WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)
beste Zeit hinter sich haben. Oder denken Sie an den ganzen Elektronikmüll, den Sie in Ihrem Leben schon produziert haben, weil Sie Geräte, die eigentlich noch gut funktionierten, einfach in die Schublade gelegt und dort vergessen oder aber durch das neue, angeblich verbesserte Modell ersetzt haben.
Minimalism spart Geld.
Ein minimalistischerer Lebensstil führt automatisch dazu, dass man weniger Geld für die Aufrechterhaltung eines Status ausgeben muss, hinter dem man in der Form gar nicht mehr steht. Es bleiben mehr Mittel übrig, die man dazu einsetzen kann, sich das zu leisten, was einem wirklich etwas bedeutet. Es ist nicht vorrangiges Ziel, das ersparte Geld auf die hohe Kante zu legen, sondern vielmehr, es bewusster und gezielter einzusetzen. Investieren Sie in Erlebnisse und bleibende Eindrücke, in einzigartige Momente statt in Besitz, der schnell an Glanz verliert und langfristig verpflichtet.
Da Sie weniger Geld für Dinge ausgeben, die Sie eigentlich gar nicht brauchen, können Sie künftig auch flexibler auf Veränderungen in Ihrer wirtschaftlichen Situation reagieren: Wer keine Kredite für Haus und Auto abzahlen muss, vielleicht sogar nach einiger Zeit in eine kleinere Wohnung umzieht, der kann auch eine Zeitlang mit weniger Gehalt leben, ohne Existenzängste zu bekommen. Ein echter Vorteil in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Minimalism ist keine Religion.
Wenn Sie zehn Verfechter eines minimalistischeren Lebensstils fragen würden, was Minimalism für sie bedeutet, würden Sie wahrscheinlich 15 verschiedene Antworten bekommen. Es geht nicht darum, wie ein Einsiedler zu leben. Und es ist auch keine fest umrissene Philosophie, sondern ein bewussterer Lebensstil, den Sie für sich nach eigenen Wünschen ausgestalten können.
TEIL II
STARTEN SIE!
Die Wirkung, die Minimalism auf Ihr Leben haben kann, lässt sich am besten in der Praxis erleben. Mit den folgenden Schritten können Sie die Idee risikofrei austesten und neue Erkenntnisse über sich und Ihre Lebensgewohnheiten gewinnen.
3.
Der Selbsttest
Machen Sie einen einfachen Test, um herauszufinden, was Ihnen im Leben wichtig ist und ob ein minimalistischerer Lebensstil Ihnen helfen kann, diesem Ziel näher zu kommen.
Schreiben Sie zunächst die zehn glücklichsten oder schönsten Momente auf, die Sie in den vergangenen Jahren erlebt haben.
Dann notieren Sie, welche zehn Dinge Sie gerne machen, erreichen, erleben oder besitzen würden, wenn Geld, Zeit, Aufwand und soziales Ansehen dabei keine Rolle spielen würden. Notieren Sie auch, warum Sie diese Dinge auf die Liste gesetzt haben.
Anschließend erstellen Sie eine Liste Ihrer zehn teuersten Anschaffungen aus den letzten Jahren. In welcher Beziehung stehen diese Anschaffungen zu den Punkten auf den ersten beiden Listen?
Oft gibt es kaum Berührungspunkte zwischen unserem Konsumverhalten und unseren Zielen und Wünschen: Unser Besitz hilft uns nicht, unsere wahren Bedürfnisse zu befriedigen, sondern dient nur dazu, uns davon abzulenken, dass wir zu wenig für die Erreichung der Dinge tun, die uns wirklich wichtig sind.
Abschließend erstellen Sie eine letzte Liste. Hier tragen Sie die Besitztümer zusammen, die Ihnen persönlich am wichtigsten sind – unabhängig von ihrem kommerziellen Wert – und auf die Sie am wenigsten verzichten wollten.
Je größer die Diskrepanz, die sich in diesen Listen zeigt, umso mehr sind Sie ein Opfer Ihres eigenen Konsumverhaltens sowie gesellschaftlicher Zwänge und Erwartungen.
4.
Pro und Kontra
Auf der Basis der anhand Ihrer Listen gewonnenen Erkenntnisse können Sie nun darüber nachdenken, inwieweit ein minimalistischerer Lebensstil für Sie überhaupt infrage kommt. Als eine weitere Entscheidungshilfe können Sie versuchen, die Menge Ihrer Besitztümer abzuschätzen und zu bewerten:
Beginnen Sie damit, einmal grob zu überschlagen, wie viele Dinge Sie in Ihrer Wohnung aufbewahren. 500? 5.000? 50.000? Noch viel mehr? Dann machen Sie eine Stichprobe und zählen Sie wirklich einmal durch, wie viele Bücher, Paar Schuhe oder Küchenutensilien Sie besitzen. Es geht nicht darum, die exakte Zahl herauszufinden, sondern das Bewusstsein für die Größenordnungen zu schärfen, mit denen Sie es hier zu tun haben.
Aber bleiben Sie nicht dabei stehen, die reine Zahl an Gegenständen zu betrachten. Sortieren Sie grob in „Wichtig für mein Leben“, „Nice to have“ und „Unnötig/überflüssig“. Welche Kategorie gewinnt
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