Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe
seiner Freizeit gerne gärtnert?“
Chris sah ihn an, beugte sich vor und umarmte ihn. „Oh, Jonas“, seufzte sie, „du willst mir helfen? Meinst du, es könnte zwischen uns wieder so wie früher sein?“ Jonas nahm sie bei den Schultern und schob sie ein Stück weg.
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. Sie machte ein enttäuschtes Gesicht. „Es wird noch viel schöner sein“, sagte Jonas. „Du bist heute schöner denn je.“
Chris strahlte, dann zog sie skeptisch die Nase kraus. „Ich bekomme ein Doppelkinn.“
„Es wird das schönste Doppelkinn der ganzen Eifel sein.“ Chris lachte und sagte: „Ach, du mit deiner riesengroßen Nase! Glaubst du denn, daß du stark genug bist, mit einer Frau zu leben, die das zweite Gesicht hat?“ Jonas grinste. „Wenn du weiter zunimmst, werde ich irgendwann vielleicht nicht mehr stark genug sein, um dich hochzuheben, aber ich werde mich nie vor deiner Liebe fürchten.“
Sie knuffte ihn kichernd in die Seite. Dann standen sie auf und nahmen den Weg, der hinab zum alten Forsthaus führte. Über ihren Köpfen kreisten Hubschrauber. Jonas ahnte, daß seine Kollegen Gablenz‘ Leiche entdecken und vergeblich nach den Wölfen suchen würden, aber das war ihm alles im Moment völlig gleichgültig. Er hatte seine Hexe wiedergefunden. Während er mit Chris durch den Wald ging, beäugten wie früher Eichhörnchen, Häher und Rehe neugierig und ohne Scheu die erstaunliche Frau an seiner Seite. Und der Glanz der Morgensonne schien ihm über dem Land zu liegen wie eine zarte Hoffnung.
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