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WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)

WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)

Titel: WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stolpmann
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Kartons, was sie enthalten. Sie sollen alles ohne große Suche wiederfinden können.
    Es hat sich bewährt, die Kartons selbst nur grob mit „Koordinaten“ zu beschriften („Schlafzimmer – großer Schrank – linke Tür – T-Shirts und Hosen“); Sie können von Ihren Helfern eine zusätzliche, detaillierte Packliste schreiben lassen, die aber nur dazu dienen sollte, bei Bedarf Dinge rasch wiederzufinden. Hüten Sie sich davor, diese Listen als „Inventarlisten“ zu begreifen, denn Sie verabschieden sich gerade von Ihren Besitztümern, die in den verschlossenen Kartons verschwinden. Das ist auch der Grund dafür, dass Sie die Listen nicht selbst schreiben sollten: Sie müssen gar nicht daran erinnert werden, was wirklich im Detail alles in den Kisten ist.
    Mit der Zeit werden die Regale und Schränke leer. Aber auch Fernseher, Computer, WLAN-Router und mehr sollten verpackt werden. Leere Schubladen, leere Tische, leere Stellflächen. Es bleibt Ihnen überlassen zu entscheiden, ob Sie auch einige der jetzt überflüssig gewordenen Möbel abbauen wollen. Läufer und Teppiche, die keine echte Funktion haben, können Sie zusammenrollen. Und auch die Bilder und Poster an der Wand sollten verschwinden. Schließlich räumen Sie alle Kartons so weg, dass sie leicht erreichbar und die Beschriftungen gut lesbar sind, sie aber nicht im Weg stehen.
    Ist alles verpackt, feiern Sie Ihre neu gewonnene Freiheit, indem Sie die Helfer zu einer Pizza vom Lieferdienst einladen – gegessen wird direkt aus der Pizzaschachtel (bitten Sie bei der Bestellung, die Pizza zu schneiden). Am Ende der Party bringen Sie alle Abfälle zum Müll. Fertig.
    Nachdem die Partygäste gegangen sind, beginnt Ihr neues, minimalistisches Leben.

6.
Leben Sie 30 Tage aus dem Karton
    In den kommenden 30 Tagen leben Sie aus dem Karton. Sie müssen sich nicht künstlich einschränken: Alles, was Sie wirklich benötigen, dürfen Sie aus den Kartons holen und wieder in Ihr Leben integrieren. Aber keinesfalls sollten Sie Dinge auspacken, die Sie nicht wirklich brauchen.
    Die ersten zwei Tage sind geprägt davon, immer wieder Dinge aus den Kartons zu holen. Wie lange dauert es, bis Sie den WLAN-Router wieder anschließen? Können Sie auf das Fernsehgerät verzichten? Und falls nicht: Wie ist es mit dem DVD-Player und der Stereoanlage?
    Übrigens: Wollten Sie schon immer Ihre Wohnung renovieren? Dann ist die Gelegenheit jetzt günstig, denn Ihr Hab und Gut ist schon verpackt, die Wände, Schränke und Regale sind leer. Allerdings sollten Sie mögliche Renovierungsaktivitäten mit Blick auf Ihren neuen, minimalistischen Lebensstil planen: Weg mit der Fototapete, stattdessen setzen Sie auf große, einfarbige Farbflächen und den Einsatz von Akzentfarben.
    Wichtig ist auch, dass Sie sich ganz bewusst entscheiden, welche Sachen Sie wieder hervorholen: Entscheiden Sie weise! Wenn Sie einen Pullover benötigen, entscheiden Sie sich nicht für den, der zufällig oben liegt. Werden Sie Ihren abgetragenen, aber bequemen Lieblingspulli wählen oder den teuren Designer-Pullover?
    Wenn Sie Teller benötigen, dann nehmen Sie genau so viele heraus, wie Sie tatsächlich brauchen. Und nicht schummeln: Einmal herausgenommenes, gebrauchtes Geschirr wird gespült, nicht durch zusätzliches Geschirr ergänzt.
    Jetzt wird auch klar, warum es sinnvoll ist, dass Sie in den ersten Tagen nicht zur Arbeit müssen und nicht zu viele Verpflichtungen haben. Das reduziert den Stress und gibt Ihnen die Möglichkeit, sich an Ihren neuen Lebensstil zu gewöhnen.
    Nach ein paar Tagen werden Sie feststellen, dass die Suchaktionen seltener werden. Und Sie werden sich neue Verhaltensmuster angewöhnen, weil Sie mit den Gegenständen in Ihrem Alltag wesentlich bewusster umgehen. Zugleich fallen Ihnen die Gewohnheiten, denen Sie früher gefrönt haben, jetzt bewusst auf: Der automatische Griff zur Fernbedienung, sobald man die Wohnung betritt, ist plötzlich nicht mehr möglich, weil die Fernbedienung nicht mehr am gewohnten Platz liegt und auch der Fernseher nicht an seinem Platz steht. Wie wichtig ist es Ihnen, den alten Status quo wieder herzustellen, damit Sie Ihre Gewohnheiten aufrechterhalten können?
    In gleichem Maße beginnen Sie, den gewonnenen Platz und die gewonnene Freiheit zu schätzen: Es ist nicht mehr alles vollgestellt, ausgepackte Dinge bekommen plötzlich echten Wert, unbewusste Verhaltensmuster werden entlarvt. Nur die Kartons stören (und vielleicht die leeren, ungenutzten

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