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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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vor ein paar Wochen«, fuhr Dom fort,jetzt mit tonloser Stimme. »Er hat mich angerufen und gesagt, er hätte da diese Brosche. Er sagte, er habe sie auf einem Trödelmarkt entdeckt, aber er glaubte, sie könnte richtig wertvoll sein. Also habe ich ihn mit Kristin bekanntgemacht. Ich dachte, wenn es wirklich stimmte, könnte es auch eine gute Sache für sie sein, so ein wertvolles Stück zu vermitteln.
    Aber dann ist die Polizei aufgetaucht und hat Fragen über die Brosche gestellt, und Kristin hat Ärger mit ihrem Chef bekommen. Also bin ich gestern zu Harry gegangen und habe ihn gebeten, sie von der Auktion zurückzuziehen. Ich habe ihm gesagt, dass das verdammte Ding Kristin den Job kosten könnte,
und das sei ja wohl nie Teil der Abmachung gewesen. Aber er hat sich geweigert und hat gesagt, ich könnte ihn nicht davon abbringen, und da bin ich wieder gegangen.
    Und dann – dann sind Sie gekommen und haben gesagt, Kristin sei tot.« Er sackte auf seinem Stuhl zusammen, und sein Blick ging wieder ins Leere.
    Kincaid hatte nicht die Absicht, ihn so leicht davonkommen zu lassen. »Mr. Scott«, sagte er scharf, »hat Kristin Ihnen erzählt, warum Mr. Khan wegen der Brosche so wütend war?«
    Dom zog die Stirn in Falten, als ob das Nachdenken ihn anstrengte. »Sie sagte, da sei eine Frau, die behauptete, die Brosche sei ihr während des Krieges gestohlen worden. Das war der Punkt, über den er sich so tierisch aufgeregt hat. Mr. Khan meinte, sie würden zwar Objekte von unbekannter Herkunft annehmen, aber sie wollten auf keinen Fall die Art von Nachforschungen am Hals haben, wie sie regelmäßig bei Ansprüchen im Zusammenhang mit Beutekunst angestellt würden. Als ob Kristin etwas dafür könnte.«
    »Und darum ging es bei Ihrem Streit mit Harry?«
    »Hat Harry Ihnen das erzählt? Ich würde es ja nicht direkt einen Streit nennen, aber Harry dramatisiert gerne mal... Was ist?« Er musste wohl ein verräterisches Zucken in ihren Zügen bemerkt haben. »Was verschweigen Sie mir?«
    »Harry Pevensey ist tot, Mr. Scott«, antwortete Kincaid. »Genau wie Kristin Cahill.Wo waren Sie letzte Nacht zwischen Mitternacht und zwei Uhr?«
     
    Kerry Boatman begrüßte Gemma mit einem herzlichen Lächeln und bat sie in ihr Büro. »Ich habe nicht damit gerechnet, Sie so bald wiederzusehen. Geht es um den Fall Cahill?«
    »Nein, eigentlich hat es gar nichts damit zu tun«, gab Gemma zu, »oder wenn, dann nur um mehrere Ecken. Meine Bekannte – die mit der Brosche, die von Kristin Cahill bei Harrowby’s zur
Auktion … nun ja, ich habe gerade aus anderer Quelle erfahren, dass ihr Ehemann nicht lange nach dem Krieg hier in Chelsea ermordet wurde. Ich kann keine offensichtliche Verbindung erkennen, aber ich dachte, es wäre sicher gut, wenn ich mehr darüber wüsste, ehe ich mit meiner Bekannten spreche. Ich möchte nicht ins Fettnäpfchen treten.« Sie lächelte und kam sich plötzlich idiotisch vor. »Ich wollte fragen, ob ich vielleicht Ihre Akten durchsehen könnte. Sein Name war David Rosenthal.«
    »Und das Jahr?«
    »Ich weiß es nicht genau. Sagen wir, in den ersten zehn Jahren nach dem Krieg?«
    Boatman zog beide Brauen hoch und spähte Gemma über den Rand der Lesebrille an, die auf ihrer Nasenspitze saß. »Du lieber Himmel, Inspector, haben Sie eine Ahnung, in was für einem Zustand unser Archiv ist?«
    »Na ja, wenn es auch nur ansatzweise so ist wie unseres …« Gemma warf einen bedauernden Blick auf das hübsche Kostüm, das sie an diesem Morgen angezogen hatte, und zuckte mit den Achseln.
    Boatman grinste. »Sie finden es im Keller.Viel Vergnügen.«
     
    »Na, wie fanden Sie das?«, fragte Kincaid Cullen, als sie wieder im Wagen saßen.
    Cullen schnaubte nur angewidert. »So ein Affentheater.«
    Dom Scott hatte seine dramatische Ohnmacht nicht wiederholt, aber er war leichenblass geworden und hatte sich geweigert zu glauben, dass Harry tot war.Als Kincaid ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Polizei in solchen Dingen gewöhnlich keine Lügen verbreitete, hatte er nur den Kopf geschüttelt wie ein bockiges Kind.
    »Es ist leider die Wahrheit, und es tut mir leid«, hatte Kincaid gesagt. »Und wir sind immer noch bei der Frage, wo Sie letzte Nacht waren.«

    »Ich war hier. Was sollte ich denn groß unternehmen, jetzt, wo Kristin tot ist?«
    »Sind Sie mit dem Wagen Ihrer Mutter gefahren?«
    Dom reagierte fast so entsetzt wie zuvor, als sie ihm gesagt hatten, dass Harry tot war. »Sind Sie verrückt

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