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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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wir wissen bereits, dass Kristin Cahill tot ist. Das ist der Grund, weshalb wir hier sind. Können Sie mir kurz schildern, was passiert ist?«
    »Kristin ist heute Morgen nicht zur Arbeit erschienen. Das war sonst gar nicht ihre Art. Sie ist ein gutes Mädchen.« Sie warf ihnen einen Blick zu, als wartete sie auf eine Bestätigung. »Man hat so seine Lieblinge, wissen Sie. Und Kristin, nun ja, sie war zwar manchmal etwas vorlaut, aber... Sie hat sich wirklich Mühe gegeben. Und sie war … immer freundlich zu mir.«
    Plötzlich konnte Gemma hinter der steifen, korrekten Fassade die einsame Frau erkennen, die auch die kleinste Aufmerksamkeit, die Kristin ihr – vielleicht ohne es zu wissen – geschenkt hatte, dankbar angenommen hatte, war sie doch kostbarer als Juwelen für sie.
    »Sie haben sich also heute Morgen Sorgen um sie gemacht«, half Gemma Mrs. March auf die Sprünge, deren Augen sich mit Tränen füllten, während sie sich das zerknüllte Taschentuch vor die Nase hielt.
    Mrs. March schniefte und ließ die Hand sinken, nachdem es ihr gelungen war, die Tränen fürs Erste zu unterdrücken. »Ich habe bei ihr zu Hause angerufen. Nur um zu hören, ob alles in Ordnung war. Sie hatte gestern auf mich ein wenig … verstört gewirkt. Ich war mir nicht sicher, ob es wegen Ihres Besuchs war oder wegen der Blumen, die ihr einVerehrer geschickt hatte, oder vielleicht wegen Mr. Khan …« Mrs. March sah sich verstohlen um und senkte die Stimme. »Nun ja, er war wirklich ein bisschen grob zu ihr, um ehrlich zu sein.«
    Gemma spürte, wie Kincaid und Cullen plötzlich aufmerksamer zuhörten, doch sie wollte nicht, dass einer der beiden das harmonischeVerhältnis störte, das sie mit Mrs. March aufgebaut
hatte. »War das vor oder nach unserem Besuch – Kristin Cahills kleine... hm, Meinungsverschiedenheit mit Mr. Khan?«
    »Danach.« Zum ersten Mal schien Mrs. March die beiden Männer wahrzunehmen, die mit Gemma gekommen waren – beide im Anzug, beide mit jenem undefinierbaren, aber dennoch unverkennbaren Gebaren, das sie als Polizeibeamte auswies. »Ich – ich möchte nichts Falsches sagen. Sie sind alle von der Polizei, nicht wahr?«
    Kincaid schaltete sich ein. »Mrs. March, wir möchten nur helfen. Ich bin Detective Superintendent Kincaid, und das ist Detective Sergeant Cullen. Können Sie uns sagen, was passiert ist, als Sie heute Morgen bei Kristin Cahill zu Hause anriefen?«
    Geschickt vom Thema abgelenkt, dachte Gemma. Sie würden sich Mr. Khan für später aufheben.
    »Eine Polizistin hat abgehoben. Sie sagte, sie sei eine Opferschutzbeamtin und dass es einen Unfall gegeben habe.« Die Tränen begannen zu fließen, diesmal unaufhaltsam. »Kristin sei tot, sagte sie. Sie sei gestern Abend beim Überqueren der Straße von einem Auto überfahren worden. Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    »Und nach dem Anruf?«, fragte Gemma. »Haben Sie es den anderen Mitarbeitern gesagt? Ich habe den Eindruck, dass es heute hier sehr ruhig ist.« Sie deutete auf den verlassenen Auktionssaal. »Ist es wegen Kristin Cahill?«
    »Nein. Heute findet keine Auktion statt. Alle sind mit den Auslagen beschäftigt und mit dem Katalogisieren der Stücke, die zur Auktion anstehen.Aber ein paar von den Mädchen sind schon sehr erschüttert.« Mrs. March putzte sich die Nase. Sie schien sich gefasst zu haben und zeigte schon wieder Anzeichen ihrer gewohnt forschen Art. »Und dann war da natürlich Giles. Er war völlig am Boden zerstört. Sogar Mr. Khan hat darauf bestanden, dass er nach Hause geht.«
    »Giles?«

    »Auch einer unserer Verkäufer. Er und Kristin waren … befreundet.«
    Gemma erinnerte sich vage an einen pausbäckigen jungen Mann, der sie beobachtet hatte, als Kristin Cahill sie nach hinten in ihr Büro geführt hatte. »Waren die beiden ein Paar?«
    »Nein … Ich nehme es jedenfalls nicht an.Aber Giles hat … sie sehr gemocht. Es hat ihn schwer getroffen.« Mrs. March blickte auf, und ihre Züge nahmen plötzlich einen angespannten Ausdruck an. »Ah, da ist ja Mr. Khan.«
    Als Gemma sich umdrehte, sah sie Amir Khan auf sie zuschreiten. Er kam aus dem Flur, der zu seinem – und Kristin Cahills – Büro führte.
    »Mrs. March, Sie hätten mich anrufen sollen«, sagte er, als er vor ihnen stand, und Gemma wusste, dass sie von der Empfangsdame vorläufig nichts mehr erfahren würden. »Inspector James.« Khans Blick ging rasch von Gemma zu Kincaid und Cullen. »Wenn Sie wegen der Brosche gekommen sind – da gilt

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