Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
argwöhnisch.
    »Aber was?«, fragte Kincaid.
    »Wissen Sie, ich spiele in’ner Band. Ich kenn mich aus mit der ganzen Scheiße, und dieser Typ schmeißt irgendwas ein, und zwar heftig.«
    »Drogen?«, fragte Cullen.
    Andy bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Nee, Gummibärchen.Was haben Sie denn gedacht?«
    »Wissen Sie vielleicht, in welcher Beziehung Harry Pevensey zu ihm stand?«, warf Kincaid ein.
    »Nee. Hab auch nicht gefragt. Harry hat mir nichts erzählt. Wir haben nicht über persönlichen Kram geredet, Harry und ich.«
    »Mr. Monahan.« Cullen zitterte vor Jagdeifer wie ein Bluthund. Mit gespielter Beiläufigkeit zog er ein Foto aus der Innentasche seines Sakkos und reichte es dem jungen Mann. »Haben Sie diesen Mann schon mal irgendwo gesehen?«
    Andy starrte das Foto an, und dann blickte er von Cullen zu Kincaid, als hätten die beiden gerade ein Kaninchen aus dem Hut gezogen. »Ich glaub, ich spinne«, sagte er. »Das ist ja der Schönling. Und wer ist der Typ?«
    »Sein Name«, sagte Cullen und schielte mit kaum verhohlener Befriedigung zu Kincaid hinüber, »ist Dominic Scott.«

14
    Llewellyns Hauptargument aber, auf das er mehrmals zurückkam, lautete, Sotheby’s sei schließlich nicht die Polizei. »Wir haben das Recht, die Anonymität unserer Kunden zu wahren.Wir vermeiden es, gegen die Gesetze der Länder zu verstoßen, in denen wir tätig sind. Unsere Kunden wollen aus den verschiedensten Gründen anonym bleiben, aber es ist nicht unsere Aufgabe, sie zu überwachen.«
     
    Peter Watson, Sotheby’s: Inside Story
    Nachdem Gemma die Jungs an ihren jeweiligen Schulen abgeliefert hatte, war ihr erster Impuls, Erika auf den Mord an ihrem Mann anzusprechen.
    Doch vielleicht hatte Erika es ja nicht für wichtig erachtet, überlegte sie, als sie sich ein wenig beruhigt hatte, und vielleicht gab es auch gar keinen Zusammenhang zwischen dem Tod von David Rosenthal und dem von Kristin Cahill.
    Um das zu klären, müsste sie allerdings die Fakten kennen, und so beschloss sie, mit dem Fall selbst anzufangen und sich erst dann an Erika zu wenden, wenn sie genug wusste, um sinnvolle Fragen stellen zu können.
    Kit hatte gesagt, David Rosenthal sei in einem Park in der Nähe der Albert Bridge ermordet worden. Der Fall dürfte also in die Zuständigkeit von Chelsea gefallen sein. Und so machte Gemma sich zum zweiten Mal in dieser Woche auf den Weg zum Lucan Place, um mit Detective Inspector Kerry Boatman zu sprechen.

    »Dominic Scott kannte Harry Pevensey und Kristin Cahill. Und es war Kristin, die die Brosche an das Auktionshaus vermittelt hatte«, frohlockte Cullen, als sie wieder in ihren Wagen stiegen. »Und mit beiden hatte er am Tag ihrer Ermordung einen Streit. Damit ist er unser Topkandidat, wenn Sie mich fragen, Alibi hin oder her.«
    Kincaid hatte seine Probleme mit allzu glatten Erklärungen, und ein Alibi konnte er auch nicht so ohne weiteres ignorieren. Außerdem wussten sie trotz allem noch immer nicht, wie Harry Pevensey an die Brosche gekommen war, oder warum Amir Khan eine Meinungsverschiedenheit mit Kristin gehabt hatte, oder warum er sich anfangs so dagegen gesträubt hatte, mit der Polizei zusammenzuarbeiten.
    »Reden wir lieber noch mal mit Dom Scott, ehe wir voreilige Schlüsse ziehen«, sagte er. »Was meinen Sie, hat er eine Arbeit, oder werden wir ihn eher zu Hause antreffen?«
    »Melody erwähnte, dass er imVorstand der Firma seines Großvaters sitzt«, antwortete Cullen etwas widerwillig.
    »Nachdem ich ihn kennengelernt habe, kann ich mir nicht recht vorstellen, dass er jeden Morgen pünktlich in einem Büro in der City seinen Dienst antritt. Und Andy Monahan sagte, er sei sich sicher, dass Dom Scott Drogen nimmt. Das passt zu dem, was die Bedienung im Club Ihnen über seine zwielichtigen Freunde erzählt hat, aber wie passt es zu Harry Pevensey, der sich lieber an seinen Gin hielt? Und was um alles in der Welt kann die beiden bloß zusammengebracht haben?«
    Kristin Cahill und jetzt Harry Pevensey, beide in seinem Revier ermordet; zwei Menschen, die vielleicht nicht ganz ohne Schuld gewesen waren, aber es gewiss nicht verdient hatten, so brutal und heimtückisch ermordet zu werden. Er würde herausfinden, wer das getan hatte, aber nicht, indem er die Dinge überstürzte. Wenn schon, dann wollte er hieb- und stichfeste Beweise.

    Dominic Scott öffnete ihnen die Tür höchstpersönlich.An diesem Morgen trug er Jeans und T-Shirt wie Andy Monahan, allerdings in einer nicht

Weitere Kostenlose Bücher