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Wenn Brot & Getreide krank machen

Wenn Brot & Getreide krank machen

Titel: Wenn Brot & Getreide krank machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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zahlreichen anderen Stellen im Körper. Dies erklärt, warum manche Menschen ein starkes Verlangen (Gier, Heißhunger) nach glutenhaltigen Produkten entwickeln. Fällt die Stimulation der Opiatrezeptoren weg, weil tagelang kein Gluten aufgenommen wird, kann es vorübergehend zu Entzugssymptomen kommen. Diese sind zwar nie so ausgeprägt wie bei einem echten Opiatentzug, können aber in Einzelfällen doch ziemliche Beschwerden bereiten. Wenn die Beschwerden nach drei Tagen nicht verschwunden sind, sollte der Test abgebrochen werden. In diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und ihm über die Entzugsproblematik zu berichten.
Keine Verbesserung in der Entlastungsphase: Wenn es Ihnen nach dem Glutenentlastungstest nicht besser geht, muss nach anderen möglichen Ursachen für Ihre Beschwerden gesucht werden.
Falls Sie das nicht vorher schon getan haben, sollten Sie einen Facharzt aufsuchenund ihn um die entsprechenden Untersuchungen zum Ausschluss einer Erkrankung des Verdauungstraktes bitten. Lassen Sie sich gegebenenfalls auch auf andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. Nahrungsmittelallergien untersuchen.
Laktose-, Fruktose- und Sorbitunverträglichkeit sind relativ weit verbreitet (siehe auch Wegweiser Nahrungsmittelintoleranzen ), Nahrungsmittelallergien kommen zwar seltener vor, sind aber doch häufiger, als man früher dachte – vor allem weil man immer mehr Kreuzallergien auf bekannte Inhalationsallergene entdeckt.
Denkbar wäre auch ein Mangel an Enzymen, die zur Aufspaltung von Kohlenhydraten dienen, etwa eine verminderte Aktivität der Enzyme Amylase oder verschiedener Disaccharidasen (siehe → S. 73 ).

    WISSEN
    Probleme bei der Zöliakie-Diagnose
    Nach einem Auslassversuch von glutenhaltigen Nahrungsmitteln kann die Diagnose Zöliakie für längere Zeit nicht mehr gestellt werden, da bereits wenige Wochen glutenfreier Ernährung zu einem Absinken der Antikörperspiegel und zu einer Regeneration der Darmschleimhaut führen. Wenn Sie also eine Zöliakie ausschließen lassen wollen (was sehr vernünftig wäre), müssen Sie die entsprechenden Untersuchungen unbedingt vor diesem Selbstversuch durchführen lassen. Oder Sie müssen sich zunächst wieder einige Wochen glutenreich ernähren, ehe die Untersuchungen stattfinden können. Es kommt immer wieder vor, dass Patienten mit einer Unverträglichkeit von Brotbestandteilen nach einem Entlastungstest (oft unwillkürlich) eine glutenreduzierte Diät einhalten und dadurch die Diagnose einer Zöliakie unmöglich machen. Die Unterscheidung zwischen Zöliakie und glutensensitivem Reizdarmsyndrom ist aber deshalb so wichtig, weil man bei einer gesicherten Zöliakie eine glutenfreie Diät einhalten muss, während das glutensensitive Reizdarmsyndrom lediglich eine glutenarme Diät erfordert, was wesentlich einfacher einzuhalten ist.

Selbsttest 2: Vollkorn-/Ballaststoff-Test
    Sowohl die Randschichten des Korns als auch die Inhaltsstoffe mancher Gemüse (»Ballaststoffe«) können der Verdauung Probleme bereiten. Leider wird das in den gängigen Ernährungsempfehlungen nur selten berücksichtigt.
    In Vollkornprodukten findet sich ein höherer Anteil an Ballaststoffen, Phytinsäure und Substanzen, die das Stärke aufspaltende Enzym Amylase hemmen (Amylase-Inhibitoren). Wenn Sie herausfinden wollen, ob einer dieser Bestandteile für die Unverträglichkeitsreaktionen verantwortlich ist, machen Sie einen Auslasstest, der im Prinzip genauso funktioniert, wie der eben beschriebene Glutenentlastungstest. Sie vergleichen Ihr Befinden während einer Phase von 14 Tagen mit hohem Vollkornanteil in der Nahrung mit einer Phase von 14 Tagen, in der Sie nur Weißbrot und andere ballaststoffarme Lebensmittel, vor allem keine ballaststoffhaltigen Cerealien, essen.
    Für die in Gemüse enthaltenen Ballaststoffe gelten für die Auslassphase folgende Regeln:
Tomaten, Gurken und Blattsalat können weiterhin (auch roh) verzehrt werden.
Jegliches Gemüse sollte nur in durchgekochtem Zustand gegessen werden.
Gemüsesorten, die einen hohen Anteil an Fruktooligosacchariden haben (wie Kohl, Kraut, Bohnen und Lauchgemüse), sollten in dieser Zeit möglichst vermieden werden, da diese Substanzen in der Regel zu den gleichen Beschwerden führen wie die Ballaststoffanteile in Vollkornprodukten.
    Zur Dokumentation können Sie die gleichen Protokollblätter wie bei Test 1 verwenden. Am besten Sie machen sich vorab einige Kopien von → S. 34 – 37 dann haben Sie auch für mehrere

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