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Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Titel: Wendland & Adrian 02 - Die Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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Vandenberg aus dem Schneider. Herkenrath hat es mir selbst erzählt - und dabei gegrinst, als hätte er gerade seine Sekretärin gevögelt.«
    Susanne schüttelte den Kopf. »Das ist unfassbar! Schmickler, der zuständige Einsturzfachmann, hat doch eine Gasexplosion als Ursache ausgeschlossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einen Bericht unterschreibt, in dem ... «
    »Keine Ahnung, wer den Bericht unterschrieben hat. Jedenfalls hat Herkenrath heute die Einstellung der Ermittlungen angeordnet. Die Anzeige dieser ... « »Maggie Bertram!« Susanne dachte voller Unbehagen an die bandagierte junge Frau, sah ihre ängstlich geweiteten Augen vor sich.
    »... wird nicht weiterverfolgt. Unter Umständen hat diese Frau Bertram sogar noch mit haftungsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen, falls ihr eine Mitverantwortung für den schlechten Zustand der Gasheizung nachgewiesen wird.«
    Als er Susannes Gesichtsausdruck sah, nahm er wieder die Brille ab und fügte hinzu: »Mir scheint, Ihre Ferien werden zum Aktivurlaub.«

Sieben
     
    I n einem solchen Wagen war Chris noch nie mitgefahren. Sie traute sich gar nicht richtig sich frei im Sitz zu bewegen, der mit edlem, schwarzem Leder gepolstert war. Die Fensterheber, die Verstellung der Sitze - alles wurde elektrisch betätigt. Auf der breiten Konsole zwischen den Sitzen gab es eine Vielzahl von Knöpfen.
    Chris trauerte dem Landrover des Eifelwildparks nach. Besonders ökologisch war sein qualmender Dieselmotor nicht gewesen, aber sie hatte das urige, kantige, unkomfortable Gefährt gemocht. Umgeben von dem vielen Luxus hier fühlte sie sich unbehaglich und fragte sich, was dieser Wagen wohl gekostet haben mochte. Bestimmt unvernünftig viel.
    »Warst du immer schon reich?«, fragte sie.
    Heike schüttelte den Kopf. »Mein Vater war ein einfacher Arbeiter. Der konnte sich immer nur alte, verrostete Karren leisten.«
    »Dann gehört alles deinem Mann?«
    »Ja. Mein einziges Kapital waren mein Gesicht und mein Körper. Ich hab dir ja erzählt, dass ich als Model gearbeitet habe. Dabei bin ich Roland begegnet, und er hat sich sofort in mich verliebt.«
    Heike strahlte etwas sehr Unschuldiges aus. Chris konnte sich bei ihr nicht vorstellen, dass sie kühl und berechnend handeln würde. »Und du dich auch in ihn?«, fragte Chris.
    »Ich ... na ja. Damals ging alles sehr schnell. Es war sehr verwirrend. Plötzlich war ich in einer Welt, in der die Leute teure Autos fuhren. Und die Uhren, die sie trugen, kosteten mehr, als mein Vater je für ein Auto ausgeben konnte. Alles war wie ein Traum. Ich glaube, von meinen Eltern hatte ich ziemliche Vorurteile gegen reiche Leute eingeimpft bekommen. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass es keine Frage des Bankkontos ist, ob jemand ein guter oder ein schlechter Mensch ist.« Sie lächelte unsicher. »Ich meine, es gibt unter den Armen genauso viele Ärsche wie unter den Reichen.«
    Chris lachte. »Du glaubst also nicht, dass Geld den Charakter verdirbt?«
    Heike nahm eine Hand vom Lenkrad und strich sich damit durchs Haar. »Ich hoffe, es hat meinen nicht verdorben. Und Roland liebe ich wirklich sehr. Ich fühle mich bei ihm geborgen.«
    Als Chris das hörte, wanderten ihre Gedanken unwillkürlich zu Jonas. Um sich abzulenken, sagte sie: »Meine Mutter hatte nie ein Auto. Dazu fehlte uns immer das Geld.«
    »Und dein Vater?«
    Chris zuckte die Achseln. Das war ein blinder Fleck in ihrem Leben. »Den hab ich nie kennen gelernt.«
    »Oh. Du bist ohne Vater aufgewachsen. Na ja, bei mir war es so, dass ich manchmal gedacht habe: Besser gar keinen Vater als diesen Vater.«
    »Auweia. Und wie kommst du heute mit ihm klar?«
    »Ich brauche nicht mehr mit ihm klarzukommen«, sagte Heike. »Ist vor zwei Jahre gestorben. Seine Leber wollte nicht mehr, wegen der ewigen Trinkerei.«
    »Scheiße. Na, da hatten wir's ja beide als Kinder nicht so leicht. Meine Mutter war in Buchfeld eine ziemliche Außenseiterin ... «
    »Das ist der kleine Ort beim Wildpark, nicht wahr?«, warf Heike ein.
    »Ja, da bin ich geboren und aufgewachsen.« Chris drehte nachdenklich an ihrem Zöpfchen. Der Volvo rauschte auf der Überholspur der AI an einer Lkw- Kolonne vorbei, sodass immer neue riesige Räder in Chris' Blickfeld glitten. »Meine Mutter hatte im Ort einen schlechten Ruf, dieses Außenseiter-Stigma sozusagen. Wir haben in einem alten, baufälligen Haus draußen am Wald gewohnt und bekamen nur selten Besuch. Die Leute haben ihr alle möglichen Affären

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