Weniger arbeiten, mehr leben
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Ihr neuer Job: Vielfalt garantiert
Vielleicht haben Sie schon jetzt eine konkrete Vorstellung davon, wie die Arbeit aussehen soll, mit der Sie in Zukunft Geld verdienen möchten; eventuell ist es Ihr derzeitiger Job in reduzierter Form, möglicherweise auch etwas völlig anderes. Um diesen Punkt exakter zu definieren, finden Sie in einem späteren Abschnitt dieses Kapitels weitere Fragen und Tests zum Thema. Bevor Sie allerdings darangehen, sich über Ihren zukünftigen Beruf Gedanken zu machen, sollten Sie eine hinreichend klare Vorstellung von der »Verpackung« haben. Dabei geht es nicht darum, was Sie tun, sondern wie und wo Sie es tun. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten – mit teilweise fließenden Grenzen, wie Sie feststellen werden. Hier eine Aufstellung über das, was Sie erwarten könnte.
Flexible Arbeitszeitvereinbarungen:
Die wohl einfachste, bekannteste und am weitesten verbreitete Form von reduzierter beziehungsweise individuellen Bedürfnissen angepasster Arbeit. Falls Ihr Ziel kein völlig neuer Job, sondern einfach mehr Kontrolle darüber ist, wann und wie Sie arbeiten, könnte mehr Flexibilität in Ihren Arbeitszeiten ein ideales Mittel sein. Viele Arbeitgeber bieten solche Lösungen bereits, um gute Leute zu halten; vor allem Mitarbeiter, die ihren Beruf besser mit anderen Lebensaspekten vereinbaren möchten. Die Möglichkeiten zur individuellen Ausgestaltung sind absolut vielfältig; sei es, indem Sie Ihre Arbeitszeit ganz einfach verringern, sei es, indem Sie Telework vereinbaren. Wie Sie Ihren Chef, Ihr Unternehmen von den Vorteilen solcher Regelung überzeugen können, falls es sie nicht schon gibt, erfahren Sie nachfolgend in Kapitel 8.
Teilzeit bzw. Job-Sharing:
Seit dem 1. Januar 2001 ist das so genannte »Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge« in Kraft, das |123| den gesetzlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit begründet. Das bedeutet konkret, dass jeder Arbeitnehmer seine volle Arbeitszeit in eine Teilzeitbeschäftigung umwandeln kann. Die Bilanz auf dem Arbeitsmarkt fällt durchweg positiv aus: Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten hat erheblich zugenommen, zahlreiche Arbeitnehmer konnten ihre Arbeitszeit verringern, was auch zu Neueinstellungen geführt hat, und unter dem Strich können die Unternehmen auf motiviertere Angestellte zählen. Denn gerade Teilzeit ist in vielen Fällen eine ideale Möglichkeit, die Belastung durch den Job deutlich herunterzufahren, wenn Sie einen gewissen Einschnitt in Ihrem Einkommen verkraften können. Eine Abwandlung des klassischen Teilzeit-Jobs schließlich ist, sich einen Arbeitsplatz, der vorher für einen einzigen Angestellten gedacht war, mit einem weiteren Kollegen zu teilen.
Wenn Sie Ihren derzeitigen Job behalten möchten, könnte es eine perfekte Lösung sein, Ihrem Chef entweder die Umwandlung Ihres Arbeitsverhältnisses in eine Teilzeitstelle oder ein Job-Sharing vorzuschlagen. Das neue Teilzeitgesetz zielt dabei darauf ab, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen Konsens erzielen: Der Angestellte wünscht eine kürzere Arbeitszeit, und der Arbeitgeber hat keine betriebsbedingten Einwände. Beide Seiten einigen sich im Rahmen eines Tarifvertrages und planen gegebenenfalls branchenspezifische Erfordernisse mit ein. Bei solcherlei Vereinbarungen sollten Sie jedoch darauf achten, dass Ihnen nicht einseitig Arbeitnehmerrechte oder Sozialleistungen gekürzt werden. Vor jeder flexiblen Arbeitszeit- oder Teilzeitvereinbarung steht deshalb eine Prüfung an, ob auch Ihre vollen Rechte als Arbeitnehmer gewahrt bleiben. Ansonsten könnten Sie sich auch gleich als freier Mitarbeiter oder Berater verdingen. Achten Sie vor allem auch darauf, dass Sie nicht eine Vereinbarung für einen Teilzeit-Job unterschreiben und hinterher so viel arbeiten wie vorher – für weniger Geld. Falls Sie sich die Option für eine spätere Rückkehr auf eine Vollzeitstelle offen halten möchten, sollte dies in der Teilzeitregelung ausdrücklich, das heißt schriftlich, vermerkt werden. Notfalls können Sie auch eine Verlängerungsoption aushandeln und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal neu verhandeln.
Projektarbeit:
Sie wird häufig in Verbindung mit
Karriere-Breaks
, also gezielten Auszeiten von der Karriere, eingesetzt und kann entweder fest |124| bei einem Arbeitgeber oder als freier Mitarbeiter für mehrere Auftraggeber umgesetzt werden. Projektarbeit ist eine ideale Möglichkeit, wenn Sie zum Beispiel
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