Wenigstens für eine Nacht
hier.
Bis auf Sebastian und Lennox sind alle Gäste bereits vor den Mädels gegangen, da die eine unglaubliche Ausdauer an den Tag gelegt haben. Somit helfen die beiden Niklas und mir dabei die Stühle hochzustellen, damit wir Feierabend machen können. Was zehn Minuten später schließlich geschehen ist und wir uns zum Schluss noch von Bernd verabschieden.
„Ach Julian?“, ruft Bernd uns noch hinterher, als wir schon dabei sind das Lokal zu verlassen und ich gehe noch einmal zu ihm zurück, um zu erfahren warum er gerufen hat.
„Ich hab ganz vergessen zu sagen, dass wir ein paar Tage zumachen. Meine Großmutter liegt im Sterben und ich fahre zu ihr hin, bis alles erledigt ist. Ihr kriegt den Ausfall natürlich trotzdem bezahlt“, erklärt er mir und ich nicke nur
stumm, weil ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Dass seine Oma schon länger schwer krank ist wussten wir ja, aber es ist doch irgendwie jetzt so plötzlich. Deshalb nehme ich ihn einfach nur kurz in den Arm, um ihm so mein Mitgefühl auszudrücken.
„Dann macht euch mal los. Da ist schon jemand sehr ungeduldig“, grinst Bernd mich schließlich an und dreht mich um, bevor er mir einen Schubs in Richtung Ausgang verpasst.
„Was ist denn nun mit der Erfüllung meines Wunsches?“, wispert Sebastian mir ins Ohr, während wir gemeinsam aus dem `Extraordinary` gehen und jagt mir damit eine prickelnde Gänsehaut über den Rücken.
„Wenn ich dann auch einen Wunsch frei habe“, will ich ihn ein wenig ärgern und finde mich umgehend in einer festen Umarmung wieder.
„Ich erfülle dir jeden Wunsch“, raunt er beschwörend und haucht mir einen zarten Kuss auf die Nasenspitze, ehe er mich hastig an der Hand schnappt und flink hinter sich her zu meinem Auto zieht.
„Nun mach schon. Ich will dich endlich nackt sehen“, tippelt er ungeduldig neben meinem Auto auf seinen Füßen herum, weil ich ihm nicht schnell genug scheine.
„Bitte was?“, bringe ich, kaum das wir im Auto sitzen, entsetzt heraus, weil erst jetzt die Bedeutung seiner Worte bis in mein Gehirn vordringen. Viel zu sehr lenkt er meinen Verstand immer mit seinem schelmischen Grinsen ab und gaukelt ihm eine heile Welt vor. Und ich weiß wirklich nicht was ich von seiner Äußerung jetzt halten soll. Ist es nur ein Spaß von ihm, um mich aus der Bahn zu werfen, was ihm ohne Zweifel damit gelungen ist. Oder meint er das total Ernst? Was allerdings automatisch die nächste Frage mit sich bringt. Nämlich die, ob ich unter diesen Umständen überhaupt mit zu ihm in seine Wohnung sollte.
„Weißt du eigentlich wie niedlich du bist, wenn du so verpeilt aus der Wäsche guckst?“, raunt er mir anzüglich ins Ohr und beißt mir neckend in mein Ohrläppchen, was mich ruckartig den Kopf in seine Richtung drehen lässt.
„Hä?“, gebe ich dümmlich von mir, da er mich so überraschend aus meinen Überlegungen gerissen hat, dass ich seiner Aussage mal wieder nicht folgen konnte.
„Letzte Nacht wolltest du noch, dass ich mit dir schlafe und jetzt bist du total geschockt nur weil ich dich nackt sehen will. Tztztz, Kleiner“, schüttelt er schmunzelnd seinen Kopf und zieht mich gleichzeitig an meiner Jacke zu sich heran.
„Denkst du, ich würde mir heute einfach nehmen was du mir gestern so bereitwillig angeboten hast? Denkst du das von mir?“, flüstert er wieder einmal so nah an meinen Lippen, dass sich unsere Atemluft miteinander vermischt, als wüsste sie, dass sie zusammengehört. Mit einem völlig trockenen Hals schüttle ich nur hilflos den Kopf, da meiner Kehle sowieso kein einziger Laut entweichen würde und erkenne erneut das spitzbübische Glitzern in Sebastians Augen.
„Lügner“, haucht er lächelnd und schenkt mir einen der schönsten Küsse, die ich bisher erleben durfte. Mit einer Zärtlichkeit die mich unter ihm zergehen lässt und irgendwie auch mit einer besänftigenden Milde, als wolle er sich für irgendetwas entschuldigen.
„Ich würde niemals etwas tun was du nicht möchtest, Kleiner. Okay? Es tut mir leid, dass ich dich ein wenig geneckt habe“, wispert er in unseren Kuss und ich kann nichts anderes tun als zu nicken. Als Bestätigung, dass ich ihn verstanden habe und das ich ihm vertraue. Nur eine deutliche Zustimmung in Form von Worten hört er von mir nicht, weil ich mich dafür von diesem betörenden Lippen lösen müsste. Das übernimmt er allerdings nun für mich und entlockt mir ein unwilliges Grummeln.
„Lass uns endlich
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