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Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Titel: Wendland & Adrian 02 - Die Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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stammelte sie.
    »Ich habe es gesehen.«
    »Ermekeil hat Chris entführt. Er ist mit ihr zum Dom gefahren.«
    Roland brachte Heike nach oben. Selbst er schien kein Vertrauen mehr in die Stabilität der Villa zu haben und eilte mit Heike in den Park. Ein bärtiger Mann wartete dort, der sich als Susannes Kollege vorstellte. Roland eilte noch einmal ins Haus.
    »Wo ist Susanne?«, fragte Heike.
    »Sie versucht mit dem Polizeiwagen nach Bischofsweiler durchzukommen, um die Sprengung des Gewölbes vielleicht noch in letzter Minute zu verhindern.«
    Als Roland wieder zu ihnen kam, trug er den Rutenstab der Vandenbergs bei sich. »Ich gehe jetzt zum Dom«, sagte er, »und versuche Chris zu helfen. Vielleicht kann der Stab mir dabei nützlich sein.«
    »Ich komme mit!«, sagte Heike. Roland schaute sie erstaunt an. »Das wäre viel zu gefährlich. Die Polizei wird dich aus der Stadt bringen, wo du in Sicherheit bist, bis alles vorbei ist.«
    Heike spürte eine tiefe Entschlossenheit und einen Mut, den sie bei sich nie vermutet hätte. »Ich will dir helfen. Und ich will nicht beschützt und behütet werden. Und außerdem ist Chris meine Freundin!«
    Also zwängte Heike sich hinter Roland und Tönsdorf auf die enge Notsitzbank des Porsche und sie rasten über Bürgersteige und gegen Einbahnstraßen zum Dom, während die Ausfallstraßen mit den Autos derjenigen Kölner verstopft waren, die in Panik aus der Innenstadt zu fliehen versuchten. Der Anblick, den der Himmel bot, jagte Heike einen Schauder über den Rücken. Die schwarzen Wolken bildet en eine Art Kegel über der Stadt, dessen tiefster Punkt sich genau über dem Dom befand. Die Spitzen der Domtürme waren bereits in der finsteren Wolkenmasse verschwunden, so dass es aussah, als seien am Dom Himmel und Erde miteinander verwachsen. Dann sah Heike ein kleines Flämmchen an der Spitze der Autoantenne, und weitere kleine Irrlichter oben an den Fahnenmasten vor dem Regency-Hotel, an dem sie gerade vorbeirauschten. »Was ist das?«, rief sie erschrocken.
    »Elmsfeuer«, sagte Roland. »Normalerweise treten die nur bei Schiffen im Sturm auf oder manchmal, wenn Flugzeuge durch Gewitterfronten fliegen. Die Luft muss enorm statisch aufgeladen sein. Ich kann mir das gar nicht erklären ... «
    »O Gott«, stöhnte Tönsdorf. »Hoffentlich schafft es Susanne noch!«
    Als Susanne sah, dass auch die Luxemburger Straße hoffnungslos verstopft war, wusste sie, dass es keinen Sinn hatte. Da nützte auch das Blaulicht nichts. Dennoch startete sie einen letzten Versuch. Sie scherte aus der Kolonne aus und fuhr über den Bürgersteig nach rechts in die Fußgängerpassage eines Einkaufszentrums, nahm einige Mülleimer und Fahrradständer mit und gelangte zu einer schmalen Einbahnstraße, die sie entgegen der Fahrtrichtung benutzte. Vielleicht schaffte sie es doch noch zur Autobahn.
    Die Leute hatten allen Grund aus der Stadt zu fliehen, das ließ sich nicht leugnen. Entlang der Leylinien und an den Knotenpunkten des Netzes entstanden immer heftigere Vibrationen und Erschütterungen. Susanne sah ein altes Fachwerkhaus in sich zusammenstürzen, als sei es aus Streichhölzern, sie sah einen Kirchturm wild hin und her schwanken. Besonders schlimm waren die Gasleitungen, die über Leylinien verliefen oder sie kreuzten. Dort kam es zu Explosionen und Bränden. Und es gab sonderbare statische Störungen, die den Funkverkehr lahm legten, was für Feuerwehr und Rettungsdienste eine zusätzliche Katastrophe darstellte. Das Funkgerät im Wagen hatte sie längst abgeschaltet, da es einfach unmöglich war, zum Präsidium durchzudringen. Susanne brauste mit fast siebzig Stundenkilometern gegen die Einbahnstraße, als der Wagen plötzlich heftig durchgeschüttelt wurde. Vor ihr barst ein Hydrant, und eine Wasserfontäne spritzte meterhoch in die Luft. Susanne verriss das Steuer und verlor die Kontrolle über den Wagen. Das Schaufenster eines Supermarktes kam rasend schnell näher. Trotz Vollbremsung durchbrach der Wagen die Scheibe, der Airbag sprang Susanne knallend ins Gesicht, und sie musste aus einem Berg von umgestürzten Lebensmittelregalen herausklettern, immerhin bis auf ein paar Schrammen unverletzt. Dann ließ eine gewaltige Detonation den Boden erzittern. Susanne rannte nach draußen. Ein Stück die Straße hinunter war offenbar eine Gasleitung explodiert, und ein Haus stand in Flammen. Sie hörte verzweifelte Schreie und lief hin, um zu helfen.
    Tönsdorfs Dienstausweis und Rolands weithin

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