WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)
prozentual?
Eine erste Stufe hin zu einer minimalistischeren Lebensführung kann darin bestehen, die überflüssigen beziehungsweise unnötigen Dinge loszuwerden.
Aber vermutlich werden Sie feststellen, dass Sie eigentlich mehr möchten. Sie möchten vielleicht auch die „Nice to have“-Kategorie eliminieren oder zumindest deutlich reduzieren.
Hardcore-Anhänger des Minimalism gehen noch weiter. Einige haben das Ziel, den persönlichen Besitz möglichst weit herunterzuschrauben. Demnach sind 100 persönliche Gegenstände eigentlich mehr als ausreichend.
Von einer solchen Zahl sind Sie wahrscheinlich Lichtjahre entfernt, aber es ist klar, dass der Prozentsatz der „Wichtig für mein Leben“-Artikel drastisch ansteigt, je weniger Besitz wir haben. Solche Hardcore-Ziele lassen sich unter Umständen mit einer Partnerschaft oder gar mit Kindern nur schwer erreichen, und eine solche Extremhaltung hat automatisch auch Auswirkungen auf Job und Bekanntenkreis.
Bleiben Sie also realistisch und fragen Sie sich, wo auf dieser Skala Sie sich selbst sehen. Und dann erstellen Sie eine Pro-und-Kontra-Liste mit all den Argumenten, die für, aber auch gegen eine entsprechende Anpassung Ihres Lebensstils sprechen. Vergessen Sie dabei auch Ihr soziales Umfeld nicht: Was sagt Ihre Familie zu einem solchen Plan, was Ihr Freundeskreis? Ist Ihr Wunsch-Lebensstil problemlos mit Ihrem Job vereinbar oder müssen Sie fürchten, an beruflicher Glaubwürdigkeit zu verlieren? Wenn Sie Führungskraft in einem Konzern für Lifestyle-Produkte sind, passt ein minimalistischer Lebensstil Ihrem Arbeitgeber möglicherweise nicht wirklich. Und wenn Sie früher für Ihre ausschweifenden Partys bekannt waren und plötzlich beginnen, Ihr überzähliges Hab und Gut zu verschenken sowie manchen Dingen zu entsagen, wird sich der eine oder andere möglicherweise denken, Sie seien schwer erkrankt.
Lassen Sie Ihre Eindrücke sacken, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Vielleicht wiederholen Sie die obigen Tests mit ein paar Wochen Abstand und lassen in dieser Zeit die Idee des Minimalism auf sich wirken.
Haben Sie sich entschieden, Ihr Leben zu entrümpeln? Dann los!
5.
Laden Sie zur Einpack-Party!
Los geht es mit einem Event. Einer Party. Einer Einpack-Party. Am besten legen Sie den Termin dafür auf ein Wochenende, der Samstag ist gut geeignet. Und es ist sinnvoll, in den ersten Tagen Ihres neuen, minimalistischen Lebensstils Urlaub und wenige Verpflichtungen zu haben.
Die Einladung
Laden Sie Freunde zu Ihrer Einpack-Party ein. Sie brauchen tatkräftige Unterstützung! Die Einladung auszusprechen ist Ihr erstes Commitment, dass Sie es ernst meinen. Verzichten Sie daher nicht auf die Party: Es ist viel wahrscheinlicher zu scheitern, wenn Sie den Schritt allein und ohne öffentliches Bekenntnis zum „Weniger“ beschreiten.
Die Vorbereitung
Sie brauchen Umzugskartons in verschiedenen Größen; weitere Kisten und große, komplett verschließbare, nicht durchsichtige Behältnisse schaden nicht. Zusätzlich benötigen Sie Universalmarker, Packpapier und gegebenenfalls Verpackungsfolie (Noppenfolie). Legen Sie auch Werkzeug zum Zerlegen von Möbeln sowie starkes Klebeband bereit. Und natürlich brauchen Sie für die Partygäste Getränke und Knabberzeug. Damit Sie nicht auch noch Gläser, Geschirr und Besteck bereitstellen müssen, besorgen Sie Einweggeschirr und Pappbecher.
Kurz vor Beginn der Einpack-Party gehen Sie mit Post-its und rotem Marker bewaffnet durch die gesamte Wohnung, schauen in jeden Raum, jede Schublade und jedes Schrankfach. Sollen einige (wenige) Fächer bei der Party unberührt und ungeöffnet bleiben (Steuerunterlagen, Schmutzwäsche, Kühl- und Gefrierschrank [verderblich!], Dinge, bei denen es Ihnen unangenehm wäre, wenn Freunde und Bekannte sie durchwühlen), dann markieren Sie diese deutlich mit einem Post-it mit einem großen roten X. Und dann retten Sie noch die Kleidungsstücke und Gegenstände, die Sie unbedingt in den kommenden 12 Stunden benötigen. Legen Sie sie samt Bettzeug ins Bett, das ebenfalls tabu bleibt.
Schließlich räumen Sie eine Wand oder eine größere Stellfläche frei (das kann auch schon gemeinsam erfolgen).
Los gehts!
Ziel der Party ist es, alles einzupacken, was sich in der Wohnung befindet. Gehen Sie gemeinsam so vor, als würden Sie einen Umzug vorbereiten – mit einer Ausnahme: Sortieren Sie alle Gegenstände nach Räumen, Schrank- und Regalfächern und notieren Sie auf den
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