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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wie sie. « »Wozu braucht sie noch mehr Geld? «
    Jamie lächelte nachsichtig. Ihr ganzes Leben hatte sie auf dem Land verbracht. Für sie bedeutete Reichtum nichts weiter als warme Kleidung und genug zu essen. Aber er war auf Reisen gegangen und wußte, daß es niemals »genug« Geld und »genug« Macht gab. Viele Leute kannten das Wort »genug« gar nicht.
    »Mach dich nicht lustig über mich! « fauchte sie.
    »Ich habe gar nichts gesagt! « Protestierend hob er die Hände. In der einen hielt er immer noch den Dolch.
    »Wie du weißt, kann ich deine Gedanken lesen. Die Königin hat doch angedeutet, Perkin Maidenhall könne einen Adelstitel kaufen, für eine beträchtliche Summe. «
    »Das lehnt er ab. Wegen seines Geizes ist er in ganz England verschrien. Ich bin froh drum. Wenn’s ihm nicht aufs Geld ankäme, hätte er keinen armen Mann wie mich beauftragt, seine kostbare Tochter zu eskortieren. «
    »Sicher, du bist arm, aber du hast alle Adelstitel unseres Vaters geerbt. «
    »Ja«, stimmte er verwirrt zu. »Ich bin ein Earl, nicht wahr? «
    »Und ein Viscount, außerdem ein dreifacher Baronet. « »Hm. Glaubst du, Joby würde vor mir niederknien und meinen Ring küssen? «
    »Denk doch an den Heiratsmarkt, Jamie! Du bist ein Aristokrat und bildschön. «
    Krampfhaft schluckte er. »Das klingt ja so, als wäre ich eine Gans, die fürs Weihnachtsessen versteigert wird. Seht doch, Ladies, da steht Lord Gänserich! Schaut Euch sein prächtiges Gefieder an! Wie wundervoll er auf Eurer festlichen Tafel aussehen würde… «
    Berengaria preßte die Lippen zusammen, dann fragte sie: »Was haben wir denn außer dir? Welcher reiche Mann würde mich heiraten, eine Blinde ohne Mitgift? Und Joby? Sie bekommt auch keine Mitgift, wird wohl kaum zu einer atemberaubenden Schönheit heranwachsen, und ihre Manieren lassen zu wünschen übrig. «
    »Wie nett du über deine Schwester redest… «, hänselte er sie.
    »Sei nicht albern! «
    »Oh, verzeih mir! « erwiderte er unwillig. »Wann immer ich in den Spiegel schaue, sehe ich nur mich - nicht diesen Apoll, für den meine Schwestern mich halten. « Er holte tief Luft und bezwang seinen Ärger. »Glaubst du, an das alles hätte ich nie gedacht? Ich hab’s zwar etwas anders betrachtet als du, aber ich weiß, daß ich viele Probleme lösen würde, wenn ich eine reiche Frau heirate. Das war auch mein erster Gedanke, der dieser Erbin galt. « Nun zeigte ihr Gesicht jenes gewisse Lächeln, das er nur zu gut kannte. »Was hast du gemeinsam mit deiner dreisten Schwester ausgeheckt? « Obwohl die beiden Mädchen einander kein bißchen glichen, hielten sie zusammen wie Pech und Schwefel. »Berengaria! « rief er in strengem Ton. »Was ihr auch geplant habt - mit mir dürft ihr nicht rechnen. Ich will meinen Auftrag erfüllen, auf ehrliche Weise, und sobald ich die junge Dame ihrem Bräutigam übergebe, wird man mich gut bezahlen. Mehr gibt es nicht dazu zu sagen, und ich verbiete dir und diesem unmöglichen Balg… « Stöhnend verstummte Jamie. Er konnte in den Krieg ziehen, Männer aufs Schlachtfeld führen, Verträge zwischen den Ländern aushandeln. Aber nur der Himmel vermochte ihm zu helfen, wenn er seinen beiden Schwestern ausgeliefert war.
    »Damit will ich nichts zu tun haben, verstanden? « stieß er hervor. »Hör auf, so niederträchtig zu lächeln, Berengaria! «

2
    »Wenn sie sich in dich verliebt, wird Perkin Maidenhall ihr sicher erlauben, dich zu heiraten. Sie ist sein einziges Kind, wird sein ganzes Vermögen erben, und natürlich erfüllt er alle ihre Wünsche. « Sogar in Jamies Ohren klangen Jobys Worte überzeugend. Dazu wollte er einiges sagen, doch das konnte er nicht, weil mehrere Nadeln in seinem Mund steckten. Schon den ganzen Vormittag und den halben Nachmittag stand er im Unterhemd da, auf bloßen Füßen, während das Mädchen den Dorfschneider und sechs Näherinnen herumkommandierte. Mit vereinten Kräften wollten sie eine Garderobe anfertigen, die das Herz der Erbin gewinnen würde.
    Letzte Nacht hatte er ein halbes Oxthoft miserablen Wein getrunken und den ungeheuerlichen Erklärungen seiner Schwestern gelauscht. So gräßlich der Plan auch war - was sie innerhalb dieser kurzen Zeit geleistet hatten, beeindruckte ihn.
    Nebenbei erfuhr er von weiteren Schandtaten seines Bruders (oder Halbbruders, wie er ihn lieber nannte). Edward hatte die Montgomery-Ländereien an Männer verkauft, die charakterlich großartig zu ihm paßten.
    »Diese stinkenden,

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