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Wen liebst du, wenn ich tot bin?

Wen liebst du, wenn ich tot bin?

Titel: Wen liebst du, wenn ich tot bin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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machte Anstalten wegzugehen, während Sam zusammengekrümmt nach Luft schnappte.
    »Ich hab’s dir gesagt. Du gehst nirgendwohin«, stieß Sam hervor. Er warf sich auf Trick, allerdings ohne dabei auf seine Deckung zu achten, sodass Trick, der sich blitzschnell umdrehte, ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen konnte. Es knackte entsetzlich und Tricks Knöchel waren nass und glitschig vom Blut.
    »Scheißkerl!«, rief Punky.
    Sam fuhr sich mit der Hand über die Nase und schnippte mit den Fingerspitzen das Blut weg. Trick wischte sich die Knöchel an seiner Weste ab; in der Mitte blieb ein roter Fleck zurück. Er hob schützend die Fäuste vor sein Gesicht.
    »Ich hasse nichts mehr als einen unfairen Kampf«, sagte Punky.
    »Er hat ein gutes Training gehabt«, stellte Dean fest.
    »Sehr schlau von ihm, dass er davon nichts gesagt hat«, zwitscherte Leanne. Sie widerte mich am allermeisten an.
    Punky und Dean stellten sich rechts und links von Sam auf. Ich dachte an Punkys Teppichmesser, an die schräge Klinge, und versuchte, mich dazwischenzudrängen. Leanne hielt mich zurück. Ich hörte sie kichern, als sie meine Arme festhielt wie in einer Zwangsjacke. Sie war so kräftig, aber sie lachte wie ein Kind. Es war schrecklich.
    Ich wusste nicht genau, sollte ich mich um Sam oder um Trick kümmern, denn immerhin war Sam verletzt. Ich wollte einfach nur, dass sie aufhörten.
    Sobald ich eine Bewegung machte, hielt Leanne mich umso fester. Nach einer Weile ließ sie meine Arme los, stellte sich vor mich hin und versperrte mir den Weg wie ein zu allem entschlossener Verteidiger im Handball.
    Sie war unglaublich groß und schnell, und ich sah nur undeutlich, was passierte.
    Trick verpasste Punky einen Kinnhaken und schubste gleichzeitig Sam aus dem Weg. Dean warf sich gegen Tricks Hüfte und rempelte ihn an wie ein Football-Spieler. Punky und Dean hielten Trick an den Armen fest, während Sam ihm gegen die Brust trat. Die Metallstollen an seinen Schuhen blitzten im Mondlicht.
    Ich versuchte, mich an Leanne vorbeizudrängen, und fiel hin. Als ich mich wieder aufrappelte, trat sie nach mir, ihre silbernen Schläppchen trafen mich an der Schläfe. Einen Moment lang hielt ich mir den Kopf. Als ich wieder aufsah, war Sam zur Seite getreten und rang nach Atem. Wo um alles in der Welt war sein Inhalator? Er beugte sich vor, um besser Luft zu bekommen, und ich war so erleichtert darüber, dass er nicht mehr kämpfte, dass ich jetzt Trick anfeuerte.
    Er war der beste Kämpfer im weiten Umkreis, aber Dean und Punky hielten zusammen. Ich konnte kaum hinsehen.
    Punky trat ihm in den Rücken, währenddessen verpasste ihm Dean einen Kopfstoß und zog ihn an den Ohren. Tricks Gesicht war auf der einen Seite angeschwollen, Blut lief aus einer schlimm aussehenden Platzwunde seitlich am Kopf. Es war kaum zu glauben, dass er sich immer noch auf den Beinen halten konnte. Er beugte sich vor, und ich dachte, diesmal geht er zu Boden, aber er kniete sich nur einen Moment lang auf die Erde, um sein Gleichgewicht wiederzufinden.
    Er beobachtete die beiden mit großen Augen, in denen man fast nur noch das Weiße sah; die eine Hand hielt er schützend vors Gesicht, mit der anderen tastete er den Boden ab. Sein Gesichtsausdruck erinnerte mich an etwas, doch ich wusste nicht, woran, und dann sah ich plötzlich, wie er einen Ziegelstein umklammerte.
    Sam wollte sich wieder in den Kampf einmischen, als im selben Moment Trick aufsprang. Da er Dean abgeschüttelt hatte, konnte er den Arm frei bewegen. Die Hand, in der er den Ziegelstein hielt, sauste nach unten. Man hörte ein lautes Knacken, dann kippte Sam um.
    Ich lief zu ihm, und diesmal versperrte mir Leanne nicht den Weg, denn plötzlich standen wir auf derselben Seite. Sie kniete sich neben Sams Kopf, rief seinen Namen, aber er war bewusstlos.
    Punky und Dean streckten die Hände von sich wie Fußballspieler, die anzeigen wollten, dass sie kein Foul begangen hatten. Trick presste die Hand auf sein blutiges Ohr. Er starrte uns an, mit wildem Blick und aschfahlem Gesicht. Er schwankte leicht. Zwischen seinen Fingern klebte Blut. Auch seine Weste war vorne verschmiert. Um seine Taille herum waren rote Handabdrücke zu sehen.
    »Du hast ihn umgebracht«, sagte Punky. Er ging auf Sam zu, aber ich ließ ihn nicht heran.
    »Man darf ihn nicht bewegen«, sagte Leanne.
    »Was hast du getan?«, fragte ich Trick immer wieder, und dann rief Leanne, ich solle zum Teufel noch mal den Mund halten. Erst da bemerkte

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