Wen liebst du wirklich?
und war sich plötzlich ganz sicher, dass er hier Wurzeln schlagen wollte. Nicht nur für zwei Jahre, sondern für den Rest seines Lebens. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Seine Entscheidung erfüllte ihn mit einer inneren Ruhe, wie er sie noch nie zuvor in seinem Leben gespürt hatte.
"Du siehst glücklich aus", hörte er plötzlich Laura leise sagen.
Er blickte auf. Ihre Augen strahlten. "Ich bin es auch", gestand er, ohne ihr jedoch den Grund dafür zu nennen. Er musste seine Gefühle in den Griff bekommen, um Laura in seine Pläne einschließen zu können.
"Und ich bin auch glücklich. Ich war bei Tom Walker, und wir haben über meine Mutter gesprochen. Es ist so wundervoll, sie auf diese Weise ein wenig kennen zu lernen, Cassian!"
"Ich freue mich für dich." Er berührte sacht ihren Arm.
Und plötzlich schmiegte sie sich an ihn, und das Haus, der Garten und sein Leben waren wieder vollständig. Cassian ließ die Lippen zart über ihre Stirn gleiten, während in seinem Herzen Angst und Erregung miteinander stritten. Laura ließ die Finger in sein Haar gleiten und blickte lachend zu ihm auf. Wie bezaubert, beugte er sich herab und küsste ihren schönen Mund. Noch einmal hielt er mit klopfendem Herzen inne, aber es gab kein Zurück mehr. Sein Verlangen war zu stark.
"Ich will dich", flüsterte er.
Laura befreite sich aus seiner Umarmung, schenkte ihm ein betörendes Lächeln und ging zur Tür. Der Blick, den sie ihm über die Schulter zuwarf, forderte ihn auf, ihr zu folgen.
Und Cassian tat es, völlig verrückt nach diesem Lächeln, diesen blauen Augen, diesem hinreißenden Körper. Dabei hoffte er, dass es sich tatsächlich nur um reine Lust handelte.
Er liebte sie zärtlich und ohne jegliche Hast. Ihr leises Seufzen und Stöhnen ermunterte ihn, in seinem erregenden Liebesspiel fortzufahren, bis Laura ihn anflehte, zu ihr zu kommen. Und sie gelangten fast gleichzeitig zu einem Höhepunkt, der Cassian völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Nichts konnte so gut sein. Es musste ein Traum sein. Zwei Menschen konnten nicht derart miteinander harmonieren, sich eine so unbeschreibliche Lust bereiten.
Er hielt sie fest in den Armen, starr vor Freude … und vor Angst. Diese Sache entglitt seiner Kontrolle. Kein Mensch sollte sich einem anderen derart eng verbunden fühlen. Er hatte das Gefühl, sein Leben würde geradezu von Laura abhängen. Panik schnürte ihm die Kehle zu. Sein Herz pochte wie wild. Und endlich gelang es ihm, sich zu lösen.
Schweigend gingen sie einige Zeit später die Treppe hinunter, und Cassian fragte sich, ob Laura wohl auch über ihre gemeinsame Beziehung nachdachte.
Er musste unbedingt seine Position deutlich machen, das verlangte die Fairness. "Laura", begann er, als sie sich in der Küche ans Brotbacken machte, "ich muss mit dir reden und einige Dinge klarstellen …"
"Einige Dinge?" Sie sah ihn argwöhnisch an.
Er wich ihrem Blick aus und sah zum Fenster hinaus. "Ich glaube, in den vergangenen Tagen habe ich eine wahre Achterbahn der Gefühle durchlebt. Es ist alles so … schnell passiert, dass ich kaum noch weiß, wo mir der Kopf steht …"
"Ich weiß, mir geht es ähnlich", bekräftigte Laura, während sie den Teig knetete. "Es ist wundervoll, aber es macht einem auch Angst."
"Wir sollten … die Sache etwas langsamer angehen." Fast hätte er gelächelt. War das wirklich er, Cassian Baldwin, der zur Vorsicht und Vernunft mahnte, anstatt seinem Gefühl zu folgen?
"Wenn du es möchtest", erwiderte sie ruhig.
Er atmete erleichtert auf. Sie würde ihn nicht festbinden und keine weitere Verpflichtung von ihm verlangen. Er drehte sich zu ihr um und beobachtete, wie sie mit geübter Hand den Teig knetete. Und dabei lächelte sie ihn aufmunternd an. Dieses bezaubernde Lächeln, das ihm einen Stich ins Herz versetzte. "Ich bin froh, dass du so denkst", meinte er heiser.
"Ich frage mich, wo Adam und Jai stecken?" Sie spähte zum Fenster hinaus und lachte. "Die beiden sind schon richtig gute Freunde geworden, nicht wahr? Ich fürchte allerdings, dass ich ziemlich viel Wäsche haben werde, wenn sie zurückkommen."
Ihm war klar, was sie andeuten wollte. Aber dass ihre Söhne sich gut verstanden, bedeutete nicht, dass sie alle auch zusammenleben mussten. "Laura, ich möchte nicht verlieren, was wir beide, du und ich, haben …"
"Ich auch nicht", erwiderte sie sanft.
"Du weißt, dass ich kein Mann bin, der Verpflichtungen eingehen möchte", fuhr er beschwörend fort.
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