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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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befinden uns hier vor dem Georgetown Museum of Art, in dem soeben ein Empfang zu Ehren von Mr. Gary Winthrop stattfindet, der dem Museum eine Spende von fünfzig Millionen Dollar überreicht hat. Begeben wir uns hinein.«
    Das Bild wechselte zu einem weitläufigen Museumssaal, in dem sich zahlreiche Würdenträger, Vertreter der Stadt und diverse Fernsehteams um Gary Winthrop scharten. Morgan Ormond, der Direktor des Museums, überreichte ihm eine große Plakette.
    »Mr. Winthrop, im Namen unseres Museums, der vielen Menschen, die hierher kommen, sowie all unserer Förderer möchte ich mich bei Ihnen für diese überaus großzügige Spende bedanken.«
    Rundum gingen Blitzlichter los.
    »Ich hoffe«, sagte Gary Winthrop, »dass dadurch jungen amerikanischen Malern die Möglichkeit geboten wird, sich nicht nur künstlerisch auszudrücken, sondern ihre Werke auch öffentlich auszustellen, damit sie weltweit Anerkennung finden.«
    Lauter Beifall aus dem Publikum.
    »Bill Toland vom Georgetown Museum of Art«, sagte der Kommentator. »Zurück ins Studio. Dana?«
    Das rote Licht an der Kamera blinkte auf.
    »Vielen Dank, Bill. Mr. Gary Winthrop hat sich freundlicherweise bereit erklärt, zu uns zu kommen und mit uns über Sinn und Zweck seiner enormen Spende zu sprechen.«
    Die Kamera fuhr zurück, bis sie auch Gary Winthrop erfasste, der neben Dana im Studio saß.
    »Mr. Winthrop«, begann Dana, »soll diese Spende von fünfzig Millionen Dollar dazu verwendet werden, neue Bilder für das Museum anzukaufen?«
    »Nein. Sie ist in erster Linie für den Ausbau eines neuen Flügels gedacht, der vor allem jungen amerikanischen Künstlern vorbehalten sein soll, die ansonsten wenig Gelegenheit haben zu zeigen, was sie können. Darüber hinaus soll ein Teil des Geldes in Stipendien für künstlerisch begabte Jugendliche aus problematischen Innenstadtbezirken fließen. Die jungen Leute heutzutage wachsen doch ohne jedes Kunstverständnis auf. Der eine oder andere hört vielleicht mal irgendwas von französischen Impressionisten, aber mir geht es vor allem darum, dass sie sich auf ihr eigenes Erbteil besinnen, denn auch Amerika hat mit Künstlern wie Sargent, Homer und Remington einiges zu bieten. Diese Spende soll dazu verwendet werden, junge Künstler zu fördern und allen jungen Menschen die Kunst näher zu bringen.«
    »Es geht das Gerücht«, sagte Dana, »dass Sie für einen Sitz im Senat kandidieren wollen, Mr. Winthrop. Ist da etwas Wahres dran?«
    Gary Winthrop nickte. »In meiner Familie ist es schon seit langem üblich, dass man sich in den Dienst der Öffentlichkeit stellt. Wenn ich etwas zum Nutzen dieses Landes beitragen kann, werde ich alles in meiner Macht Stehende dazu tun.«
    »Vielen Dank für Ihren Besuch, Mr. Winthrop.«
    »Ich danke
Ihnen

    In der anschließenden Werbepause verabschiedete sich Gary Winthrop und verließ das Studio.
    »Wir könnten ein paar mehr von seiner Sorte im Kongress gebrauchen«, sagte Jeff Connors, der neben Dana saß.
    »Amen.«
    »Vielleicht sollten wir ihn klonen. Übrigens – was macht Kemal?«
    Dana zuckte zusammen. »Jeff – bitte erwähne Kemal und Klonen nicht in einem Atemzug. Das ertrage ich nicht.«
    »Hat sich die Sache mit der Schule heute Morgen regeln lassen?«
    »Ja, aber das war heute. Morgen ist –«
    »Wir sind wieder dran«, sagte Anastasia Mann. »Drei... zwei... eins...«
    Das rote Licht blinkte auf. Dana blickte auf den Teleprompter. »Und nun zum Sport, mit Jeff Connors.«
    Jeff wandte sich in die Kamera. »Die Washington Bullets waren heute Abend von allen guten Geistern verlassen. Juwan Howard hat ein paar Zaubertricks versucht, doch Gheorghe Muresan und Rasheed Wallace kochten ihr eigenes Süppchen, und was dabei herauskam, war bitter und schmeckte ihnen überhaupt nicht...«
    Die beiden Männer, die um zwei Uhr morgens in Gary Winthrops Stadtvilla eindrangen, nahmen sich zunächst die Bilder im Salon vor. Der eine trug eine Zorro-Maske, der andere war als Batman verkleidet. Sie gingen in aller Ruhe ans Werk, schnitten die Gemälde aus dem Rahmen und verstauten sie in einem großen Jutesack.
    »Wann kommt der Wachmann wieder vorbei?«, fragte Zorro.
    »Um vier Uhr früh«, erwiderte Batman.
    »So ein geregelter Dienstplan kommt uns doch sehr entgegen, meinst du nicht?«
    »Doch.«
    Batman nahm ein Bild von der Wand und ließ es krachend zu Boden fallen. Die beiden Männer hielten inne und lauschten. Nichts tat sich.
    »Versuch's noch mal«, sagte Zorro.

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