße aus beobachtet hatte und den Moment der Blumenlieferung abgepasst hatte, um sie anzurufen.
    »Niemand wird erfahren, von wem …«
    »Das ist mir egal. Er mag es nicht, wenn ich mit dem Handy telefoniere, und ich habe so schon genug Ärger.Außerdem habe ich dir gesagt, ich will nicht …«

    »Hör zu, Schatz.« Dom senkte die Stimme zu einem einschmeichelnden Flüstern, und sie musste gegen das warme Gefühl ankämpfen, das sie plötzlich durchströmte. »Ich hab das gestern nicht so gemeint«, fuhr er fort. »Ich war ein bisschen … Ich hatte eine schlimme Nacht hinter mir,weißt du.Aber ich habe mir gedacht...« Schlimme Nacht, von wegen. Mal wieder völlig breit gewesen, das traf’s wohl eher, und jetzt hörte er sich total aufgeputscht an.
    Sie konnte durch die offeneTür sehen, wie Khan sich mit einem Kunden unterhielt, einem pausbäckigen Mann mit Glatze in einem teuer aussehenden Anzug. »Du sollst nicht denken, Dom«, zischte sie, ehe ihreWut wieder verraucht war. »Das ist nicht deine Stärke. Und schick mir verdammt noch mal keine Blumen.«
    »Kris, bitte! Ich war einfach fix und fertig. Können wir uns heute Abend sehen? Wir müssen wegen der Brosche reden. Es ist etwas passiert …«
    »Das kannst du laut sagen. Die Polente war hier.«
    »Was?«
    Khan schaute in ihre Richtung. »Du hast mich schon verstanden«, flüsterte sie und ging ein Stück von der Tür weg. »Sie haben nach der Brosche gefragt …«
    »Du hast mich doch nicht erwähnt?«
    »Natürlich habe ich dich nicht erwähnt. Für wie blöd hältst du mich eigentlich?«
    »Tut mir leid, Kris.Tut mir echt leid. Hör zu, wir müssen uns treffen.Wir müssen unbedingt reden.« Doms Stimme war eindringlich. »Im Gate. Nach zehn. Bitte.«
    »Nein«, sagte Kris, doch da war die Verbindung schon unterbrochen. Sie starrte das Handy an und kaute auf ihrer Unterlippe herum, als plötzlich ein leises Piepsen anzeigte, dass sie eine SMS erhalten hatte. Nachdem sie noch einmal verstohlen in Richtung Ausstellungsraum geschielt hatte, rief sie die Nachricht auf und las die Worte, die über das Display flimmerten.
    Du hast gesagt, dass du Rot hasst.

    »Ist sie … sehr aufgewühlt?«, fragte Gavin den Beamten, der ihn auf der Wache von Notting Hill in Empfang nahm. Er hatte dieses Revier immer gemocht, mit seiner eleganten Architektur und der Lage im Grünen.Wie Lucan Place hatte es den Krieg unbeschadet überstanden. Aber was er ganz und gar nicht mochte, waren diese Gespräche mit den trauernden Witwen. Da fragte er sich schon manchmal, ob er überhaupt für den Job geeignet war.
    »Nein, nicht sehr«, erwiderte der Constable und drehte sich zu ihm um, während er zu den Vernehmungsräumen voranging. »Als aufgewühlt würde ich sie nicht unbedingt bezeichnen. Ich hab sie in unseren besten Raum gesetzt. Ist irgendwie nicht derTyp Frau, den man in dieser Umgebung … Na, ist ja auch egal. Sehen Sie am besten selbst.« Er zuckte mit den Achseln und ließ Gavin vor einer Tür ohne Aufschrift stehen.
    Gavin straffte die Schultern und betrat den Raum.
    Sie war jung – viel jünger, als er nach dem Alter des Opfers vermutet hatte, und sofort fragte er sich, ob die Identifizierung vielleicht ein Irrtum war.
    Er warf einen Blick auf die wenigen Notizen, die er sich gemacht hatte, und sagte: »Mrs. Rosenthal? Ich bin Gavin Hoxley vom Revier Chelsea.« Er hatte sich den schriftlichen Bericht bewusst nicht durchgelesen, um das, was ihm diese Frau erzählte, unvoreingenommen beurteilen zu können.
    Sie saß auf der anderen Seite des verschrammten Tischs, hatte aber den Stuhl zurückgeschoben, sodass sie die Hände im Schoß verschränken konnte. Ihre Kleidung war schlicht – ein hellblaues Hemdblusenkleid, wahrscheinlich ein umgearbeitetes älteres Modell, dazu eine weiße Strickjacke. Aber der breite Gürtel betonte ihre schlanke Taille, und die Farbe des Kleides

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