Weniger arbeiten, mehr leben
Wartung und Reparatur Ihres Wagens zu klären – vor allem, wie und womit Sie all dies bezahlen werden.
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Die neue Arbeitswelt und Ihr bester Einsatz
Was immer Sie inhaltlich in Zukunft auch tun, Ihr zukünftiges Ziel ist eine Konzentration auf das Wesentliche – nicht nur was die Quantität, die reine Menge Ihres Arbeitspensums betrifft, sondern vor allem auch hinsichtlich der Qualität. Sie müssen die Dinge, die Sie tun, auch besonders gut tun, und alles andere beiseite lassen.
So simpel diese Grundregel auch scheinen mag, so häufig wird sie leider auch missachtet, vor allem bei der kleinsten ökonomischen Einheit selbst – dem Menschen. Vergleichen Sie sich persönlich mit einem Unternehmen. Gerade in Krisenzeiten entscheidet mitunter ein einziger Faktor über Erfolg oder Misserfolg: Die Konzentration auf das, was dieses Unternehmen besonders gut kann, was es besser kann als andere Unternehmen, kurz: die Konzentration auf die Kernkompetenzen. Produkte, die andere Unternehmen besser oder billiger produzieren können, sollte man diesen Unternehmen überlassen. Beispiel: Ein Autohersteller läßt die Bewirtung der Kantine durch einen externen Dienstleister erbringen. Warum? Ganz einfach: Jobs werden ausgelagert, der »Kopf« bleibt frei für die wirklich wichtigen Dinge. Und: Aus fixen Kosten werden variable Kosten, denn ein Zulieferer, ein freier Mitarbeiter oder Berater arbeitet im Gegensatz zu einem festangestellten Mitarbeiter bedarfsabhängig.
Dies ist einer der »Mega-Trends« der Arbeitswelt von morgen. Unternehmen geben in Zukunft nicht nur die Bewirtung der Kantine nach außen, sondern zunehmend anspruchsvollere Tätigkeiten. Nicht nur |119| einzelne Berater, sondern vermehrt auch ganze Teams von Spezialisten arbeiten den Firmen zu, sei es in Forschung, Produktion oder Vermarktung. Sie können diesen Trend bedauern oder begrüßen, Tatsache ist: Es gibt ihn. Sie müssen ihn akzeptieren – und gestalten. Nebenbei gesagt, macht diese Entwicklung Downshifting für viele Menschen überhaupt erst möglich, denn sie hat zur Folge, dass hochwertige Arbeitsplätze ausgelagert und Arbeitszeit flexibel gestaltet wird.
So viel zum Verhalten moderner Unternehmen. Was heißt das nun für Sie persönlich? Ganz einfach: Wenn es ums Geldverdienen geht, sollten Sie in Ihrem zukünftigen Job nur noch das tun, was unmittelbar zu Ihrer Kernkompetenz gehört. Alles andere gehört in die Hände anderer Menschen. »Mach ich längst!« denken Sie jetzt vielleicht. Irrtum. Ein kleiner Test hilft weiter: Stellen Sie sich einen normalen, durchschnittlichen Arbeitstag vor. Ihnen fällt keiner ein? Alle Ihre Arbeitstage sind zu unnormal, zu undurchschnittlich? Dann nehmen Sie eben den gestrigen.
Angenommen, Sie sind im Hauptberuf Unternehmensberater. Wie viel Zeit haben Sie gestern oder am letzten Donnerstag tatsächlich damit verbracht, das zu tun, was Ihre Kernkompetenz ausmacht, nämlich Unternehmen beraten? Gegenfrage: Wie viele Stunden verbrachten Sie in unproduktiven Meetings? Im Stau? Mit der Vor- und Nachbereitung von unproduktiven Meetings? Damit, sich über den Chef/die Kollegen/ andere Angestellte zu ärgern? Mit dem Lesen und der Beantwortung überflüssiger E-Mails? Eben. Ziel des Downshiftings ist es auch, diese Störfaktoren so weit als möglich zu beseitigen.
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Arbeiten Sie Ihre Kernkompetenzen heraus
Bevor Sie nun darangehen, sich auf die Suche nach neuen, unentdeckten Qualifikationen und Talenten zu machen, geht es an die Bestandssicherung. Genau wie Sie im vierten Kapitel Ihre Finanzen einer Ist-Analyse unterzogen haben, müssen Sie jetzt bestimmen, was Sie gegenwärtig besonders gut machen – und womit Sie sich in Zukunft (und sei es auch nur für eine gewisse Übergangsfrist) finanzieren.
Die Sache ist einfach: Wer etwas kann, was andere nicht können, ist für |120| Unternehmen besonders wertvoll – lassen Sie sich in dieser Hinsicht nichts vormachen. Es sind meist die Generalisten in den Unternehmen, die zuerst gehen müssen. Wenn Sie dagegen ein Spezialist sind, ohne den der Betrieb zusammenbricht, haben Sie beste Karten, sei es als Festangestellter oder auch als externer Berater. Trennen Sie sich deshalb auch in beruflicher Hinsicht von allem, worauf Sie verzichten können, das Ihnen überflüssig erscheint und das Sie an der Ausübung Ihrer beruflichen Kernkompetenz hindert. Bei den meisten Menschen dürfte dies einfacher sein, als zunächst
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