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Wendland & Adrian 03 - Nachtauge

Wendland & Adrian 03 - Nachtauge

Titel: Wendland & Adrian 03 - Nachtauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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bedächtig den Kopf. »Ist etwas plump eingefädelt, scheint mir. Könnte aber funktionieren ...«
    »Und wie findest du Antweiler als Lebensabschnittsbegleiter für Susanne? Sie braucht wirklich dringend einen Netten zum Knuddeln, sonst wird sie mir noch depressiv!«
    Jonas nickte anerkennend. »Das ist ein toller Typ. Hab ihn ja noch kurz kennen gelernt, ehe ich von der Kölner Mordkommission wegging. Und Susanne hat nun wirklich einen verdient, der’s wert ist.« Er dachte einen Moment nach, dann fügte er hinzu: »Außerdem hat Antweiler noch einen wesentlichen Vorzug: Mit ihm lässt es sich bestimmt vortrefflich philosophieren. Wenn Susanne ihn dann an den Wochenenden mitbringt, kann ich mit ihm angeln gehen.«
    Mit Jonas’ Wohlwollen war also zu rechnen. Chris widmete sich zufrieden ihrer Schokolade. Manche Leute waren in der Lage, nur ein paar Stücke zu essen und die angebrochene Tafel dann wieder wegzulegen. Solcherlei Enthaltsamkeit fand Chris etwas mühsam. Als sie das letzte Nirwana-Stück in den Mund geschoben hatte, knüllte sie die leere Packung zusammen und stopfte sie in den Rucksack. Sie trank etwas Saft und aß dann zum Nachtisch eine Mispel.
    Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Chris beschäftigte etwas. Schließlich schob sie die Unterlippe vor, zögerte einen Moment und fragte: »Du, Jonas?«
    »Ja?«
    »Findest du mich eigentlich fett ... ich meine – extrem fett?«
    Er drehte den Kopf und zeigte ihr sein Schalkgesicht, das sie besonders gern mochte. »Was passiert, wenn ich Ja sage?«
    »Dann schmeiß ich dich vom Hochsitz!«
    »Also antworte ich wohl lieber mit dem berühmten Zitat, das Asterix immer benutzt« – Jonas war bekennender Asterix-Fan und hatte sämtliche Hefte im Bücherschrank stehen –, »wenn Obelix ihm diese Frage stellt: Aber nein, du bist nur ein klein wenig untersetzt.«
    Chris seufzte erleichtert. »Ein klein wenig untersetzt? Damit kann ich leben. Außerdem mag ich Obelix. Er isst genauso gern Wildschwein wie ich.«
    »Nein, im Ernst: Für mich bist du die schönste Frau der Welt.«
    »Ach, das sagst du doch nur, um mir eine Freude zu machen. Es gibt viel schönere Frauen als mich – und vor allem schlankere.«
    Anstelle einer Antwort küsste Jonas sie auf jene Stelle neben dem Ohr, wo sie’s besonders gern hatte, weil es da immer so schön sinnlich kitzelte, und dann auch noch auf andere Stellen.
    »Hey!«, kicherte sie. »Nicht hier oben! Wir werden hinunterkullern und uns sämtliche Knochen brechen.«
    »Quatsch! Dieser Hochsitz ist sicher und hat ein hohes Geländer. Ich muss es wissen, schließlich habe ich ihn selbst gebaut.« Nach einem weiteren Kuss fügte er hinzu: »Außerdem sind Liebende unverwundbar.«
    Danach war jedes weitere Wort überflüssig. Es wurde sehr schön für die beiden, dort oben zwischen Himmel und Erde. Der Tag war gut.

DANKSAGUNG
    Ich danke meinen Eltern und meinen Freunden für liebevolle Ermutigung, geduldiges Zuhören und manchen guten Rat.
    Ich danke meiner Lektorin Eva Riekert, die trotz höchst knapper Zeit eine ausgezeichnete Arbeit leistete. (Es ist ein Kreuz mit des Autors Unpünktlichkeit, aber er gelobt hiermit Besserung!) Ich danke dem Team des Weitbrecht Verlages.
    Und ich danke jener überaus erstaunlichen Kraft, die Menschen, Jaguare und Wildschweine wachsen lässt. Ihr für mich schönster indianischer Name lautet: Das Große Geheimnis.
    Linz am Rhein, 6. Mai-21. Juni 2001

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